Dirk Werner erlebte mit Platz drei beim Qualifying in Hockenheim einen furiosen Saisonstart, danach zeigte die Formkurve allerdings abwärts. In Brands Hatch kam der BMW-Rookie nicht über Startplatz 19 hinaus. Er war der einzige BMW-Pilot, der schon in Q1 vorzeitig die Segel streichen musste. "Ich war sehr enttäuscht, denn ich hatte natürlich gehofft, Q1 zu überstehen", ärgerte sich Werner im Gespräch mit Motorsport-Magazin.com. "Dabei hatte ich nach den Trainings ein gutes Gefühl und wusste auch, wo ich noch zulegen muss." Am Ende fehlten jedoch rund sieben Hundertstel für den Einzug in die nächste Runde.

Statt den Ausfall mit Zufall und Pech zu entschuldigen, gab Werner jedoch erfrischend zu, dass er einfach noch lernen muss. "Es kommt auf Kleinigkeiten an und ich schaffte es nicht, all diese Kleinigkeiten zusammen zu bringen", so Werner. "Es ist schwierig für mich, überall perfekt zu fahren - aber genau das muss man in der DTM. Wenn ich all meine Sektorenzeiten zusammengezählt hätte, wäre ich auch in Q2 gekommen." So läuft es allerdings nicht in der DTM und gerade in Brands Hatch muss einfach alles stimmen.

Werner macht einen natürlichen Lernprozess mit dem Auto durch und erlebt die üblichen Probleme, wenn es auf unbekanntes Terrain geht. "Das Problem ist auch: Im Lauf des Wochenendes verändern sich die Bedingungen", erklärt Werner. "Man muss immer schneller werden und das macht es schwierig. Ich habe keine Probleme in einer bestimmten Kurve oder einem speziellen Abschnitt, es geht ums Gesamte."

Von P19 aus wird es keine leichte Aufgabe, weit nach vorn zu kommen - Strecken-Layout sei Dank. Werner bleibt realistisch bei seiner Zielsetzung für das 98 Runden andauernde Rennen. "Es wäre gut, wenn wir fünf, sechs Plätze nach vorn kommen würden", sagt er. "Das wird aber schwierig. Wir müssen schauen, dass wir bei den Boxenstopps ein gutes Fenster erwischen. Selbst, wenn die Pace stimmt, ist das Überholen hier sehr schwierig - vieles wird also von der richtigen Strategie abhängen."

Ein weiterer Faktor in Brands Hatch ist das Wetter. Am Samstag blieb es trocken, doch am Renn-Sonntag riecht es stark nach Regen. Für die weiter hinten Platzierten bietet ein ordentlicher Regenschauer meist eine gute Chance, doch Werner verlässt sich nicht auf Hilfe von Oben. "Überholmanöver sind im Trockenen zwar kaum möglich, da hilft Regen schon etwas", meint er. "Mir hilft es aber nicht unbedingt, weil ich das Auto bei nassen Bedingungen kaum kenne. Deshalb habe ich keinen bestimmten Wunsch, was das Wetter am Sonntag angeht."