Timo Glock kehrt an diesem Wochenende an die Heimstätte seines ersten DTM-Sieges zurück. Den Hockenheimring kennt der Deutsche aus seiner F1-Zeit in- und auswendig. Eine Rückkehr in die Königsklasse schließt Glock aus. "Mir ist klar, dass man relativ schnell vom Radar der F1 verschwindet, wenn man in einer anderen Rennserie fährt. Ein F1-Auto ist ein F1-Auto, darüber lässt sich nicht diskutieren, aber ich fühle mich in der DTM sehr wohl und denke daher relativ wenig über die Formel 1 nach", verriet der BMW-Pilot.

In den vergangenen zwei Jahren musste Glock sehr viel Lehrgeld bezahlen. Seinem Sieg in Hockenheim 2013 konnte er ähnliche Erfolge nicht folgen lassen, stattdessen fuhr er in dieser Saison lediglich drei Mal in die Punkte. "Ich habe mich in meinem zweiten DTM-Jahr deutlich wohler im Auto gefühlt. Ich wusste, was ich zu machen habe, aber trotzdem kann ich von Leuten, die schon 10 oder 12 Jahre Erfahrung haben, noch was lernen. Das versuche ich", betonte Glock.

Gute Ansätze zeigte er unter anderem beim Saisonauftakt in Hockenheim mit Platz fünf oder mit seinem Podestplatz in Spielberg. "Man lernt nie aus und muss offen für alles sein. Man muss sich den Fahrstil der anderen Fahrer anschauen und so viel lernen wie es geht. Ich hoffe sehr, dass mein drittes DTM-Jahr noch besser verläuft", verriet Glock, dessen Vertragsverlängerung Gerüchten zufolge in Hockenheim offiziell bekannt gegeben werden soll. Äußern wollte sich Glock dazu nicht.

Komplett anderes Konzept

Die Gründe für seine Umstellungsschwierigkeiten sind so einfach wie kompliziert - ein DTM-Auto unterscheidet sich in seinem Konzept komplett von einem F1-Boliden. In den vergangenen zwei Jahren musste Glock seinen Fahrstil komplett umstellen. "Ich hatte öfter das Problem, dass ich das Auto zu stark überfahren habe. Wenn man mit einem DTM-Auto auf eine Kurve zufährt, kommt man ca. 40 km/h langsamer an als mit einem F1-Auto und trotzdem muss man früher bremsen", erklärte der BMW-Pilot. Das wollte ihm am Anfang nur schwer in den Kopf gehen.

"Man sagt sich: das kann nicht sein, dass ich so früh bremsen muss, obwohl ich eigentlich deutlich langsamer ankomme, dadurch passierte es öfter, dass ich einfach zu spät auf der Bremse war und dann das Auto nicht richtig um die Ecke bekommen habe. Dadurch habe ich Zeit liegen gelassen", verriet Glock. Gleichzeitig musste er damit klarkommen, dass ein Abstand von drei Zehntel in der DTM - anders als in der F1 - eine Welt ist. "Sich dadurch nicht aus dem Konzept bringen zu lassen, ist der Schlüssel zum Erfolg", weiß Glock.