Robert Wickens sicherte sich auf dem Nürburgring mit einem entscheidenden Manöver den Sieg. Kurz vor Rennmitte ging er zunächst an Miguel Molina vorbei, um sich dann Augusto Farfus und Adrien Tambay zurechtzulegen, die in einen Zweikampf verwickelt waren. In der Mercedes-Arena wählte Wickens die Außenbahn, während seine Konkurrenten innen blieben, und zog so scheinbar spielerisch an ihnen vorbei.

"Das hat schon spektakulär ausgesehen, aber es war nichts Besonderes", zeigte sich der Kanadier bescheiden. "Ich hatte gehofft, einen von ihnen zu bekommen, habe aber nie versucht, beide zu überholen. Aber manchmal klappt das", meinte er. Seine beiden Widersacher scherzten auf der Pressekonferenz vor dem Rennen in Oschersleben zwar, sie hätten ihn vorbeigelassen, in Wirklichkeit waren sie jedoch beeindruckt.

"Ich habe ihn kommen sehen, war aber auf Tambay konzentriert. Ich dachte, er ist zu schnell, aber dann ist ihm ein gutes Manöver gelungen. Da gibt es nichts hinzuzufügen", erklärte Farfus. "Er war schnell zu der Zeit. Ich hatte zu Beginn ein paar Probleme, die Reifen warm zu bekommen. Dann habe ich Adrien eingeholt, aber Robert war noch schneller", erinnerte sich der BMW-Pilot.

Auch Tambay verriet, dass er Probleme mit den Reifen hatte. So wie sich Farfus auf ihn konzentrierte, hatte er nur den Brasilianer im Blick. Trotz dieser Tatsache wollte er Wickens' Coup nicht schmälern. "Es war ein klasse Manöver", zollte er ihm Respekt. "Wenn man zwei Plätze in einer Kurve gewinnt, ist es immer eine gute Leistung."