Selbst die Konkurrenz musste nach dem ersten Tag im Münchner Olympiastadion gestehen, dass Mercedes seinen Fahrern im Teamwettbewerb erstklassiges Material bereit stellte. Einen Doppelsieg der Stuttgarter verhinderte lediglich das Reglement, denn so mussten die beiden besten Mercedes-Teams bereits im Halbfinale gegeneinander antreten.

Abgesehen davon waren Ralf Schumacher und Jamie Green mit dem Verlauf des Tages und der Organisation sehr zufrieden. "Es war zum Beispiel wichtig, dass die Auslaufzonen an den richtigen Stellen vergrößert wurden, damit man bei einem kleinen Verbremser nicht gleich tausende Euro Schaden produziert. Wichtig war auch, dass der Asphalt grobkörniger war. So hatten wir mehr Grip und es gab weniger Fahrfehler", so der Sieger des Teamwettbewerbs.

Sein Partner Green unterstrich ein weiteres Mal, wie wichtig das Halbfinal-Duell gegen die Markenkollegen war. "Es ist eine große Herausforderung, wenn man mit dem gleichen Material und den gleichen Autos gegeneinander antritt. Trotzdem war es für uns am Ende eine relativ einfache Sache, das haben wir nicht erwartet", so der Brite, der im Qualifying am Mittag noch strauchelte. "Ich habe mich auf den ersten Runden verbremst, da meine Bremsen noch sehr kalt waren. Das war nicht ideal."

Paffett kämpfte mit der Kupplung

Green war nicht der einzige Fahrer, der mit Problemen kämpfte. So beschwerte sich Gary Paffett nach dem verlorenen Halbfinale über eine schleifende Kupplung, die etwas Zeit kostete. Sein Partner Christian Vietoris wollte ihm im Gespräch mit Motorsport-Magazin.com aber keinen Vorwurf machen: "Gary ist den Start gefahren, daher hatte er das größere Problem mit der Kupplung und hat etwas Zeit verloren. Trotzdem haben wir ein gutes Team gebildet und mit Platz drei das beste Ergebnis für Mercedes geholt. Morgen will ich aber gewinnen, auch wenn es nur um die goldene Ananas geht."

Susie Wolff schied in der Vorrunde aus, Foto: DTM
Susie Wolff schied in der Vorrunde aus, Foto: DTM

Trotz der Halbfinal-Niederlage hatte aber auch Paffett viel Spaß. "Die Strecke ist viel besser als im vergangenen Jahr, auch weil man den Gegner zwischendurch sehr gut sehen kann. Wenn man etwas vorne liegt, muss man so nicht ganz ans Limit gehen", berichtet der Tabellenführer. Manchmal hätte man als Fahrer sogar das Gefühl, ein echtes Rennen zu fahren - so eng sind die Autos auf der Start-Ziel-Geraden nebeneinander.

Weniger erfolgreich waren Roberto Merhi und Susie Wolff unterwegs, für beide war schon in der Vorrunde Feierabend. "Natürlich bin ich nicht zufrieden, aber enttäuscht bin auch nicht. Das Ergebnis habe ich erwartet. Ich war sechstbester Mercedes-Fahrer", fasst Merhi zusammen. "Ich habe aber auch nicht bis zum letzten gepusht, weil ich das Auto nicht kaputtmachen wollte. Die HWA-Piloten zu schlagen, war heute unmöglich. Morgen werde ich wieder versuchen mein bestes zu geben. Wenn ich auf der Strecke bin, will ich immer gewinnen, mal sehen, was möglich ist."

Auch Wolff war vom heutigen Tag wenig begeistert: "Auf der Strecke war es ein sehr kurzer Arbeitstag. Es waren fünf Runden und entweder warst du unter den ersten Vier geschafft oder nicht. Mir und meinem Teamkollegen ist das leider nicht gelungen", so die Schottin.