Die Saison 2014 war nicht das, was sich Mercedes vorgestellt hatte. Der beste Pilot der Stuttgarter beendete die Saison auf Rang vier der Fahrerwertung. Das beste Mercedes-Team belegte ebenfalls nur Platz vier. Bei den Herstellern musste sich Mercedes hinter Audi und BMW einreihen. Nun erfolgt mit dem Saisonauftakt 2015 in Hockenheim der Neustart.

Die Teams: Zu den Teams HWA AG und Mücke Motorsport stößt 2015 der französische Rennstall ART Grand Prix, für den Gary Paffett und Lucas Auer an den Start gehen. Auer ist einer von zwei Neulingen. Der andere, Maximilian Götz, startet neben Daniel Juncadella für Mücke. Christian Vietoris, Pascal Wehrlein, Paul di Resta und Robert Wickens greifen für HWA ins Lenkrad. Nicht mehr an Bord ist 2015 Ex-Formel-1-Pilot Vitaly Petrov.

"Wir haben über den Winter intensiv daran gearbeitet, die Performance unserer Autos zu verbessern und unser Team neu zu strukturieren, um in der kommenden Saison die Lücke zum Wettbewerb zu schließen. In Hockenheim wird sich nun erstmals zeigen, ob und inwieweit uns dieser Schritt gelungen ist", sagte Ulrich Fritz, Mercedes-AMG DTM Teamchef. "Aber auch wenn wir noch nicht ganz an unseren Wettbewerbern dran sein sollten, werden wir den Kopf nicht in den Sand stecken: wir sind als Team über den Winter viel enger zusammengewachsen."

Die gesamte Mannschaft sei höchst motiviert und werde alles dafür tun, schnellstmöglich um Siege mitzufahren und in der DTM konkurrenzfähig zu sein. "Ob uns dies schon am kommenden Wochenende gelingen kann, ist noch unmöglich zu sagen. Warten wir das Qualifying am Samstag ab. Spätestens dann wird jeder seine wahre Performance offenbaren", meinte Fritz.

Die Fahrer: Acht Piloten gehen 2015 für Mercedes an den Start, nachdem es im vergangenen Jahr nur sieben gewesen waren. Routinier Paffett schlägt mit dem Wechsel zu Neuling ART Grand Prix ein neues Kapitel in seiner DTM-Karriere auf. Mit Hockenheim verbindet er viele positive Erinnerungen. "2004 erzielte ich dort meinen ersten Sieg in der DTM. Seitdem habe ich noch drei Mal in Hockenheim gewonnen. Ich verbinde damit also sehr schöne Erinnerungen", sagte er. "Jetzt freue ich mich darauf, mit meinem neuen Team ART Grand Prix dorthin zu kommen. Mein Ziel ist es, der beste Mercedes-Fahrer zu sein. Warten wir ab, was darüber hinaus drin ist."

"Jeder im Team ist gespannt darauf, zu sehen, wie sich unsere Vorbereitung ausgewirkt hat und ob wir sie in starke Punkteplatzierungen umsetzen können", bestätigte Wickens. "Hoffentlich zahlt sich unsere harte Arbeit aus und wir können eine gute Punkteausbeute mitnehmen, vielleicht sogar mit einem Podestplatz oder einem Sieg."

Die beiden Neulinge halten sich mit ihren Erwartungen noch zurück, sind aber ebenso angriffslustig wie ihre erfahreneren Kollegen. "Mein Ziel ist es, so schnell wie möglich auf Speed zu kommen und dann die Leiter nach oben zu klettern", erklärte Auer. Götz gestand: "Ich habe schon ein bisschen Herzflimmern." Er werde versuchen, das Wochenende konzentriert anzugehen und keine Fehler zu machen. "Ich bin motiviert und gut vorbereitet auf mein DTM-Debüt. Ich zähle schon die Stunden herunter, bis ich wieder im Auto sitzen darf."

Das Auto: Die technischen Daten des Mercedes-AMG C 63 DTM haben sich im Vergleich zum Vorjahr nicht verändert. Allerdings wurden Bugschürze und Seitenteile aerodynamisch modifiziert. Im vergangenen Jahr hatten beim Saisonauftakt in Hockenheim alle Mercedes-Piloten die Punkteränge verfehlt. Beim Saisonabschluss an selber Stelle gelang di Resta mit Platz vier das beste Ergebnis.

Redaktionskommentar

Motorsport-Magazin.com meint: Die Erwartungen vor dem Saisonstart 2015 sind verhalten, in Stuttgart erwartet man keine Wunder. Teamchef Fritz kalkuliert auch mit ein, dass sich die harte Arbeit in Hockenheim noch nicht sofort bezahlt machen wird. Es wäre allerdings eine Überraschung, sollte die Lücke zu Audi und BMW gleich geblieben sein. Ein Podium oder gar ein Sieg scheint vor dem ersten Aufheulen der Motoren noch recht unwahrscheinlich, aber das Debakel vom Saisonstart 2014 sollte sich nicht wiederholen.