BMW-Rookie Joey Hand zeigte sich von seinem ersten Auftritt im Münchner Olympiastadion am vergangenen Wochenende sichtlich angetan. "Wie jedes Wochenende in der DTM bin ich von der Show beeindruckt. Das hat schon in Wiesbaden angefangen, da waren wir ja noch nicht mal gefahren, da dachte ich mir schon, dass die Show für die Fans wirklich toll ist. Und das war auch hier so", schwärmte der US-Amerikaner.

"Es war außerdem gutes Racing, man konnte sehen, dass jeder gepusht hat. Es war nicht nur ein Showevent und das war schön zu sehen", meinte er und betonte, dass es eigentlich ein Rennwochenende wie jedes andere war. "Auch wenn es keine Punkte gab, war es für die Crew, die Teams, die Hersteller derselbe Arbeitsaufwand. Es ist eigentlich nichts anders, außer dass es keine Punkte gibt und einen etwas anderen Modus. Ich habe es wirklich genossen und hatte eine gute Zeit."

Beim Team-Staffelwettbewerb am Samstag erreichte Hand gemeinsam mit BMW-Kollege Dirk Werner das kleine Finale. Dort war das Duo dann allerdings dem Meisterschaftsführenden Gary Paffett und Markenkollege Christian Vietoris unterlegen und verbuchte somit Platz vier. Am Sonntag schied Hand bereits im Achtelfinale aus, nachdem er sein Erstrundenduell gegen Roberto Merhi aufgrund einer Zeitstrafe gegen den Spanier gewonnen hatte. Für das frühe Aus nach dem starken Auftritt am Vortag hatte Hand jedoch eine logische Erklärung.

"Am Samstag so weit gekommen zu sein, kostete mich sozusagen den Sonntag, denn ich habe am Samstag alle meine neuen Reifen verwendet, und am Sonntag hatte ich dann keine neuen Reifen mehr", erläuterte Hand. "Als ich in der zweiten Runde gegen Ekström angetreten bin, hatte er neue Reifen und ich alte, das war der Hauptunterschied. Natürlich ist er auch schnell. Nur wenn wir beide neue Reifen gehabt hätten, wäre es wohl ein engeres Rennen geworden."

Für nächstes Jahr wünscht sich der US-Boy dementsprechend mehr Reifen. Im Großen und Ganzen ist er mit der Veranstaltung jedoch zufrieden. "Soweit ich das erfahren habe, waren die Veränderungen von letztem Jahr zu diesem sehr, sehr gut. Die Strecke, die Show, wie es gelaufen ist und so weiter", erklärte er. "Für nächstes Jahr könnten sie ein paar Dinge optimieren, für jeden Tag zwei Sätze Reifen zum Beispiel, damit sich nicht negativ auswirkt, was man am Samstag erreicht hat."

Trotz des Reifenmangels, der ihn am Sonntag eine bessere Platzierung kostete, kann der BMW-Pilot dem Event vor allem für die Zuschauer nur Positives abgewinnen. "Hat dieses Rennen seinen Zweck erfüllt? Ich denke ja. Es hat eine Show geboten, es war als Showevent gedacht, es sollten Familien und Freunde angelockt werden. Eine weitere Idee war, auch Leute anzulocken, die vielleicht keine Motorsportfans sind, damit sie welche werden. Und ich würde wetten, dass es jetzt viele neue Motorsportfans gibt", meinte Hand.

Selbst bei dem unwirtlichen Wetter am Sonntag seien viele Menschen da gewesen und hätten ihren Spaß gehabt. "Ich bin mit dem Scooter zu einem Event gefahren und habe ich den Park gesehen. Wenn ich mit meiner Familie hier wäre, würde ich mir etwas Motorsport ansehen, dann ein Picknick im Park machen, vielleicht in die BMW-Welt gehen oder ins Museum... Es gibt so viele Dinge, die man hier machen kann", schwärmte er in höchsten Tönen vom Olympiapark und bezeichnete das Showevent als Erfolg. "Für mich persönlich wäre es ein Erfolg gewesen, wenn ich gewonnen hätte. Insofern war es nicht unbedingt ein Erfolg für mich", schränkte er ein.