Der Blick auf die DTM-Gesamtwertung und die verschiedenen, möglichen Szenarien für den Rennausgang am Wochenende, lässt es bereits erahnen: Spannung ist in jedem Fall garantiert.

Spengler Top-Favorit

Als Gesamtführender und mit 66 Punkten im Gepäck reist der Kanadier Bruno Spengler mit der besten Ausgangsposition nach Schanghai. Dabei reichen ihm am Sonntag sowohl ein Sieg, als auch ein zweiter Platz, um den Titel aus eigener Kraft klar zu machen.

Wird er Dritter, muss er hoffen, dass Paul di Resta nicht gewinnt. Kommen seine beiden Kontrahenten di Resta und Gary Paffett auf dem engen und winkligen Stadtkurs nicht in die Punkte oder ins Ziel, ist Spengler ohnehin zum ersten Mal DTM-Champion. Seit 2005 fährt der ursprünglich im Elsass geborene Mercedes-Pilot in der DTM. Nach zwei Vizetiteln 2006 und 2007 wäre es dieses Jahr sein erster Titel.

Di Resta in Lauerstellung

Paul di Resta gewann drei der letzten vier Rennen. Ebenso viele Pole Positions hat der Schotte dieses Jahr schon auf dem Konto - beste Voraussetzungen also, um noch einmal richtig anzugreifen. Mit 63 Punkten hat er nur drei Zähler Rückstand auf Spengler. Bei einem Sieg di Restas darf der Kanadier somit maximal Dritter werden, damit di Resta seinen ersten DTM-Titel gewinnt.

Rechnen sie schon fleißig? - Die drei Titelkandidaten di Resta, Paffet und Spengler, Foto: Sutton
Rechnen sie schon fleißig? - Die drei Titelkandidaten di Resta, Paffet und Spengler, Foto: Sutton

Wird di Resta Zweiter und Spengler nur Vierter, oder di Resta Dritter und Spengler kommt nur auf Rang sechs triumphiert der Schotte ebenfalls. Auf Stadtkursen gibt es erwartungsgemäß viele Zwischenfälle - kein unwahrscheinliches Unterfangen also. Dennoch hat der Mercedes-Pilot es nicht mehr selbst in der Hand und kann nur auf sein eigenes Rennen schauen. Dass dieses Prinzip jedoch relativ erfolgreich funktionieren kann, zeigte Sebastian Vettel beim Formel-1-Finale in Abu Dhabi, der seine Verfolgerposition in den Triumph umzumünzen wusste.

Paffett: Zum Siegen verdammt

Etwas schwieriger sieht die Situation für den Dritten im Bunde aus - Gary Paffet wird in China sein 70. Rennen in der DTM fahren. Dass er dieses Jubiläum jedoch mit seinem zweiten Titel nach 2005 krönen kann, scheint unwahrscheinlich. Zwar war Paffet dieses Jahr die Konstanz in Person und punktete in allen zehn bisherigen Rennen - dennoch muss der Brite am Sonntag schon gewinnen und hoffen, dass seine Konkurrenten größere Probleme haben.

Spengler darf aus Paffetts Sicht maximal Achter werden und di Resta höchstens auf Rang sechs kommen. Ein Sieg ist für Paffet also gleichermaßen Voraussetzung, wie Minimal-Ziel und Pflicht - und ganz einfach seine letzte Hoffnung.