Schon in der Qualifikation lieferte Audi eine exzellente Leistung ab und sicherte sich die ersten vier Startpositionen. Von dort dominierte das Quartett, bestehend aus Pole-Setter Miguel Molina, Jamie Green, Edoardo Mortara und Mattias Ekström, das Rennen. So leicht das Ergebnis zu erringen schien, so überraschend kam es, wie Audis DTM-Verantwortlicher zugeben musste.

Durch seinen zweiten Sieg in dieser Saison übernahm Jamie Green die Gesamtführung, Foto: Audi
Durch seinen zweiten Sieg in dieser Saison übernahm Jamie Green die Gesamtführung, Foto: Audi

"Es war einfach hammer. Damit hätten wir nicht gerechnet", kommentierte Dieter Gass das Ergebnis. Besonders im Hinblick auf das Erfolgsgewicht nach zwei Siegen in Hockenheim war das Ergebnis umso erstaunlicher. "Wenn es an irgendetwas liegt, dann daran, dass das Auto sehr fahrbar ist und sehr schnell auf der Pace ist. Das sieht man schon im Training, wenn die Zeiten von Anfang an Stimmen", versucht Gass die Dominanz zu erklären.

Doch gleichzeitig mahnt er zur Bodenständigkeit: "Die Ausgangslage für den Norisring haben wir nicht verbessert und auch morgen müssen wir erst noch eine gute Leistung bringen. Es ist erst das dritte Rennen und auch wenn wir drei super Resultate abgeliefert haben, liegt noch ein weiter Weg vor uns, da kann noch alles passieren."

Dabei war es für den Sieger, Jamie Green, kein einfaches Rennen. Ohne DRS musste er sich versuchen am führenden Miguel Molina vorbeizukommen. "Ich habe am Ende aufgegeben DRS zu nutzen, weil immer nur ein rotes Licht kam, dass was falsch ist und es auf die harte Tour gelöst", so Green, der seinen zehnten Sieg einfuhr.

Mit den Plätzen zwei und drei waren auch Mortara und Ekström zufrieden, auch wenn die Rennen nicht die spannendsten waren. "War ehrlich gesagt ein langweiliges Rennen. Ich konnte Jamie am Anfang nicht überholen und er konnte Miguel nicht überholen", sagte Mortara. Der Schwede hob das Positive hervor: "Letztes Jahr waren wir traurig und langweilig, jetzt sind wir fröhlich und langweilig, denn wenn man vorne fährt, macht es viel mehr Spaß als hinten."

Konkurrenz lobt Audi

Nach dem dritten Sieg im dritten Rennen muss auch die Konkurrenz von BMW und Mercedes die Leistung der Ingolstädter anerkennen. "Woran wir arbeiten müssen ist denke ich klar, die kleine Lücke zu Audi noch zu schließen. Es wird aber sehr, sehr schwer, weil die sehr stark sind. Vor allem in der Qualifikation waren so viele Audis vorne drin", erklärte Pascal Wehrlein.

Wehrlein kam am Ende ran, konnte aber keinen Angriff starten, Foto: Mercedes-Benz
Wehrlein kam am Ende ran, konnte aber keinen Angriff starten, Foto: Mercedes-Benz

Mercedes DTM-Teamchef Ulrich Fritz wunderte sich insbesondere über die Langlebigkeit der Reifen bei Audi: "Wenn man sieht, was die da am Ende für Rundenzeiten fahren auf Reifen, bei denen jeder denkt 'Die müssen doch abbauen' - da kann ich mir keinen Reim drauf machen. Das müssen wir uns anschauen, was wir da am Reifen nicht verstehen, das Audi besser versteht."

"Im Rennen haben wir aber keine Chance im Moment. Wir konnten am Anfang noch folgen, aber an einem gewissen Punkt haben sie sich glaube ich einfach entschlossen wegzufahren", fügte Maxime Martin hinzu.