Audi startet am kommenden Wochenende in Hockenheim das Projekt Titelverteidigung. Sowohl in der Fahrerwertung (Mike Rockenfeller) als auch in der Teamwertung (Phoenix) setzten sich die Ingolstädter in der vergangenen Saison durch, weshalb die Zielsetzung nur lauten kann, die Spitzenpositionen zu verteidigen und im Optimalfall auch die Herstellerwertung für sich zu entscheiden.

Das Team: Audi hat im Winter mit einer veränderten Fahrer-Team-Zuteilung neue Impulse gesetzt. So bekommt der amtierende Titelträger Mike Rockenfeller im Team Phoenix mit dem Ex-Champion Timo Scheider einen neuen Teamkollegen. Das Team Abt Sportsline geht mit Mattias Ekström und Miguel Molina an den Start, während Adrien Tambay und Edoardo Mortara für das Team Abt starten. Ein komplett neues Duo heißt das Team Rosberg mit Jamie Green und Nico Müller willkommen.

"Mit dem ersten Rennwochenende in Hockenheim geht eine lange und intensive Vorbereitung zu Ende. Audi, die Teams und Fahrer haben sich nicht auf den Erfolgen der Saison 2013 ausgeruht, sondern hart gearbeitet, um in diesem Jahr genau dort weiterzumachen", erklärte DTM-Leiter Dieter Gass. "Es gab einige, die hinter ihren und unseren Erwartungen zurückgeblieben sind. Das haben wir uns angeschaut und analysiert, wie wir es besser machen und auch die Potenziale, die sicherlich vorhanden sind, nutzen können", verriet er im Gespräch mit Motorsport-Magazin.com, warum man sich dazu entschied, auf neue Fahrerpaarungen zu setzen.

Die Fahrer: Als amtierender Champion trägt Mike Rockenfeller erstmalig die Startnummer 1 am Wagen und freut sich bereits, nach der langen Winterpause wieder ins Lenkrad greifen zu können. "Jeder kommt mit hohen Erwartungen zum ersten Rennen. Mir geht es genauso: Ich möchte einen guten Start in die Saison erwischen und gleich eine Menge Punkte mitnehmen", erklärte er. Im Vorjahr holte Rockenfeller in den beiden Hockenheim-Rennen übrigens insgesamt nur vier Punkte - eine verbesserungswürdige Bilanz.

Timo Scheider wechselte zu Phoenix, Foto: DTM
Timo Scheider wechselte zu Phoenix, Foto: DTM

Nach zwei Seuchenjahren hofft Timo Scheider, seines Zeichens immerhin zweimaliger DTM-Champion, an der Seite von Rockenfeller bei Phoenix wieder an einstige Glanzleistungen anknüpfen zu können. "Meine Aufregung vor dem ersten Rennen ist in diesem Jahr noch größer als zuvor - und das Kribbeln im Bauch wird immer stärker", verriet er. "2013 bin ich mit der Pole Position in die Saison gestartet. Auch jetzt ist es mein Ziel, gleich in Hockenheim voll da zu sein."

In seine bereits 14. DTM-Saison geht Mattias Ekström, der in Hockheim bislang zwei Mal den Sieg davon trug. "Ich finde, es ist das spannendste Rennwochenende des ganzen Jahres, weil vieles neu ist und man erst hier erfährt, wo man nach einem langen Winter im Vergleich zur Konkurrenz steht", stellt der Auftakt für den Schweden jedoch keineswegs Routine dar. "Mein Team und ich fühlen uns bereit, die Karten auf den Tisch zu legen."

Anstelle des auf die Langstrecke abgewanderten Felipe Albuquerque verpflichtete Audi den Schweizer Nico Müller. Der 22-Jährige war zuletzt in der Formel Renault unterwegs. "Wir hatten während der Testfahrten die Möglichkeit, uns optimal auf die Saison vorzubereiten. Trotzdem wird es in Hockenheim noch viele ungeahnte Herausforderungen geben - speziell auf mich als Neuling kommt da eine Menge zu", fiebert Müller seinem Debüt bereits entgegen. "Ich möchte so viel wie möglich lernen und das Rennen auf jeden Fall beenden."

Das Auto: Der Audi RS 5 DTM Jahrgang 2014 wirkt deutlich aggressiver. Grund dafür ist die nahezu komplette Neuentwicklung der Aerodynamik. An der Front hat das Auto eine neue Luftführung zum Motor und zu den Bremsen sowie den Wabengrill aus der Serie erhalten. Ebenfalls augenscheinlich sind die Neuerungen an der Seite: Um die Luftführung noch effizienter zu machen, wurde der Bereich zwischen den Vorder- und Hinterrädern völlig neu gestaltet.

Redaktionskommentar

Motorsport-Magazin.com meint: Es ist nahezu unmöglich vorherzusagen, wer beim Saisonauftakt die Nase vorne haben wird. Audi kann sich jedenfalls auf eine gehörige Portion Erfahrung verlassen, die im Zweifelsfalle den Unterschied ausmachen könnte. Besonders spannend wird zu beobachten sein, ob es für Timo Scheider an der Seite von Mike Rockenfeller wieder besser als zuletzt läuft. Es könnte die letzte Chance für den zweifachen Champion sein. (Philipp Schajer)