Bei seinem ersten Qualifying in der DTM erlebte Antonio Felix da Costa ein kleines Durcheinander. Nachdem er auf dem Hockenheimring kurzzeitig die schnellste Zeit fuhr, wurde er auf den dritten Rang durchgereicht. Auf seiner schnellsten Runde mit 1:32.475 Minuten verließ der Rookie in Kurve eins allerdings die Fahrbahn, die Zeit wurde folgerichtig gestrichen - nur um dann einige Sekunden später wieder auf den Zeitenmonitoren aufzutauchen. So durfte Felix da Costa den Weg zur Pressekonferenz antreten - den dritten Platz behielt der BMW-Pilot allerdings nicht.

"Ich weiß nicht, ob ich ein solches Ergebnis erwarten konnte", freute sich der Portugiese über sein gelungenes Debüt. "Ich habe einfach mein Bestes gegeben, als ich aus der Garage gefahren bin. Adrien ist eine sehr gute Runde gefahren, vor uns liegt also noch ein wenig Arbeit. Die Rennpace ist ohnehin eine andere Sache, da habe ich sicher noch Aufholbedarf."

Startposition mit Spengler getauscht

Felix da Costa muss ohnehin etwas mehr aufholen als geplant, denn nur Minuten nach der Pressekonferenz wurde seine schnellste Runde zum zweiten Mal gestrichen - endgültig. Auf den Fernsehbildern war ohnehin unschwer zu erkennen, dass er die Strecke mit allen vier Rädern verließ. Immerhin war seine zweitschnellste Runde noch schnell genug für den vierten Platz, so dass sich der Schaden in Grenzen hielt: Felix da Costa tauscht den Platz BMW-intern mit Bruno Spengler

Das gute Teamergebnis mit drei BMW unter den Top-4 stimmte auch Motorsportdirektor Jens Marquardt zufrieden: "Aus BMW-Sicht bin ich sehr zufrieden und sehr erleichtert, der M4 hat sich bei seiner Feuertaufe richtig gut geschlagen. Natürlich bin ich auch super zufrieden mit unseren Fahrern." Den jungen Felix da Costa hob Marquardt dabei sogar besonders hervor. "Antonio ist ein Highlight. Das ist schon der Hammer, wie cool er in seinem ersten Qualifying geblieben ist, selbst im letzten Segment."

Falsche Fernsehbilder ausgewertet

Wie es zu dem Durcheinander mit den Rundenzeiten kam, wurde Motorsport-Magazin.com kurz nach dem Qualifying von DMSB-Sprecher Michael Kramp erklärt. "Renndirektor Sven Stoppe hatte gesehen, dass Felix da Costa über die Linie gefahren ist und hat die Strafe verhängt. Als er dann gesehen hat, dass es um die Pole geht, wollte er die Runde noch einmal sehen." Genau hier passierte dann ein Missgeschick: Da der BMW-Pilot mittlerweile eine weitere Runde gefahren war, wurde dem Renndirektor die falsche Zeitlupe gezeigt und die Strafe zunächst zurückgenommen. "Doch Stoppe war sich ganz sicher, etwas gesehen zu haben. Bei einer erneuten Begutachtung hat man dann festgestellt, die falsche Runde angesehen zu haben. Da das Ergebnis in diesem Moment bereits ausgehängt wurde, mussten es die Sportkommissare ändern." Genau das dauerte dann ein paar Minuten länger, hatte so aber ein korrektes Ergebnis als Resultat.