Jetzt steht es offiziell fest: Die DTM verkleinert sich von 24 auf 18 Autos in der kommenden Saison. Macht zwei Autos weniger pro Hersteller, zudem ist für einige Teams wie Mücke Motorsport Feierabend. Ein kontroverser Schritt, der in der Szene heiß diskutiert wird. Und natürlich auch in der Motorsport-Magazin.com-Redaktion. Unser Pro & Contra zur Reduzierung des Starterfeldes.

Pro: Es tut sich endlich mal was

Verkleinerung hat grundsätzlich einen negativen Touch. Wer will heutzutage schon weniger? Verständlich, dass die Reduzierung des Starterfeldes bei den Fans auf den ersten Blick nicht gut ankommt. Aber: Müssen es wirklich 24 Autos sein? Spannend ist, wo vorne ist. Wer hinten rumgurkt, interessiert sowieso niemanden. 18 Autos reichen völlig aus, um weiter guten Rennsport zu bieten. Am Ende geht es doch eh nur darum, wer aufs Podium fährt.

Hinterherfahrer gibt es in der DTM ohnehin nicht wie in anderen Serien. Das Feld bleibt also nah genug zusammen, um Zweikämpfe zuzulassen. Kaum jemandem wird überhaupt auffallen, dass ein paar Autos mit Fahrern fehlen, deren Namen man sowieso nur selten kannte. Dass Teams wie Mücke wegfallen, ist der Tradition wegen schade. Aber mal ehrlich: Wer wusste schon, welcher Fahrer für welche Mannschaft an den Start geht? Kaum eine Meisterschaft wird in der Öffentlichkeit weniger wahrgenommen als die der Teams.

Und noch etwas Gutes hat die Verkleinerung: Es entsteht endlich mal so etwas wie ein Fahrermarkt. Das jahrelange Manko der DTM, in der es höchstens mal ein, zwei neue Gesichter gab. Jetzt müssen Piloten gehen, oder wechseln im Falle von Mortara das Lager. Nachwuchspiloten drängen in die Serie, in der es kaum Personal-Fluktuation gab. Die DTM steht vor dem spannendsten Winter ihrer jüngeren Geschichte, so viel ist sicher.

Contra: Weniger Autos, weniger Action

Die DTM versucht tatsächlich, ein kleineres Starterfeld als etwas Positives zu verkaufen. Nur in welcher Rennserie war eine Verkleinerung des Starterfeldes jemals ein Erfolg? Weniger Autos bedeuten weniger Action für die Fans. Der TV-Zuschauer mag von den Plätzen im Bereich 20 aufwärts nicht viel mitbekommen haben. Auf den Tribünen merkt man es aber auf jeden Fall, wenn 25 Prozent des Starterfeldes plötzlich verschwunden sind.

Argumentiert wird mit massiven Kosteneinsparungen für die Hersteller. Aber über was redet man eigentlich? Über eine Weltmeisterschaft, in der jährlich im Windkanal neue Aerodynamik-Monster gebaut werden? Wohl kaum. Die Autos waren mehr oder weniger seit 2014 eingefroren, für 2017 kommt ein neues Reglement mit weniger Aerodynamik und mehr Einheitsbauteilen. Wenn die Autos für drei der größten Autobauer der Welt dennoch zu teuer sind, sollte man vielleicht grundsätzlich die Definition und Sinnhaftigkeit der Serie überdenken.

Man mag sich gar nicht vorstellen, was passiert, sollte es in einem DTM-Rennen mal acht Ausfälle geben, was durchaus möglich ist. Jeder, der dann ankommt, erhält auch einen Punkt. Wenn das die Zukunft der DTM sein soll, sieht es mau aus. Urgesteine wie Mücke Motorsport sind nicht mehr dabei, bei Mercedes setzt man stattdessen auf HWA-Einheitsbrei. Wenn man die eingesparten Kosten wenigstens für ein weiteres Rennwochenende reinvestieren würde, könnte man damit leben. Aber Aufstocken ist bekanntlich schwerer als Herunterschrauben.

Und jetzt möchten wir eure Meinung hören. Ist die Auto-Reduzierung wirklich so schlimm für die DTM - oder am Ende alles halb so wild? Schreibt uns in den Kommentaren, was ihr vom neuen Kurs der DTM ab der Saison 2017 haltet.