Schon in Anbetracht der Ergebnisse in den Freien Trainings und im Qualifying war ersichtlich geworden, dass auch einem zweifachen Formel-1-Weltmeister die eigentlich so selbstverständliche Eingewöhnungszeit zuzugestehen ist. Eine brennende Bremsscheibe im Qualifying war Symbol einer verhaltenen Leistung in der Qualifikation, die Häkkinen lediglich den Start vom 15. Platz ermöglichte.

Doch damit nicht genug: Denn nicht nur die Markenkollegen Alesi, vor dessen C-Klasse bei der Einfahrt in die Box ein schlagartig Berühmtheit erlangender Hase quer über die Boxengasse lief, und Gary Paffet, dessen Fahrertür sich als im besten Wortsinn eigenwillig erwies, hatten kuriose Vorfälle zu verzeichnen. Auch der Finne blieb nicht verschont; vielmehr hatte er nicht nur mit den gegnerischen Audi A4 DTM zu kämpfen, sondern auch mit einem als Safery-Car fungierenden Audi RS4 aus der Serie:

Nach einer wohl auch für Häkkinen einschläfernd langen, aber angesichts der zahlreichen Crashs in der ersten Kurve unumgänglichen Safety-Car-Phase, wurde Häkkinen vor dem Antreten seines Boxenstopps unmittelbar nach dem Ende der Safery-Car-Phase wachgerüttelt. Wie Häkkinen gegenüber der ARD verbunden mit der vielleicht nicht ganz unberechtigten Befürchtung, dies glaube man ihm ohnehin nicht, bekannte, ließ sich der 20-fache Grand-Prix-Sieger bei der Einfahrt in die Boxengasse vom vor ihm ebenfalls in die Box fahrenden Ingolstädter Safety-Car irritieren, das – um Häkkinens Aussage der Verständlichkeit halber etwas zu kürzen – wohl genau so fuhr, wie es der Finne nicht erwartete. Diese vom Safety-Car ausgelöste Verwirrung habe letztlich zu seiner Geschwindigkeitsübertretung in der Boxengasse geführt, die wiederum später eine Durchfahrtsstrafe zur Folge hatte. Die durch Häkkinens Aussage bei den Fans ausgelöste Verwirrung dürfte allerdings ein mindestens ebenso hohes Maß erreichen...

Und so schien es spätestens nach Häkkinens Durchfahrtsstrafe, die den Sünder in Hockenheim etwas mehr als zehn Sekunden kostete, zunächst unwahrscheinlich, dass die durchwachsene Vorstellung des 36-Jährigen doch noch ein glückliches Ende nehmen könnte. Dass sich Häkkinen dem Gedanken an "verwirrende" Safery-Cars allerdings spätestens beim Verlassen der verhängnisvollen Boxengasse wieder zu entledigen vermochte, demonstrierte jedoch seine folgende Leistung.

So gelang es dem langjährigen McLaren-Piloten nicht nur, sich auch weiterhin aus den zahlreichen Kollisionen herauszuhalten. Auch aus dem Kampf gegen den zweiten debütierenden Ex-F1-Fahrer Allan McNish ging Häkkinen zehn Runden vor Schluss als Sieger hervor. Schließlich tauchte der wohl prominenteste C-Klasse-Fahrer in der Schlussphase auf dem achten Rang auf, den er trotz eines Ausritts in der letzten Runde bis ins Ziel zementieren könnte.

Somit konnte Häkkinen bei seinem Debüt immerhin den ersten DTM-Punkt sammeln, doch die Tatsache, dass er als Achter am schlechtesten von allen Piloten der aktuellen C-Klasse – den ebenfalls sein Debüt bestreitenden Jamie Green berücksichtigend – abschnitt, kann nicht über das Verbesserungspotenzial seiner Leistung hinwegtäuschen. Dass allerdings selbst für einen Formel-1-Weltmeister das DTM-Debüt kein Kinderspiel ist, spricht weniger gegen Häkkinen, als vielmehr für das Niveau der DTM...