Für Andy Priaulx hatte der Samstag in Nürnberg denkbar schlecht begonnen. Der BMW-Pilot musste seinen M3 während des abschließenden Trainings vorzeitig in die Box stellen, nachdem er plötzlich die Kontrolle verlor und nur knapp einer Kollision mit Mike Rockenfeller entging. Bei Motorsport-Magazin.com verrät Priaulx den Grund für seinen Ausfall. "Bei mir ist der vordere Querlenker gebrochen", erklärte er. "Am Freitag touchierte ich während des Trainings die Mauer in Kurve drei, vielleicht hat das zu dem späteren Schaden geführt. Am Auto war zwar nichts zu erkennen, aber so läuft es manchmal: Erst hat das Teil einen kleinen Knacks, dann bricht es."

Angesichts des ärgerlichen Problems erscheint Priaulx' neunter Platz im Qualifying noch einmal in einem anderen Licht. Er selbst hatte nicht mit diesem Resultat gerechnet. "Nach dem 2. Training wusste ich, dass es hart wird", räumte der dreimalige WTCC-Champion ein. "Ich hatte schließlich die Qualifying-Simulation verpasst und wusste nicht genau, was ich von den Reifen erwarten sollte." Er habe kämpfen müssen, um den Sprung in Q2 zu packen. "Dann schaffte ich es aber auch noch in Q3 - das war wirklich super fürs Selbstvertrauen."

Sein Ziel am Sonntag: ein Platz unter den besten Zehn. "Ein Top-10-Finish wäre sehr gut für mich", so Priaulx. "Ich werde genauso angreifen wie alle anderen auch - dafür werden wir schließlich bezahlt. Am Sonntag macht keiner einen Rückzieher." Doch Priaulx weiß, dass am Norisring mit seinen engen Passagen absolute Vorsicht geboten ist. "In Kurve 1 ist nach dem Start viel los und in den ersten Runden wird es hart in den Kurven. Danach sollte sich ein gewisser Rhythmus einstellen. Mein Fokus liegt darauf, beim Start gut weg zu kommen."