Nach mehrjähriger Abstinenz kehrt die DTM nach Spielberg zurück. Bereits von 2001 bis 2003 bestritt man in Österreich drei Rennen der populären Tourenwagenserie. Am kommenden Wochenende feiert die Serie dort ihr Comeback. Am Streckenlayout hat sich jedoch nichts geändert. Nur der Name "A1-Ring" ist Geschichte.

Mit Gary Paffett, Mattias Ekström, Timo Scheider und Martin Tomczyk kennen nur vier der zwanzig Fahrer den Red Bull Ring aus der DTM. Mike Rockenfeller kennt den Kurs in Österreich aus dem Porsche Carrera Cup, Jamie Green und Bruno Spengler immerhin aus der Formel 3 Euro Serie. David Coulthard und Ralf Schumacher waren sogar mit der Formel 1 schon auf dem damaligen A1-Ring unterwegs.

Am Streckenlayout hat sich seit 2003 nichts geändert - Am Namen schon, Foto: Red Bull/GEPA
Am Streckenlayout hat sich seit 2003 nichts geändert - Am Namen schon, Foto: Red Bull/GEPA

Martin Tomczyk bringt es jedoch auf den Punkt. "Allerdings wird es für alle von uns neu sein, weil der Asphalt und die Randsteine neu sein werden, auch wenn das Streckenlayout geblieben ist", so der Deutsche. Aus diesem Grund steht den Teams sogar ein Extra-Tag zu Verfügung. Schon am Donnerstag dürfen Audi und Mercedes den neuen Asphalt unter ihre Räder nehmen, dann findet bereits ein Testtag statt.

Für Timo Scheider wird das Rennen in Spielberg zumindest ein halbes Heimspiel werden, denn immerhin ist der Lahnsteiner mit einer österreichischen Lizenz unterwegs. "Ich freue mich riesig. Ich hoffe, ich habe viel Unterstützung der österreichischen Fans", so der DTM-Champion von 2008 und 2009. "Wie bei jedem anderen Rennen auch gilt es, die anderen zu schlagen. Darauf konzentriere ich mich."

Die Zahlen sprechen aber eindeutig für die Konkurrenz aus Stuttgart. Bei drei von drei Rennen stand ein Mercedes-Fahrer ganz oben auf dem Podium. "Wir möchten das erste Rennen auf der rundum erneuerten Strecke möglichst so abschließen wie das letzte DTM-Rennen in Spielberg 2003: Mit einem Sieg", spricht auch Norbert Haug den Erfolg der Sterne an, aber trotz der Siegquote von 100% bleibt man bei Audi gelassen. "Mit dem Sieg von Zandvoort ging ein guter Motivationsschub durch die Mannschaft", so Audi Motorsport-Chef Dr. Wolfang Ullrich. "Wir wollen alle mit einem guten Resultat aus Österreich zurückkommen."

Und auch sonst ist das Audi-Lager sehr positiv zum neuen Red Bull-Ring gestimmt. "Ich denke, die Strecke sollte mir liegen", sagt etwa Mike Rockenfeller und auch Martin Tomczyk ist von der Strecke angetan. "Es war schon früher eine schöne Rennstrecke. Das wird uns auch wieder erwarten. Der wunderschöne Kurs ist eingebettet in eine tolle Landschaft", so der Rosenheimer.

Genau wie bei Audi ist man auch bei Mercedes optimistisch, dass man an die zuletzt gute Form von Hockenheim und Zandvoort anknüpfen kann. "Ich freue mich sehr, mit meiner C-Klasse in Spielberg zu fahren – auf einer Strecke, die ich aus der Vergangenheit noch gut kenne", so Tabellenführer Bruno Spengler. Bekannt ist die Strecke auch bei Gary Paffett, der in seinem DTM-Debütjahr 2003 hier sein bestes DTM-Ergebnis einfahren konnte. "Ich habe gute Erinnerungen an Spielberg – sowohl aus der Formel 3 als auch der DTM", war auch der Brite optimistisch.

"Der Streckenverlauf bietet einige gute Überholmöglichkeiten, so dass wir vor allem in den ersten paar Kurven mit Zweikämpfen und Überholmanövern rechnen dürfen", ist Ralf Schumacher überzeugt und könnte damit sogar Recht behalten. Vor den ersten beiden Kurven wird jeweils auf etwa 245 km/h hochbeschleunigt, bevor man stark bremsen muss. Zwei von drei möglichen Überholstellen auf dem neuen Red Bull-Ring.

Die schnellste Rennrunde in der DTM wird übrings seit 2003 von Bernd Schneider gehalten. Seine Rundenzeit betrug damals 1:27,226 Min. Die Chance, dass er in diesem Jahr abgelöst wird ist hoch, schließlich ist der Rekordmeister schon seit 2008 nicht mehr in einer C-Klasse unterwegs.

Wie das Kräftverhältnis zwischen Audi und Mercedes in Spielberg genau aussieht, wagt derzeit aber noch keiner zu sagen. Lange muss man jedoch nicht mehr warten. Bereits am Donnerstag gibt es beim Test das erste Kräftmessen zwischen den beiden Herstellern aus Stuttgart und Ingolstadt.