Zum ersten Mal in der laufenden DTM-Saison qualifizierten sich alle vier neuen Audi A4 DTM für das Super Pole-Qualifying der schnellsten Zehn. Tom Kristensen und Titelverteidiger Mattias Ekström starten am Sonntag in Brünn (Tschechien) aus der zweiten Reihe. Dem ehemaligen Formel 1-Piloten Allan McNish gelang als Siebter erstmals in einem DTM-Qualifying der Sprung in die Top Ten. Martin Tomczyk hatte das Pech, in der Super Pole als erster Fahrer auf die nach einem Regenschauer teilweise noch feuchte Strecke gehen zu müssen. Der Bayer startet von Position zehn.

Eine geschlossene Mannschaftsleistung zeigte nicht nur das Audi Sport Team Abt Sportsline mit den neuen A4 DTM, sondern auch das Audi Sport Team Joest mit den vier Vorjahresfahrzeugen. Rinaldo Capello wurde erst zwei Minuten vor Ende des Qualifyings aus den Top Ten verdrängt. Der Italiener sicherte sich als bester Fahrer eines Vorjahreswagens den zwölften Startplatz. Christian Abt, Pierre Kaffer und Frank Stippler gehen von den Positionen 13, 15 und 16 ins Rennen.

Tom Kristensen (Audi Sport Team Abt #5):
Ich bin sehr zufrieden mit meiner Super Pole-Runde, denn es war fast meine schnellste Runde am gesamten Wochenende. Die Bedingungen auf der Strecke nach dem kurzen Schauer waren heute sehr schwer einzuschätzen. Mein Dank geht an das Team, das die richtigen Entscheidungen getroffen hat, und an meine Teamkollegen. Wir pushen uns gegenseitig, und das macht mich und uns noch stärker.

Mattias Ekström (Audi Sport Team Abt Sportsline #1):
Das Qualifying lief ganz gut, doch in der Super Pole haben wir nicht das Optimum herausgeholt. Mit dem Reifensatz fühlte sich das Auto etwas seltsam an. Vierter zu werden, obwohl nicht alles perfekt war, ist gar nicht so übel. Im Rennen haben wir gute Chancen. Ich freue mich auf morgen, denn auch aus der zweiten Reihe kann man um den Sieg kämpfen.

Allan McNish (Audi Sport Team Abt #6):
Ich bin ziemlich glücklich, denn das war meine bisher beste Trainingsleistung in der DTM. Das Qualifying lief ganz gut, obwohl ich bei einem meiner drei Versuche aufgehalten wurde. In der Super Pole war die Strecke bei mir im unteren Teil noch etwas feucht. Anschließend wurden die Verhältnisse immer besser, so dass Startplatz sieben okay ist. Ich bin sehr zuversichtlich für das Rennen.

Martin Tomczyk (Audi Sport Team Abt Sportsline #2):
Im Qualifying hat nur der erste Reifensatz gut funktioniert. Mit den beiden anderen Sätzen lief es nicht so gut, und ich konnte mich nicht mehr steigern. Deshalb musste ich in der Super Pole als Erster auf die Strecke, und das war heute ein echter Nachteil. Im zweiten Sektor war es noch richtig feucht. Deshalb war meine Rundenzeit ziemlich bescheiden.

Rinaldo Capello (Audi Sport Team Joest #18):
Ich bin zufrieden, obwohl ich die Super Pole so knapp verpasst habe. Gestern Nachmittag haben wir das Untersteuer-Problem gelöst, das wir schon seit Saisonbeginn hatten. Nun macht es richtig Spaß, den A4 zu fahren – und der Speed ist da. Das stimmt mich für das Rennen und vor allem für den weiteren Saisonverlauf zuversichtlich.

Christian Abt (Audi Sport Team Joest Racing #14):
Es geht hier unheimlich eng zu. Ich hatte heute trotzdem gehofft, in die Super Pole zu kommen. Aber es hat nicht ganz gereicht. Ich glaube, dass wir mit unseren Vorjahresautos am Anschlag sind. Im Rennen kann man mit einer guten Strategie und geringen Reifenverschleiß bestimmt noch etwas gutmachen. Aber es wird trotzdem schwierig, in die Punkte zu fahren.

Pierre Kaffer (Audi Sport Team Joest Racing #15):
Die Leistungsdichte ist grandios – wenn auf dieser langen Strecke 16 Autos innerhalb einer Sekunde liegen, möchte ich nicht wissen, wie das auf dem Norisring aussehen wird. Es ist schon hart: Ein paar Tausendstel schneller, und du bist ein paar Positionen weiter vorne. Aber das verspricht für morgen viel Spannung. Jeder wird fighten – ich auch!

Frank Stippler (Audi Sport Team Joest #19):
Ich kann nicht zufrieden sein. Das Auto fährt sich hier nicht so, wie ich es gewohnt bin. Ich weiß nicht, ob ich mich fahrerisch anpassen muss, oder ob wir einen Wurm in der Abstimmung haben. Uns muss bis zum Warm-up etwas einfallen.

Hans-Jürgen Abt (Teamchef Audi Sport Team Abt Sportsline):
Wir können zufrieden sein. Wir haben fehlerlos gearbeitet. Gratulation an Opel, Heinz-Harald Frentzen und natürlich Gary Paffett – seine Runde war einfach perfekt. Die Voraussetzungen für das Rennen sind gut. Der Speed ist da, und auch unsere Long-runs waren sehr gut. Jetzt müssen wir versuchen, dies morgen umzusetzen.

Ralf Jüttner (Technischer Direktor Audi Sport Team Joest):
Uns war klar, dass es hier extrem schwer werden würde, es in die Super Pole zu schaffen. Wir konnten trotzdem bis kurz vor Schluss hoffen, denn ‚Dindo´ Capello hielt sich auf Platz zehn. Im Qualifying war nicht mehr drin. Wir haben uns deutlich von den anderen Vorjahresautos distanziert. Unser Ziel ist, im Rennen das eine oder andere Pünktchen zu holen.

Dr. Wolfgang Ullrich (Audi Motorsportchef):
Wir haben alle vier neuen Autos in die Top Ten gebracht – das ist eine starke Teamleistung. In der Super Pole hatte es Martin Tomczyk besonders schwer, weil er als Erster auf die Strecke gehen musste. Anschließend ging es unglaublich eng zu. Es hat nicht ganz für die erste Reihe gereicht, aber zwei Audi A4 DTM in der zweiten Startreihe sind auch eine gute Ausgangsposition – vor allem angesichts der Long-runs, die wir gestern gesehen haben.