Schon immer möchte der mehrfache DTM-Meister Bernd Schneider im Motorsport einen Trend zu einem Generationswechsel festgestellt haben. Und tatsächlich: Während Ausnahmen wie Neueinsteiger Mika Häkkinen die Regel bestätigen, beherrschen die Jungspunde wie Jamie Green, Mattias Ekström und nicht zuletzt Gary Paffett derzeit das Geschehen in der Deutschen Tourenwagen Masters.

Doch die so genannten alten Hasen haben es noch immer drauf! Und zwar nicht nur in der DTM. Denn am letzten Wochenende bewiesen auch sechs Ex-Weltmeister auf zwei respektive vier Rädern, dass sie noch lange nicht eingerostet sind oder zum alten Eisen gehören.

Beim so genannten Rennen der Legenden zwängten sich Altstars wie Alain Prost, Nigel Mansell oder Mick Doohan noch einmal in den Rennanzug und drehten in den DTM-Renntaxis der drei Hersteller vergnügt ihre Runden.

"Als Ältester erwarte ich von den anderen einen gebührenden Respekt auf der Strecke", scherzte der 58-jährige F1-Doppelweltmeister Emerson Fittipaldi vor seinem ersten Auftritt in den Straßenschluchten von Nürnberg. "Wir werden alle viel Spaß haben", sagte Emmo vor dem 'Race of Legends' voraus, welches er als "echte Herausforderung" bezeichnete.

Emerson freut sich schon auf das nächste Rennen der Legenden., Foto: DTM
Emerson freut sich schon auf das nächste Rennen der Legenden., Foto: DTM

Und er sollte Recht behalten. "Es hat wahnsinnig viel Spaß gemacht. Es ist schon lange her, dass ich alle meine Freunde von früher einmal an einem Ort getroffen habe und es ist schön, dass wir solch ein Treffen mit einer Wohltätigkeitsveranstaltung verbinden konnten", sprudelte die überschwängliche Freude bereits vor dem eigentlichen Rennen aus dem sympathischen Brasilianer heraus.

Die DTM ist für den momentan noch jüngsten Formel 1 Weltmeister aller Zeiten alles andere als ein unbekanntes Pflaster. "Ja, ich verfolge die DTM", gab er im Gespräch mit motorsport-magazin.com zu. "Es ist eine sehr hart umkämpfte und tolle Serie."

Besonders angetan hat es Fittipaldi die unglaubliche Atmosphäre auf dem Norisring. "Es ist großartig all die Fans hier im Fahrerlager bei den Piloten zu sehen", zeigte er sich von der Fannähe der Serie begeistert. "Es erinnert mich an die Formel 1 in den 70er Jahren. Es ist ein tolles und glückliches Umfeld."

Und auch das Monaco der DTM inmitten des fränkischen Nürnberg hält er für einen "ganz besonderen Ort", der ihm "sehr gefällt". "Ich bin sehr glücklich, hier zu sein und hatte eine Menge Spaß. Alle haben für den guten Zweck einen tollen Job gemacht", lobte er abschließend. "Der DTM möchte ich dazu herzlich gratulieren."

Die fantastische Atmosphäre, die riesige Begeisterung rund um die Legenden, das Spendenergebnis von 500.000 Euro für einen guten Zweck sowie die Zufriedenheit der Teilnehmer haben am letzten Wochenende bewiesen, dass nicht nur die DTM-Youngsters für eine gute Show sorgen können.

So "katastrophal" wie Bernd Schneider im Exklusivinterview mit motorsport-magazin.com scherzte, wäre es demnach also nicht, wenn "Emerson Fittipaldi, Klaus Ludwig und Alain Prost noch in der DTM fahren" würden. Jedenfalls so lange sie nur für einen wohltätigen Zweck die Renntaxis über die Strecke scheuchen. Und genau deswegen brennt Emerson Fittipaldi bereits auf die nächste Ausgabe des Rennens der Legenden. "Ich hoffe, nächstes Jahr wieder dabei zu sein", kündigte er an. Das Racing-Fieber lässt einen echten Rennfahrer - egal ob alt oder jung - eben niemals los...