Beim dritten Saisonrennen der DTM darf Mercedes die erste Pole-Position feiern. Ausgerechnet bei seinem Heimspiel in Brands Hatch holte Tabellenführer Gary Paffett mit einer Traumrunde in Q4 den ersten Startplatz. Den Erfolg für die Stuttgarter machte Christian Vietoris mit Platz zwei perfekt. Für BMW und Audi blieben nur die Startplätze drei und vier.. Bruno Spengler sicherte sich Rang drei vor Mike Rockenfeller.

Bereits im ersten Qualifying-Abschnitt zeigte sich, wie eng es auf der kürzesten Strecke im DTM-Rennkalender zur Sache geht. 21 Fahrer lagen nach der ersten Session innerhalb von 0,431 Sekunden - allen voran Spengler, der in 41.246 Sekunden die Bestzeit markierte. Einen kleinen Vorteil verschafften sich Martin Tomczyk und Paffett, die nur einen Reifensatz verwendeten und trotzdem locker in die nächste Runde einzogen.

Robert Wickens und Ralf Schumacher scheiterten dagegen an der ersten Hürde. Auf den rettenden 16. Platz, den Joey Hand belegte, fehlten den beiden Mercedes-Piloten jeweils nur wenige Tausendstel. Auch Dirk Werner, David Coulthard und die beiden DTM-Damen, Susie Wolff und Rahel Frey, schieden vorzeitig aus.

Nicht viel besser lief es für Timo Scheider, der in Q2 nach einem wilden Ausrutscher auf dem 15. Platz ausschied - genau wie Andy Priaulx, einer der Lokalmatadoren. Für Tomczyk, Augusto Farfus und Spengler lief es dagegen erneut nach Plan - die drei schnellsten BMW-Piloten belegten die ersten drei Plätze, gefolgt von Paffett, Jamie Green und Rockenfeller.

"Ich habe alles gegeben. Das Auto war schwierig auf der Hinterachse und wie man gesehen hat, habe ich alles riskiert. Nach dem Abflug haben wir das Auto gecheckt und es schien in Ordnung zu sein, aber das Vertrauen war weg", ärgerte sich Scheider nach seinem Aus.

Martin Tomczyk fehlte eine Tausendstel, Foto: BMW AG
Martin Tomczyk fehlte eine Tausendstel, Foto: BMW AG

Besser machte es sein Markenkollege Rockenfeller, der in Q3 eine Zeit von 41.020 Sekunden vorlegte. An diese Zeit kamen selbst die zuvor so starken BMW-Piloten nicht mehr heran. Stattdessen schafften es mit Paffett und Vietoris gleich zwei Mercedes-Fahrer in Q4, zwischen ihnen reihte sich Spengler ein. Tomczyk schied als Fünfter dagegen aus, obwohl er die gleiche Zeit wie Vietoris fuhr - allerdings etwas später. "Das ist richtig beschissen für mich gelaufen, auf gut Deutsch gesagt", resümierte der amtierende Meister.

Auf gebrauchten Reifen schaffte Vietoris in Q4 eine Rundenzeit von 41.410 Sekunden, die Spengler direkt im Anschluss nicht knacken konnte - er war fünf Hundertstel langsamer. Besser machte es Paffett, der trotz eines kleinen Fehlers in der ersten Kurve mit 41.266 Sekunden deutlich schneller war. An diese Zeit kam Rockenfeller in seiner schnellen Runde nicht heran - der Audi-Pilot reihte sich knapp hinter Spengler auf Platz vier ein.

"Alfred Hitchkock hat wohl das Drehbuch geschrieben - erst die Top Vier innerhalb von 0,081 Sekunden und dann das Shoot-out mit einer Doppel-Pole für Gary und Christian - der absolute Hammer", freute sich Mercedes-Benz Motorsportchef Norbert Haug.