Während sich Mercedes und Audi in der Vorbereitung auf die neue Saison vornehmlich bedeckt gehalten haben, sorgte Rückkehrer BMW für Schlagzeilen. Die Münchner schnappten ihren Konkurrenten die erfolgreichsten Fahrer der vergangenen Saison weg und gaben schon früh ihr Lineup bekannt. BMW geht das Projekt DTM offensichtlich ambitioniert an - die Rivalen sind gewarnt. "Wir werden mit Sicherheit nicht den Fehler begehen, BMW aufgrund des Neueinsteiger-Status zu unterschätzen", warnt Mike Rockenfeller im Gespräch mit Motorsport-Magazin.com. "Man darf nicht vergessen, was BMW in der Vergangenheit im Motorsport geleistet hat. Die wissen genau, was sie tun. Deshalb müssen wir sie genauso ernst nehmen wie auch Mercedes."

Während BMW-Star Bruno Spengler glaubt, dass sein neuer Arbeitgeber einen Erfahrungsnachteil gegenüber den etablierten Herstellern hat, ist sich Rockenfeller in dieser Hinsicht nicht so sicher. "Ich glaube nicht, dass BMW einen Rückstand haben wird", sagt der Audi-Pilot. "Die werden sich alles genau überlegt und sich mit gutem Fachpersonal eingedeckt haben. Außerdem kann man heutzutage viele Dinge simulieren. Der einzige Vorteil unsererseits gegenüber BMW könnte sein, dass wir das Format, die Rennen und die Strategien kennen."

Dass BMW gut aufgestellt in die neue Saison geht, daran besteht kein Zweifel. Nachdem Bruno Spengler überraschend das Lager gewechselt hatte, realisierte BMW-Motorsportchef Jens Marquardt kurze Zeit später den Königstransfer mit Champion Martin Tomczyk. "Bei der Fahreraufstellung hat BMW mit Sicherheit gute Arbeit geleistet. Ich denke aber nicht, dass wir schwächer aufgestellt sind, weil der Martin nicht mehr bei uns fährt", glaubt Rockenfeller, der wohl auch 2012 wieder für Audi in der DTM an den Start gehen wird.

Fahrerwechsel zwischen Mercedes und Audi wurden in der Vergangenheit nicht allzu gern gesehen, doch als quasi unbeschriebenes Blatt habe BMW laut Rockenfeller gute Arbeit geleistet: "Sie haben von beiden Herstellern jeweils den bestplatzierten Fahrer aus der vergangenen Meisterschaft verpflichtet - das gehört in diesem Sport nun einmal dazu."

Gleichzeitig seien Tomczyk und Spengler die Messlatte für die restlichen vier BMW-Fahrer, die noch über keinerlei Erfahrung in der DTM verfügen. "Denen wird die Erfahrung der beiden sicherlich zu Gute kommen", ist Rockenfeller überzeugt. "Martin und Spengler bringen einiges an Erfahrung und Know-how mit, aus diesem Grund hat sich BMW ja auch um sie bemüht."