Die zweite Pole Position der Saison, vier M3 in den Top-10 und beste Chancen auf ein starkes Rennen auf dem Nürburgring - Jens Marquardt verbringt nach Bruno Spenglers Pole in der Eifel mit Sicherheit eine ruhige Nacht. Während Mercedes im Zeittraining arge Probleme und offensichtlich Schwierigkeiten hatte, das richtige Setup für die Kurzanbindung zu finden, zeigte der BMW eine durchweg starke Performance. "Wir haben ein Paket, das ganz gut passt", sagte BMW-Motorsportchef Jens Marquardt. "Unser Auto hat nicht irgendeine besondere Stärke, aber unsere Aerodynamik und das Fahrwerk bieten eine breite Plattform."

Marquardt sprach von einem stimmigen Gesamtpaket mit einem Motor, den man auf jede Strecke gut anpassen könne. "Bei spitzen Entwicklungen hingegen hat man schnell mal Probleme auf gewissen Strecken", meint er. "Unser Ziel war es, in allen Bereichen eine Plattform zu entwickeln, mit der man arbeiten kann." Ziel bislang erfüllt, kann man wohl beim ersten Jahr der Münchner in der DTM resümieren. "Wir sind dabei, den BMW-Weg zu finden und der ist ganz gut", sagte auch Marquardt. "Die Performance der Rookies zeigt, dass es für alle funktioniert." Nicht nur Spengler und Titelverteidiger Martin Tomczyk machen bislang eine gute Figur, auch Augusto Farfus und Andy Priaulx zeigten immer wieder, dass sie sich schnell anpassen können.

Es brauche eben immer eine gewisse Zeit, bis die Teams zusammenwachsen und jeder müsse für sich den richtigen Weg finden, so Marquardt. "Ich bin stolz auf die Truppe. Wir haben heute ein gutes Gesamtbild von BMW gesehen." Dabei sah es am Freitag noch etwas anders aus, als Audi das Training dominierte und BMW nur die zweite Geige spielte. Erst im weiteren Verlauf des Wochenendes kam der M3 ins Rollen. Marquardt erklärte dazu: "Wir hatten gestern ein paar kleine Problemchen, unser Griplevel war noch nicht da, wo wir es haben wollten. Wir haben aber viele Daten gesammelt und über Nacht einen Schritt nach vorn gemacht."

Am Ende sicherte sich Spengler seine zweite Pole, doch in Q4 tummelten sich drei Audis - ein Fakt, der Marquardt trotz starker Performance der eigenen Fahrer etwas sauer aufstieß. "In Q2 waren wir richtig gut dabei", sagte er. "Aber in Q3 konnten wir nicht den gleichen Schritt nach vorn machen, wie es Audi gelang. Wir müssen uns die Hintergründe anschauen und verstehen, warum denen das gelang. Das müssen wir noch lernen."