Das sage und schreibe 60. Rennen auf dem Nürburgring bestreitet die DTM am kommenden Sonntag. Seit jeher hat der Kurs im Schatten der Nürburg einen besonderen Stellenwert im DTM-Kalender, gastierte doch die DTM oft zwei- bis dreimal im Jahr in der Eifel - und das 1984 sowie von 1988 bis 2000 mit je zwei Rennen pro Verstanstaltung. Selbst den Herausforderungen der Norschleife stellte sich die DTM einige Male.

Waren es in den Anfangsjahren der DTM noch hauptsächlich BMW und Ford, die die Siege unter sich ausmachten, so schlug anschließend die große Stunde von Mercedes. Mit 18 Pole Positions sowie 26 Rennsiegen präsentieren sich die Stuttgarter nicht nur als die auf dem Nürburgring erfolgreichste Marke unter den drei aktuellen Herstellern, sondern markieren auch einen absoluten Rekord. Nach den vereinzelten Mercedes-Siegen Volker Weidlers (1984), Dany Snobecks (1986) und Klaus Ludwigs (1989) im Mercedes 190E folgten seit 1991 Triumphserien, die Alfa Romeo, Audi und BMW nur sehr vereinzelt durchbrechen konnten.

Der Nürburgring war die Paradastrecke des Abt-Audi TT-R, Foto: Sutton
Der Nürburgring war die Paradastrecke des Abt-Audi TT-R, Foto: Sutton

Insbesondere Klaus Ludwig trug von 1991 bis 1994 mit zehn Siegen einen beträchtlichen Teil dazu bei, doch auch Bernd Schneider (1992, 1995) sowie Jörg van Ommen (1994, 1996) wussten zu überzeugen. In der neuen DTM setzte sich der Siegeszug zunächst fort: Beim ersten Nürburgring-Rennen des Jahres 2000 entschied Bernd Schneider nicht nur das Qualifying, sondern auch die beiden Rennen für sich. 2002 bzw. 2004 setzten Uwe Alzen und Gary Paffett ihre Pole Positions ebenso in einen Sieg um.

Als zweiterfolgreichster unter den aktuellen Herstellern präsentiert sich mit drei Pole Positions und fünf Siegen Audi. Während des kurzen Engagements der Ingolstädter in der alten DTM stellte der Nürburgring allerdings nicht die Paradestrecke des sonst so erfolgreichen Audi V8 dar; nur 1990 und 1992 gelang es Walter Röhrl sowie Frank Biela, eines der insgesamt sechs Rennen in der Eifel für sich zu entscheiden.

J. Winkelhock sorgte 2000 für die einzige Opel-Pole in Nürburg, Foto: Sutton
J. Winkelhock sorgte 2000 für die einzige Opel-Pole in Nürburg, Foto: Sutton

Dem TT-R von Abt-Audi behagte der Nürburgring dafür umso mehr; so vermochte der Franzose Laurent Aiello 2001 beide Qualifyings sowie beide Rennen für sich zu entscheiden und errang so für den Rennstall aus dem Allgäu die ersten Erfolge. 2003 gelang es dem aufstrebenden Mattias Ekström, die Pole Position zu erobern, musste sich allerdings im Rennen dem in der Eifel wie gewohnt aufblühenden Aiello geschlagen geben.

Angesichts nur einer Pole Position und dreier Siege offenbart sich der Nürburgring für Opel als eher bescheidenes Pflaster. Lediglich Manuel Reuter gelang es während seines Triumphjahres 1996 im Calibra, für die Rüsselsheimer einen Sieg in der alten DTM bzw. der ITC einzufahren. Während des zweiten Nürburgring-Wochenendes 2000 fand Opel hingegen zu in der Eifel ungewohntem Glanz: Nachdem Joachim Winkelhock die bislang einzige Pole Position der Hessen eingefahren hatte, entschied Meisterschaftsanwärter Manuel Reuter beide Läufe für sich. Am kommenden Sonntag bietet sich für Opel die letzte Chance, jene Bilanz aufzubessern...