Gibt es nichts, über das es sich zu sprechen lohnt, reden die Leute gerne über das Wetter. Nun ist es freilich nicht so, dass die DTM nicht genügend Gesprächsstoff bieten würde, aber am Samstag standen in Zandvoort vor allem die Wetteraussichten zur Debatte, denn der Tag bot einen Vorgeschmack darauf, was am Rennsonntag möglich ist. Am Morgen öffnete der Himmel über der niederländischen Nordseeküste seine Schleusen und überflutete die Bahn, während es im Qualifying zwar hin und wieder nieselte, aber auch die Sonne hervorkam. Motorsport-Magazin.com hörte sich im Fahrerlager um, welche Bedingungen den Piloten am ehesten entgegenkommen würden.

"Wenn es trocken wird, wird es sehr schwer", erklärte Martin Tomczyk, der über den elften Startplatz nicht hinaus kam. "Ich sehe nur die Chance nach vorne zu fahren, wenn es regnet." Seinem BMW-Markenkollegen Dirk Werner, der vom guten siebten Platz startet, ist das sonntägliche Wetter zwar egal, aber er monierte bereits am Freitag, dass der Münchner Autobauer noch über verhältnismäßig wenig Erfahrung im Nassen verfügt und die Lage durch das unfreiwillig reduzierte Trainingsprogramm auf einer neuen Streceke nicht gerade verbessert wurde.

Völlig verzockt hatte sich Bruno Spengler, denn der Kanadier war in Q1 an der Box geblieben, während seine Konkurrenten auf der Strecke zulegen konnten, weshalb er bereits früh ausschied. Hoffnung macht auch ihm die Wetterprognose, die eine nasse Fahrbahn verpricht. "Wenn es komplett trocken ist, wäre ich zufrieden, wenn ich den einen oder anderen Punkt mitnehmen könnte. Wenn es regnet oder die Bedingungen gemischt sind, kann viel mehr daraus werden", erklärte der BMW-Pilot. Motorsportchef Jens Marquardt wartete sogar mit einer genauen Wetterprognose auf: Momentan ist für zwei Uhr Regen angesagt, später könnte es trocken werden - also kann man es ein bisschen mit heute vergleichen"

Auf die richtige Balance kommt es an

Da die Verhältnisse an der Nordseeküste äußerst launisch sind, gilt es für alle Eventualitäten gewappnet zu sein, wie auch Christian Vietoris ausführte. "Es wird wichtig sein, dass man unter allen Bedingungen gut ist und beim Setup vielleicht einen Kompromiss eingeht", meinte er.

Bruno Spengler stand sprichwörtlich im Regen, Foto: BMW AG
Bruno Spengler stand sprichwörtlich im Regen, Foto: BMW AG

Regen würde Mercedes jedenfalls keine Probleme bereiten, war sich Markenkollege Ralf Schumacher sicher, obwohl er am Morgen noch von der Strecke gerutscht war. "Wir waren bei Regen sogar sehr stark und bei weitem nicht die Einzigen in Schwierigkeiten", sagte er. "Heute Morgen waren Fahrer aller Marken neben der Strecke, das kann einfach schnell passieren bei solchen Bedingungen."

Der Mann des Tages in Zandvoort war zweifelsfrei Timo Scheider, der sich auf dieser Strecke bereits die vierte Pole Position sicherte. Was das Wetter am Sonntag angeht, wollte er sich nicht die gute Stimmung vermiesen lassen, zumal er unter diesen Bedingungen zumeist ganz gut zurechtkam. "Der Wetterbericht sieht komisch aus und es könnte morgen regnen, aber ich bin optimistisch, denn bei Regen sahen wir bisher immer gut aus. Das könnte also schon hinhauen."