Bruno Spengler ist perfekt in die DTM-Saison 2011 gestartet. Der Mercedes-Pilot gewann das Auftaktrennen auf dem Hockenheimring von der Pole-Position aus vor Mattias Ekström und Ralf Schumacher. Besonders bei Schumacher war die Freude groß: Für den Teamkollegen von Spengler war es der erste Podestplatz in der DTM.
Der Start: Zunächst sah es so aus, als würde Ekström den Sprint zur ersten Kurve gewinnen. Der Audi-Pilot setzte sich innen neben Spengler, der jedoch mit mehr Schwung durch die erste Ecke kam. Beste Aussichten auf dieses Duell hatte Schumacher, der seinen dritten Platz vor Timo Scheider verteidigte.
Einen guten Start erwischte Maro Engel, der vom siebten Startplatz bis auf den fünften Rang nach vorne fuhr, seine Position aber mehrfach gegen Martin Tomczyk verteidigen musste. Mit viel Wut im Bauch verbesserte sich Gary Paffett auf den ersten Kilometern um einige Plätze, nach drei Umläufen lag der Brite bereits auf der elften Position.
Der Rennverlauf: In der vierten Runde nutzte Paffett einen Verbremser von Edoardo Mortara, um den direkt vor ihm fahrenden Oliver Jarvis zu überholen und die zehnte Position einzunehmen. Auch etwas weiter vorne gab es ein Überholmanöver: Nach mehreren Anläufen schlüpfte Tomczyk vor der Mercedes-Tribüne an Engel vorbei und war damit wieder der beste Jahreswagen-Fahrer.
Spengler setzt sich immer weiter ab
An der Spitzte baute Spengler seinen Vorsprung immer weiter aus. Nach sieben Runden lag der Kanadier bereits zweieinhalb Sekunden vor Ekström, in dessen Rückspiegel Schumacher, Scheider und Tomczyk immer größer wurden. Die knappen Abstände sollten bei den Boxenstopps, die ab der zehnten Runden absolviert wurden, für Spannung sorgen.
Als erster Fahrer nutzte Paffett die Chance und holte neue Reifen in der Boxengasse. Anstatt weiter hinter Mortara zu hängen, hatte er nach seinem Boxenstopp freie Fahrt und fuhr einige schnelle Runden. Das reichte aus, um nach den ersten Boxenstopps vor Rockenfeller und Mortara zu bleiben. Für ungewollte Action sorgte dagegen Susie Stoddart: Nach einem Frühstart nahm sie ihre Tankkanne mit aus der Box, die sie erst in der Spitzkehre abschütteln konnte.
Während Spengler ganz vorne nichts anbrennen ließ, verbesserte sich Tomczyk in der Box um einen Platz. In seinem gebrauchten Audi ließ der Rosenheimer seinen Markenkollegen Scheider hinter sich und übernahm die vierte Position hinter Ekström und Schumacher, den er daraufhin unter Druck setzte.
Dank Tankkanne: Safety-Car sorgt für Spannung
Gegen Rennmitte lag Spengler dreieinhalb Sekunden vor Ekström, der die Verfolgergruppe um Schumacher und Scheider abschüttelte. Das wurde aber alles zur Nebensache, als in Runde 25 das Safety-Car auf die Strecke geschickt wurde. Was war passiert? Nach einem kleinen Ausflug in das Kiesbett kam Tomczyk direkt zum zweiten Stopp an die Box, nahm wie Susie Stoddart die Tankkanne mit zurück auf die Strecke und legte sie mitten auf dem Asphaltband ab.
Spengler und Ekström, die zu diesem Zeitpunkt noch nicht an der Box waren, bogen schnell zum Reifenwechsel ab und kamen vor dem Safety-Car zurück auf die Strecke, was im Hinterfeld für einige Verwirrung sorgte. Den 58.000 Zuschauern auf den Tribünen machte das nichts aus: Das Feld lag beim Neustart wieder eng zusammen.
An der Spitze gab es keine Positionsveränderungen, dafür ging es dahinter zur Sache. Paffett und Molina gerieten kurz neben die Strecke, der Spanier verbremste sich zudem in der Haarnadel und wurde von Oliver Jarvis umgedreht. Auch an den Boliden von Renger van der Zande und David Coulthard gab es Kampfspuren.
Der Zieleinlauf: Den knappen Vorsprung baute Bruno Spengler bis zur Zieldurchfahrt nach 38 Runden wieder auf zwei Sekunden aus. Platz zwei ging, trotz Problemen mit dem Handgelenk und Technik-Pech auf den letzten Metern, an Mattias Ekström. Ralf Schumacher, der in den letzten Runden erneut unter Druck von Timo Scheider geriet, holte als Dritter seinen ersten Podestplatz.
Die inoffizielle Wertung der Jahreswagen-Fahrer ging an Martin Tomczyk, der als Fünfter seine Jahrgangskollegen weit hinter sich ließ. Hinter Gary Paffett und Jamie Green, die beide eine tolle Aufholjagd zeigten, holte Maro Engel als Achter den letzten Punkt. Die beiden Briten Oliver Jarvis und David Coulthard komplettierten die Top-10.
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