Timo Scheider ist zurück. Der Audi-Pilot raste im ersten DTM-Qualifying des Jahres zur Bestzeit und schloss damit endgültig mit der schwarzen Vorsaison ab, in der für ihn einfach nichts nach Wunsch gelaufen war. Dieter Gass, der neue Projektleiter DTM bei den Ingolstädtern, zeigte sich über das Einstandsgeschenk an seinem ersten Rennwochenende naturgemäß höchst erfreut, zumal es galt, über den Winter einigen Rückstand auf die Konkurrenz aufzuholen.

"Wir haben uns alles angeschaut, viel am Auto gearbeitet und freuen uns über die Pole im ersten Rennen", erklärte Gass. "Persönlich will ich Timo und seinem Team gratulieren. Er hatte eine sehr schwierige letzte Saison, hat sich aber mit Platz eins im Qualifying zurückgemeldet", ließ er den Blick noch einmal in die wenig erfolgreiche Vergangenheit schweifen. Das Team Abt habe sowohl die Reifenwahl als auch das Timing richtig hinbekommen, lobte Gass, der betonte, wie wichtig es war, in Q3 die beste Zeit erst am Ende der Session zu setzen.

Im Trockenen zu langsam

Es war jedoch nicht alles Gold, was bei Audi glänzte, denn so schaffte neben Scheider gerade einmal Mattias Ekström den Sprung unter die besten Zehn. "Insgesamt hatten wir uns mehr gehofft", gab Gass zu. "Im Nassen waren wir sehr konkurrenzfähig, aber bei trockenen Bedingungen hatten wir Probleme." Mehr erwartet hatten sich die Ingolstädter vor allem von Edoardo Mortara, der im Vorjahr die beiden einzigen Siege für Audi feiern konnte, in Hockenheim aber nicht über den 19. Startplatz hinauskam.

Mortara blieb hinter den Erwartungen zurück, Foto: DTM
Mortara blieb hinter den Erwartungen zurück, Foto: DTM

"Auf abtrocknender Strecke haben wir uns schwer getan", unterstrich Gass noch einmal. "Einige Fahrer waren mit der Bilanz nicht zufrieden, deshalb haben wir auch nur zwei in den Top-10, aber Mattias auf P5 und Timo auf Pole ist eine gute Ausgangsposition." Wie viel das Ergebnis tatsächlich wert ist, werde man jedoch erst am Sonntag sehen, so Gass. "Aber die Pole Position ist eine schöne Belohnung für die viele Arbeit."

Dem ersten Saisonrennen blickt der neue starke Mann bei Audi angesichts der guten Ausgangsposition mit freudiger Erwartung entgegen, doch ob der zahlreichen Neuerungen wie DRS und den Option-Reifen schwingt auch ein wenig Ungewissheit mit. "Für uns an der Boxenmauer und die Teams ist es schwierig, aber für die Zuschauer ist die Ausgangsposition mit drei Herstellern auf den ersten drei Plätzen und den ganzen Neuerungen hochinteressant", betonte er. "Das klingt sehr vielversprechend für ein interessantes Rennen."