Die DTM verpasst sich für die Saison 2017 ein komplett neues Gesicht. An der Spitze der Dachorganisation ITR hat Gerhard Berger Hans Werner Aufrecht abgelöst, nun ändert sich auch auf der sportlichen Seite einiges. Drei wichtige Änderungen für die anstehende Saison wurden nun beschlossen. Motorsport-Magazin.com liefert euch hier den Überblick:

Änderung 1 für die DTM 2017: Das Rennformat

Die bisherige Formel hat ausgedient. Seit der DTM-Saison 2015 wurden pro Rennwochenende zwei Wertungsläufe ausgetragen. Samstags hielt die DTM ein Sprintrennen über 40 Minuten und ohne Boxenstopp ab, was nicht selten für Kritik seitens der Fans gesorgt hatte. Denn die Rennen verkamen so eher zu Prozessionen, als dass das reine Racing im Vordergrund stand. Sonntags wurde über 60 Minuten samt einem Pflichtboxenstopp gefahren.

Ab 2017 wird das Format geändert und für beide Tage vereinheitlicht. Nun wird an beiden Renntagen über 55 Minuten plus eine Runde gefahren, ein Boxenstopp ist in beiden Rennen vorgeschrieben. "Das neue Format fordert Teams und Fahrer stärker als bisher zu abwechslungsreichen Strategien und perfekter sportlicher Leistung. Den Zuschauern soll die DTM dadurch an beiden Tagen des Rennwochenende mehr spektakuläre Rennen und Unterhaltung bieten", erklärt ITR-Vorstand Florian Zitzlsperger.

Änderung 2 für die DTM 2017: Die Boxenstopps

Ice Challenge: Drift-Spektakel in Schweden: (01:13 Min.)

Auch die Boxenstopps selbst erfahren umfassende Änderungen. Rekordzeiten von zwei bis drei Sekunden, wie seit vielen Jahren üblich, wird es unter den neuen Regularien nicht mehr geben. Denn einerseits ist beim Service nun weniger Personal erlaubt als bisher, nämlich acht Mann pro Auto. Andererseits dürfen bei einem Stopp nur noch zwei Schlagschrauber pro Auto verwendet werden, also einer für jede Fahrzeug-Seite. Damit steigt auch die Verantwortung für die einzelnen Team-Mitglieder beim Service.

Doch damit nicht genug: Auch Heizdecken für die Hankook-Reifen sind ab 2017 nicht mehr erlaubt. "Die Boxenstopps mit Reifenwechsel in beiden Rennen bringen in Verbindung mit den neuen Reifen von Hankook und dem Verbot von Reifenheizdecken deutlich mehr taktische Möglichkeiten und werden hoffentlich für mehr Überholmanöver auf der Strecke sorgen", hofft Champion Marco Wittmann. Die Stopps selbst können die Teams nach eigenem Gusto setzen, denn auch das vorgeschriebene Boxenstoppfenster verschwindet aus der DTM.

Änderung 3 für die DTM 2017: Die Fahrzeit

Die DTM-Boliden von Audi, BMW und Mercedes-AMG Motorsport sind nun noch länger auf der Strecke zu sehen: neben den beiden Rennen weiterhin in den Freien Trainings - jeweils über 30 Minuten am Freitag, am Samstag und am Sonntag - sowie in den beiden Qualifyings über je 20 Minuten. In Summe ergibt sich so eine Gesamtfahrzeit von vier Stunden am Rennwochenende.

Fazit

Gerade beim Thema Boxenstopps lässt sich eine klare Handschrift erkennen: Der Trend geht hin zu einer einfacheren Prozedur, bei der jeder Einzelne, vom Mechaniker bis zum Fahrer, stärker gefordert ist. Auch das neue Rennformat ist zu begrüßen, viel zu oft waren die Samstags-Rennen unspektakuläre Prozessionen. Das alles verspricht noch mehr Spannung und Würze für die DTM 2017. Abwechslungsreichtum und ein großer Kreis an Siegeranwärtern sind ja schon seit Jahren die Markenzeichen der Top-Tourenwagenserie.