Unmittelbar nach dem Rennen gab es große Konfusion im Parc Ferme. Wackelt Mattias Ekströms Sieg? Als der Schwede seinen Audi RS5 DTM im Parc fermé abstellte, soll angeblich Wasser in das Auto gefüllt worden sein. In welchen Behälter, zu welchem Zweck und wieso, ist zu diesem Zeitpunkt noch unklar. Ebenfalls unklar ist, ob wirklich in das Auto Flüssigkeit nachgefüllt wurde. Wie auf den TV-Bildern zu sehen war, schiebt Ekströms Vater dem Piloten eine Wasserflasche in den Overall, von Teammitgliedern wird er mit Wasser überschüttet.

Fakt ist aber: Sollte tatsächlich Wasser nach dem Rennen in Ekströms Boliden gefüllt worden sein, muss der Schwede mit einer Disqualifikation rechnen, weil nach dem Eintreffen in der Boxengasse Parc-fermé-Bedingungen herrschen und an den Autos nichts verändert werden darf. Da auch der Fahrer gewogen wird und das Mindestgewicht aus Fahrzeug und Pilot besteht, ist auch die Aktion Ekströms Vater und der Teammitglieder zweifelhaft, könnten so auch einige hundert Gramm Gewicht hinzukommen. Martin Tomczyk wurde in Brands Hatch wegen 500 Gramm Untergewicht im Qualifying disqualifiziert.

Ekström selbst spielte den Zwischenfall herunter. "Ich habe das mitbekommen, weil es plötzlich kalt wurde. Ich weiß aber nicht, warum das so war. Ich bin natürlich froh, als Gewinner im Parc Ferme zu sein, wenn alle feiern." Sein Chef, DTM-Leiter Dieter Gass, erklärte, er habe die Szene selbst nicht gesehen und kenne sie nur vom Hörensagen. "Wir müssen sehen, was passiert. Ich weiß nicht, ob sein Vater weiß, was man im Parc fermé machen darf. Ob man ihm das vorwerfen kann oder nicht. Da müssen wir abwarten, was die Sportkommissare entscheiden", so Gass.

Update: Die Rennleitung tagt

Inzwischen kristallisierte sich heraus, dass wohl keine Flüssigkeit ins Auto nachgefüllt wurde, sondern die strittige Szene jene zwischen Mattias Ekström und seinem Vater ist. Derzeit tagt die Rennleitung noch.

Markenkollege Scheider hat auch eine Meinung zu diesem Zwischenfall. "Wenn wir es korrekt sehen, ist es eine Verletzung der Parc-fermé-Bestimmung, aber da bin ich der Falsche, um das zu beurteilen." Allerdings hat Scheider Verständnis für den Vorgang. "Mattias war völlig ausgelaugt und am Boden, der hat wahrscheinlich nach Wasser gelechzt", sagte er zu Motorsport-Magazin.com und bezweifelte, dass Ekströms Vater einen Hintergedanken dabei hatte. "Er hat es wahrscheinlich einfach nur gut gemeint mit dem Befinden seines Sohnes."

Update: Informationen sickern durch

Noch immer ist die Rennleitung zu keinem Entschluss gekommen. Offiziell gibt es zwar noch keine konkreten Zahlen, doch im Fahrerlager spricht man davon, dass Ekströms Audi wohl deutlich über dem Mindestgewicht war, rund sechs Kilo sollen es gewesen sein. Damit soll sich das Gewicht nicht einmal in der Nähe des kritischen Toleranzbereichs befunden haben, eine Bestrafung wäre überraschend.