Alain Prost und Nigel Mansell gehen die Erinnerungen an die DTM-Boliden, die sie während des "Rennens der Legenden", dem Höhepunkt im Rahmenprogramm zum sechsten Lauf auf dem Norisring, pilotieren durften, noch längst nicht aus dem Kopf. Sowohl Alain Prost, der das Rennen, wenn auch begünstigt durch einen vorherigen Test in Oschersleben, souverän für sich entschied, als auch Nigel Mansell, der nach langer Rennpause erstmals wieder ins Cockpit stieg und schließlich Vierter wurde, sprachen gegenüber Autosport-Atlas über ihre Eindrücke.

"Seit sieben Jahren habe ich keinen Rennwagen mehr auf einer Rennstrecke bewegt", relativierte Nigel Mansell zunächst seinen vorletzten Platz in der Punktewertung. Die praktischen Vorteile der DTM lagen für den Briten dabei sofort auf der Hand. "Man hat mich gewogen und ich war etwa 20 bis 30 Kilogramm schwerer als beispielsweise Alain Prost. Man hat hier ein Gewichtslimit für die Kombination aus Fahrer und Fahrzeug. Also kann man Ballast aus dem Wagen nehmen, wenn man einen schwereren Fahrer hat. Es bestraft einen schweren Fahrer nicht", stellte der Formel-1-Weltmeister von 1992 erfreut fest, wo doch einst sein angestrebtes Formel-1-Comeback für McLaren-Mercedes anno 1995 an seiner Körperfülle nach zwei Rennen scheiterte...

Den eher abenteuerlich anmutenden Spekulationen bezüglich eines künftigen Stammfahrerengagement des einen oder anderen Teilnehmers des Legendenrennens verlieh der Engländer einen neuen Schub: "Sie sollten am besten wissen, dass ich niemals die Zukunft vorhersage. Prost und ich könnten im nächsten Jahr in der DTM gegeneinander kämpfen, wer weiß?"

Alain Prost, seit einiger Zeit der Freude am Racen wegen wieder bei Eisrennen sowie in der Französischen GT-Meisterschaft aktiv und nach einem neuen Rennabenteuer suchend, zeigt sich jenem Gedanken gegenüber ebenfalls nicht abgeneigt, ist allerdings unsicher, ob er sich dem professionellen Motorsport noch einmal verschreiben sollte: "Das ist der Aspekt, über den ich nachdenken muss. Wenn du es machst, gerade nachdem du dich aus der Formel 1 zurückgezogen hast, wäre das wohl keine gute Idee, aber jetzt könnte es schon zu spät sein, denn ich bin alt. Dennoch ist es Teil deines Lebens, wenn du dich für eine neue Herausforderung motivieren kannst."

Das Urteil des vierfachen Formel-1-Weltmeisters über die DTM fällt unterdessen positiv aus: "Es gibt nirgendwo einen einfachen Wettbewerb, aber dieser hier ist extrem stark. Hier hat man einen äußerst starken Wettbewerb und zudem ein fantastisches Verhältnis zu den Fans und der Öffentlichkeit."

Mit besonderem Interesse verfolgte auch Mika Häkkinen, selbst mit dem Umstieg vom Formel-1- in den DTM-Boliden bestens bekannt, das Geschehen. "Ich war sehr erstaunt über ihren Speed und ihre Rundenzeiten. Sie waren wirklich extrem gut und nur wenige Sekunden hinter unseren Zeiten", gab der Mercedes-Pilot voller Hochachtung zu Protokoll. Auf die Frage, ob er im nächsten Jahr gerne gegen andere Ex-Weltmeister aus der Formel 1 führe, antwortet Häkkinen schelmisch: "Ich glaube nicht, dass das eine gute Idee wäre..." Ob er harte Konkurrenz fürchtet... ?