In den vergangenen zwei Jahren hatte es Pascal Wehrlein nicht immer einfach. In der Formel 1 musste er mit dem jeweils schwächsten Auto an den Start gehen, wurde mehr überrundet als selbst überholen zu können. 2018 sieht die Sache anders aus. Bei seiner Rückkehr in die DTM geht es endlich wieder nach vorne - das wohl schönste Gefühl für einen Rennfahrer.

Beim Saisonauftakt in Hockenheim holte Wehrlein im Samstagsrennen den fünften Platz. Am Sonntag verbesserte er sich nach einem schwachen Qualifying und Startplatz elf bis auf die sechste Position. Damit belegt der Mercedes-Fahrer nach 2 von 20 Rennen den geteilten dritten Rang in der Meisterschaft.

Endlich wieder selbst Überholmanöver durchziehen - so reagiert Wehrlein im Gespräch mit Motorsport-Magazin.com auf das neue alte Gefühl: "Das macht definitiv Spaß! Am Samstag habe ich nach einem Überholmanöver im Auto so (macht die Becker-Faust;d.Red.) machen. Das war einfach so cool. Und am Sonntag musste ich nach einem Überholmanöver unter dem Helm grinsen. Ich erwische mich dann selbst dabei und sage mir: 'Ah, konzentrier dich aufs Rennen und mach nicht so einen Scheiß!'"

Wehrlein war selbst ein bisschen überrascht, wie gut er sich nach zwei Jahren Abwesenheit wieder im Tourenwagen-Sport eingefügt hat. Im Rennen hatte er keinerlei Schwierigkeiten, nur im Qualifying haperte es noch etwas. Platz 5 am Samstag war stark, nur über Startplatz 11 im Sonntagsrennen ärgerte sich der Meister von 2015.

Wehrlein: "Im Qualifying muss ich mich verbessern. Am Sonntag war ich nach meinem ersten Run Vierter, aber beim zweiten hat es nicht funktioniert. Ich muss sicherstellen, dass ich wie 2015 alles aus dem Qualifying herausholen kann. Wenn ich dann den Speed habe wie im Rennen am Sonntag, kann ich auch Rennen gewinnen. Aber dafür muss man halt erst mal da vorne stehen. Von P11 sind die Rennen zwar spannend, aber es gibt meist nicht so viele Punkte..."

DTM Hockenheim I 2018: Highlights vom 2. Rennen: (02:42 Min.)

Was Wehrlein in den Rennen etwas störte: das Verbot des Teamfunks. Während seiner DTM-Jahre und auch in der Formel 1 war er es gewohnt, sich mit dem Team auszutauschen. Das ist in der DTM allerdings seit vergangener Saison nicht mehr erlaubt, um das Renngeschehen spannender zu machen und auch möglichen Team-Strategien vorzubeugen.

Wehrlein: "Ich verstehe die Regel nicht so ganz, es macht alles so kompliziert. Gerade für mich, der so etwas noch nie hatte: Ich muss alles auswendig lernen und die Strategie ist schwer zu machen, weil ich keine Fragen stellen kann und keine Antworten bekomme. Ich kann zwar etwas sagen, aber ich habe ja keine Ahnung, wie der Speed der anderen Fahrer ist. Ich muss die Zeit von einem Fahrer kennen, der eine Runde vor mir an der Box war. Dann kann ich sehen, ob ich auch reinkommen soll."