"Der Weg nach vorne ist von ganz vorne natürlich immer der einfachste und kürzeste", lachte BMW-Motorsportdirektor Jens Marquardt nach Bruno Spenglers Sieg von der Pole-Position in Oschersleben. Doch das Resultat dürfe nicht darüber hinwegtäuschen, wie eng es auf der Piste zumeist zugegangen sei. "Es ist fantastisch: Der dritte Sieg für Bruno und das trotz großen Drucks. Auch vom Team war es ein toller Job, gerade bei den Boxenstopps", so Marquardt, der jubelte: "Das ist sehr emotional für uns, gerade weil wir hier in Oschersleben vor einem Jahr mit Augusto Farfus im Auto unsere Jungfernfahrt auf einer richtigen Rennstrecke absolviert haben." Seitdem sei man einen beeindruckenden Weg gegangen. "Und jetzt hier auch noch das Rennen zu gewinnen, ist natürlich super. Da kann man nur sagen: Drive like Bruno!"

Die Leistung am Sonntag ließe sich allerdings nicht nur auf den Tagessieger reduzieren. "Das ist das bislang beste Gesamtresultat für uns und damit können wir natürlich nur happy sein. Aus BMW-Sicht ist es wirklich ein Superergebnis: Wir haben drei Autos in den Top-5, einfach toll!", freute sich der Deutsche. Doch nicht nur in den Punkterängen habe man sich in Oschersleben stark geschlagen. "Auch will ich Joey Hand noch einmal herausheben - er kam von P20 und ist neun Positionen nach vorne gefahren. Am Ende war er nur knapp 1,2 Sekunden hinter dem letzten Punkt, also haben wir auch da eine starke Performance gezeigt", lobte Marquardt, der lediglich die Ausfälle von Tomczyk und Priaulx bedauerte.

Ein Jahr voller Quantensprünge

"Martin und Andy hatten leider Probleme, die aus den Schäden resultierten, die bei den Kollisionen in der Anfangsphase entstanden sind", fasste er zusammen. Trotzdem stünde fest: "Ich bin mehr als zufrieden. Der M3 scheint zu Oschersleben gut zu passen." Im Vergleich zu den ersten Tests vor einem Jahr, habe das Auto wahrlich Quantensprünge gemacht. "Das ist das Resultat von sehr viel harter Arbeit", lobte der Motorsportchef sein Team und fügte hinzu: "Dass wir in unserer Comeback-Saison so dastehen und jetzt schon drei Rennen gewinnen konnten, das ist ein Wahnsinnsresultat." Elf Punkte liegt Spengler nun nur noch hinter Paffett. Über den Titel wollte Marquardt aber trotzdem nicht sprechen.

"Noch haben wir Rückstand und den müssen wir erst einmal aufholen", wollte er kühlen Kopf bewahren. "Jetzt kommen noch zwei Rennen und die werden wir genauso angehen, wie die letzten Rennen." Positiv sei aber: "Valencia ist eine Strecke, auf der wir getestet haben und in Hockenheim waren wir heuer ja sogar schon einmal im Rennen unterwegs - da sind wir also nicht unbedingt im Nachteil." Nun gelte es in erster Linie, genauso konzentriert weiterzuarbeiten, wie bisher. "Es war ja auch heute wieder offensichtlich, was für einen Speed Gary und Jamie haben - da vorne geht es also sehr eng zu und deshalb müssen wir alles geben und dürfen uns keine Fehler erlauben."