Mit einer gelungenen Leistung im Rennen hat Mercedes den ersten DTM-Lauf des Jahres auf dem Hockenheimring für sich entschieden. Gary Paffett fuhr vom sechsten Startplatz nach vorne und feierte seinen ersten Sieg seit dem Finale 2010 vor seinem Markenkollegen Jamie Green. Mattias Ekström fiel von der Pole Position auf den dritten Platz zurück, Andy Priaulx kam im schnellsten BMW auf den sechsten Platz.

Den besten Start in das erste Rennen der Saison erwischte Ekström, der die Führung souverän vor Green verteidigte. Der Brite dagegen hatte größte Mühe, Edoardo Mortara hinter sich zu halten. Dirk Werner, der als bester BMW-Pilot von der dritten Position gestartet war, verlor dagegen gleich mehrere Position und kam nur als Sechster aus der ersten Runde zurück.

Schumacher räumt auf

In den ersten Runden stand vor allem Ralf Schumacher im Fokus - wenn auch ungewollt. Kurz nach dem Start drehte der Mercedes-Pilot zunächst Timo Scheider um, wenige Runden später verschätzte er sich im Duell mit Bruno Spengler völlig: Vor der Haarnadel bremste Schumacher viel zu spät und traf Werner an der Hinterachse. Spengler und auch der nachfolgende Adrien Tambay konnten nicht mehr ausweichen und beschädigten ihre Boliden teilweise stark. Schumacher kassierte daraufhin eine Durchfahrtsstrafe, Spengler schied aus.

"Von einem ehemaligen Formel-1-Fahrer habe ich eigentlich etwas mehr erwartet", sagte der Kanadier, nachdem er schon im Funk einige Schimpfwörter zum Besten gegeben hatte. "Schade, denn ich hatte ein gutes Auto und es sah in den ersten Runden nicht schlecht aus." Für BMW kam es währenddessen noch bitterer - auch Martin Tomczyk musste nach mehreren Berührungen die Segel streichen. "In den ersten Runden war ich nur Passagier. Ich habe zwar versucht, mich aus allem rauszuhalten, aber ich habe von allen Ecken etwas abbekommen. Vielleicht waren einige Fahrer heute übermotiviert, hoffentlich legt sich das am Lausitzring", beschwerte sich der amtierende Meister.

Auch an der Spitze tat sich in einem bis dahin sehr ereignisreichen Rennen etwas: Ekström musste die Führung nach einem Verbremser in der fünften Runde an Green abgeben, wenig später nutzte auch Paffett eine Lücke. Bis zur zehnten Runde konnte sich das Mercedes-Duo fünf Sekunden von Ekström und Mortara absetzen. Spannend wurde es wieder nach den Boxenstopps, denn Paffett zögerte den ersten Reifenwechsel eine Runde länger hinaus und kam dann direkt neben Green zurück auf die Strecke. Das Duell um die Führung entschied sich erst vor der Haarnadel, als Paffett auf der Innenbahn die bessere Linie hatte.

Paffett mit bester Rennperformance

Christian Vietoris fuhr von Startplatz 15 auf Platz 4, Foto: Mercedes-Benz
Christian Vietoris fuhr von Startplatz 15 auf Platz 4, Foto: Mercedes-Benz

In Probleme geriet derweil Mortara, der nach seinem zeitgleichen Boxenstopp mit Ekström direkt im Verkehr herauskam. Wenig später kollidierte der Italiener am Ende der Parabolica mit Joey Hand, beschädigte sich die Front seines A5 und kassierte wie Schumacher zuvor eine Durchfahrtsstrafe. Davon profitierten unter anderem Mike Rockenfeller und Christian Vietoris, die hinter den Drittplatzierten Ekström aufrückten.

Im zweiten Renndrittel unterstrich Paffett die gute Rennperformance der Mercedes-Boliden. Im Gespann mit seinem Landsmann Green baute er den Vorsprung auf Ekström auf über zehn Sekunden aus, pro Runde war das Mercedes-Duo locker fünf Zehntel schneller unterwegs. Die Konkurrenz aus München kämpfte derweil mit ganz anderen Problemen - Farfus fuhr beim zweiten Stopp an seiner Mannschaft vorbei und musste eine Extra-Runde drehen, bei dieser Gelegenheit holte er sich gleich noch eine Durchfahrtsstrafe ab.

Völlig problemlos fuhren dagegen Paffett und Green das Rennen auf den ersten beiden Positionen bis ins Ziel. Nach 40 Runden betrug der Vorsprung auf Ekström im besten Audi 19,4 Sekunden, dahinter folgte Vietoris, der sich nach einem rundenlangen Duell gegen Rockenfeller durchsetzte. Knapp dahinter holte Andy Priaulx als einziger BMW-Fahrer auf Platz sechs Punkte, die Top-10 komplettierten Schumacher, David Coulthard, Miguel Molina und Filipe Albuquerque.

"Das war das hohe C unseres neuen C-Coupés - und dieser Doppelsieg von Gary Paffett und Jamie Green ist der beste Lohn, den alle, die so hart an Konstruktion und Aufbau unserer neuen DTM C-Coupés gearbeitet haben, bekommen konnten", freute sich Mercedes-Benz Motorsportchef Norbert Haug über den gelungenen Auftakt. "Danke an alle - das war allererste Sahne heute und wohlverdient."