Zum zweiten Mal gastiert die DTM am kommenden Wochenende auf dem Red Bull Ring in Spielberg. Damit steht nach Brands Hatch das zweite Rennen in Folge außerhalb Deutschlands bevor. Für Mercedes gilt es in der Alpenrepublik nun, den ersten Sieg der Saison einzufahren. Die Stuttgarter sind als einziges Team noch sieglos in der aktuellen Meisterschaft. Die Schwachstelle Qualifying soll auf dem Red Bull Ring der Vergangenheit angehören.

Das Team: Obwohl noch ohne Sieg 2013 und lediglich sechs, statt wie bisher acht Autos, hält sich Mercedes in der Team-Wertung wacker. In Spielberg gilt es diese Position gegen Audi zu verteidigen und den Rückstand auf BMW zu verkleinern. Für Mercedes Motorsportchef Toto Wolff ist das Rennen in der Steiermark ein Heimrennen. "Im Verlauf der Saison bin ich mit der DTM und der Formel 1 in so vielen Ländern der Welt unterwegs, dass ich mich sehr darauf freue, in Spielberg einmal ein Rennen in meiner österreichischen Heimat zu erleben."

Doch wichtiger als die Verbindung zur Heimat sind für Wolff Resultate. "In den ersten beiden Saisonrennen erzielten wir jeweils eine Podiumsplatzierung, in Spielberg würden wir nun gerne zum ersten Mal in dieser Saison ganz oben stehen", gab sich der 41-Jährige kämpferisch. Für die Schwaben steht am Wochenende noch ein weiteres Highlight bevor: Der VfB Stuttgart steht am Samstagabend gegen den FC Bayern München im DFB-Pokalfinale. Dafür hat sich Mercedes etwas Besonderes ausgedacht: Pascal Wehrleins Mercedes tritt mit einer VfB-Stuttgart-Lackierung an. "Ich denke für alle Fans des VfB Stuttgart wäre es schön, ihr Vereinswappen am Samstag siegen und am Sonntag durch eine gute Leistung von mir glänzen zu sehen", so Wehrlein.

Die Fahrer: Trotz der nachträglichen Strafe beim Rennen in Brands Hatch reist Mercedes-Speerspitze Gary Paffett als Vierter der Meisterschaft an. Dem Briten fehlen lediglich neun Punkte auf den Meisterschaftsführenden Mike Rockenfeller. "Gary Paffett ist nach seiner Strafe in Brands Hatch zusätzlich motiviert, seinen ersten Saisonsieg zu holen", ist sich Toto Wolff sicher, doch Mercedes hat noch weitere heiße Eisen im Feuer. Christian Vietoris liegt mit 19 Zählern lediglich einen Punkt hinter Paffett und hat somit noch beste Chancen in der Meisterschaft.

Gute Erinnerungen an den Red Bull Ring hat Roberto Merhi. "In der vergangenen Saison bin ich in Österreich ein gutes Rennen gefahren, in diesem Jahr will ich noch besser abschneiden und nach dem schwierigen Wochenende in Brands Hatch zum zweiten Mal in diesem Jahr in den Punkterängen landen." Besonders motiviert geht auch Robert Wickens in das Rennwochenende. Der Kanadier durfte sich vor zwei Wochen noch über seinen ersten Podestplatz freuen. "Jetzt, da ich einmal davon gekostet habe, bin ich natürlich auf den Geschmack gekommen und will gerne noch öfter auf das Podium fahren."

Das Auto: Ein großes Fragezeichen steht hinter dem Mercedes AMG C-Klasse Coupe: In den vergangenen beiden Jahren reichte es für die Stuttgarter Mannschaft nicht zum Sieg, der Red Bull Ring war nicht unbedingt die Lieblingsstrecke von Mercedes. Doch die Streckencharakteristik des nach Hockenheim zweitlängsten Kurses im DTM-Kalender könnte Mercedes in diesem Jahr entgegenkommen, nachdem Brands Hatch nicht unbedingt die Stärken des aktuellen Mercedes offenbarte: "Nach dem kurzen und winkligen Kurs in Brands Hatch erwartet uns in Spielberg eine der längsten und schnellsten Strecken des Jahres", weiß Gary Paffett.

Für Mercedes gilt es vor allem an der Qualifying-Schwäche zu arbeiten. "Nach dem schwierigen Qualifying in Brands Hatch war mein DTM Mercedes AMG C-Coupe im Rennen viel besser und ich konnte dank unserer guten Rennpace und einer cleveren Strategie acht Positionen gutmachen", erinnert sich Christian Vietoris. "Wenn wir das Qualifying in Spielberg besser hinbekommen als in Brands Hatch, habe ich alle Chancen, auch dort im Kampf um die Spitzenplätze mitzumischen", spielt auch Robert Wickens auf das mehr als durchwachsene Qualifying vor zwei Wochen an.

Redaktionskommentar

Motorsport-Magazin.com meint: In Spielberg soll für Mercedes der erste Saisonsieg gelingen. Die große Frage lautet, ob die Ingenieure das Qualifying-Problem aus Brands Hatch lösen konnten. Doch auch für den Fall, dass die Konkurrenz am Samstag erneut schneller ist, brauchen Mercedes-Fans die Hoffnung noch nicht aufgeben: Im Gegensatz zum Brands Hatch Indy Circuit bietet der Red Bull Ring mehr als genügend Überholmöglichkeiten.