In seiner vierten DTM-Saison hat es der ehemalige Formel-1-Pilot Ralf Schumacher endlich auf das Podium geschafft. In der abgelaufenen Saison holte sich der Deutsche gleich zwei Pokale und holte mehr Punkte als in seiner bisherigen DTM-Karriere. Gegen Saisonmitte machten sich allerdings wieder alte Muster erkennbar - und Schumacher kämpfte oft nur im vorderen Mittelfeld.

Beim Saisonauftakt in Hockenheim war Schumacher selbst ein wenig überrascht. Nach dem Qualifying fand er sich als Drittplatzierter auf der Pressekonferenz wieder und gab zu Protokoll: "Nachdem ich mir im Winter sehr viel Anhören musste, freut es mich umso mehr, dass es jetzt gut geklappt hat. Ich fahre jetzt das dritte Jahr im gleichen Auto, in meinem Alter dauert das wohl immer etwas länger..."

Erstes Podium in Hockenheim

Nach der Bestzeit im Warm-Up zeigte Schumacher auch im Rennen eine ansprechende Leistung - wieder kam er auf den dritten Platz und durfte zum ersten Mal auf das Podium klettern. "Es hat lange genug gedauert, bis ich auf das Podium klettern durfte. Bisher war es eine harte Zeit für mich, aber Mercedes und die ganze HWA-Truppe hat an mich geglaubt und mir heute ein tolles Auto hingestellt", jubelte Schumacher nach seinem Erfolg hinter Bruno Spengler und Mattias Ekström.

Mit viel Schwung sollte es weitergehen, doch in Zandvoort lief es für Schumacher wie schon in den Jahren zuvor eher schleppend. Nach einem achten Platz im Qualifying gab es im Rennen als Elfter keine Punkte, stattdessen klagte man bei Mercedes über Balance-Probleme. Auf dem Red Bull Ring, den Schumacher noch aus seiner Zeit in der Formel 1 kannte, drehte er dagegen wieder auf - im Qualifying schaffte er es wieder auf die dritte Position.

In seiner Wahlheimat Österreich lief es im Rennen sogar noch ein wenig besser, Schumacher kam nur knapp hinter Rennsieger Martin Tomczyk ins Ziel. "Es ist natürlich in Ordnung Zweiter zu sein, aber als Rennfahrer ist es immer etwas schade, wenn du einen Rückstand von 0,4 Sekunden hast", schilderte Schumacher. "Mittlerweile ist es ein Gefühl, wie nach Hause zu kommen. Man kennt die Abläufe und weiß, worum es geht."

Auf dem Nürburgring riskierte Schumacher zu viel, Foto: DTM
Auf dem Nürburgring riskierte Schumacher zu viel, Foto: DTM

Auf das zweite Podium folgte erneut ein schwaches Rennwochenende, auf dem Lausitzring war Schumacher weit von den Punkten entfernt. Weder im Qualifying, noch im Rennen fand der Mercedes-Mann Anschluss an die Spitze und reiste am Ende enttäuscht aus der Lausitz ab - voller Hoffnung, dass es am Norisring wieder besser laufen würde. Letzteres übrigens nicht ganz unbegründet, schließlich stand er dort vor einem Jahr auf der Pole.

Mit Platz fünf konnte er seine Vorjahresleistung im Qualifying zwar nicht wiederholen, trotzdem war Schumacher wieder vorne mit dabei. Im Rennen ging es auf dem Stadtkurs in Nürnberg zwar nicht weiter nach vorne, bei den widrigen Witterungsbedingungen und dem vorzeitigen Abbruch erinnerte das Gastspiel am Dutzendteich aber ohnehin mehr an eine kleine Lotterie, in der Schumacher dieses Mal kein sonderliches Glück hatte.

Schwache zweite Saisonhälfte

In der zweiten Saisonhälfte hatte Schumacher nicht mehr viele Gründe zum Jubeln. Zwei Ausfälle am Nürburgring und in Oschersleben, vier Punkte in Brands Hatch und keine Chance in Valencia und Hockenheim - so lautete das abschließende Fazit der bisher besten Saison Schumachers. Schlagzeilen machte Schumacher immerhin durch eine spektakuläre Fahrweise, auf dem Nürburgring führte die allerdings zu einer Kollision mit David Coulthard, in Oschersleben kassierte Schumacher nach einem Wendemanöver auf der Strecke eine Strafe.

Nach zehn Rennen und dem Gastspiel in München zog Schumacher dennoch ein versöhnliches Fazit, auch wenn es in der zweiten Saisonhälfte nicht mehr so rund lief: "Unser Ziel war es, uns in dieser Saison weiter zu steigern und die Saison begann mit zwei Podestplätzen sehr gut für mich. Ich sehe kein persönliches Highlight für mich, sondern einfach nur eine großartige Saison. Wir haben immer wieder tolle Rennen gesehen und ich fühle mich in der DTM einfach wohl und wie zuhause."