Como estás, liebe Motorsport-Magazin.com-Leser!

Diesmal geht in meiner Kolumne nicht um Motorsport, sondern um Fußball. Klare Sache, schließlich findet in diesen Wochen die Weltmeisterschaft in meiner Heimat Brasilien statt. Ich hatte das Glück, beim Eröffnungsspiel zwischen Brasilien und Kroatien in Sao Paulo im Stadion zu sitzen. Was für eine Gänsehaut-Atmosphäre, als über 60.000 Fans die Nationalhymne sangen!

Als Brasilianer bin ich natürlich ein großer Fußball-Fan und glücklich, dass unsere Nationalmannschaft das Auftaktspiel vor meinen Augen gewonnen hat und jetzt im Viertelfinale steht. Ich habe im Stadion mitgesungen und gefeiert - so sehr, dass meine Frau Liri neben mir schon sagte: 'Ninho, jetzt benimm dich mal!"

Es war toll zu sehen, dass unsere ganze Nation den gleichen Traum lebt und hofft, dass Brasilien den Titel holt. Auf den Spielern lastet großer Druck, denn es wird nicht weniger erwartet als der Gewinn der Weltmeisterschaft. Ganz Brasilien atmet gerade Fußball. Als ich da war, liefen auf allen TV-Sendern 24 Stunden am Stück Fußballberichte, die Menschen sprachen über nichts Anderes und überall habe ich Fahnen und Trikots gesehen.

Ich denke, dass wir Brasilianer ein großartiges Team haben und es wäre klasse, wenn wir im Halbfinale auf Deutschland treffen würden. Mir gefällt die deutsche Mannschaft und ich habe großen Respekt vor den Jungs. Ach, wäre das toll, diese beiden Teams im Halbfinale zu sehen, anschließend ein kühles Bier zu trinken und ein bisschen zu feiern, weil Deutschland ja leider verloren hat und wir im Endspiel stehen...

Kurz vor dem Eröffnungsspiel hatte ich die Gelegenheit, unseren früheren Nationalspieler Cafu zuhause zu besuchen. Cafu war im Jahr 2002 Kapitän der brasilianischen Nationalmannschaft, als wir im WM-Finale gegen Deutschland gewannen. Ich durfte sogar den Siegerpokal anfassen - und zwar das Original, den hat nämlich Cafu zuhause in der Vitrine!

Ihr denkt wahrscheinlich, dass alle Brasilianer gute Fußballer sind. Dann habt ihr mich aber noch nicht kicken sehen... Ehrlich gesagt, bin ich ein grauenhafter Spieler. Als wir früher in der Schule gespielt haben und die Teams gewählt wurden, war ich fast immer als Letzter an der Reihe. "Augusto, stell dich da an die Seite und schau einfach zu", haben sie gesagt.

Immerhin kann Gustl gut kickern..., Foto: Augusto Farfus
Immerhin kann Gustl gut kickern..., Foto: Augusto Farfus

Immer, wenn ich mal nicht als Letzter gewählt wurde, war das schon ein kleiner Sieg für mich. Ich kann ganz ordentlich Tischtennis und super Kicker spielen, aber ansonsten habe ich es nicht so mit Bällen. Macht aber nichts, am wohlsten fühle ich mich sowieso im Rennauto.

Até a próxima