Die Entscheidungen beim Auftakt bei der ADAC Wikinger Rallye fielen buchstäblich erst auf den letzten Metern. Und glaubt man den Protagonisten, steigt die Spannung bei der zweiten Runde noch weiter. Auf den Wertungsprüfungen der ADAC Hessen-Rallye (16. – 17. April) rund um die Sieben-Burgen-Stadt Schlitz im Vogelsberg werden die Punkte vergeben. Der Auftakt am Freitag hat es bereits in sich. Auf zwei Durchgängen der Wertungsprüfung Ottrau mit einem Schotteranteil von 15 Prozent wird die erste Positionsbestimmung erfolgen. Unbestrittener Höhepunkt ist der schon legendäre Zuschauerrundkurs in Willofs. Tausende Fans bevölkern die Natur-Tribünen und verwandeln den ansonsten so beschaulichen Ort in eine Motorsport-Arena.

Die Wetterfrösche sagen für das Wochenende trockene Bedingungen voraus. Für Mark Wallenwein, der seine Premiere im Skoda Fabia S2000 mit dem dritten Platz krönte, spielt das eine große Rolle. "Wenn es trocken sein sollte, dann rückt die Spitze noch enger zusammen", formuliert der Stuttgarter. Trotzdem setzt sich der Youngster nicht selbst unter Druck. "Den Skoda zu fahren, macht einfach nur Spaß, und er vermittelt eine enorme Sicherheit. Da ist man automatisch schnell. Aufs Podest würde ich schon gerne wieder fahren …" Marks ‚großer Bruder´ Sandro, der beim DRM-Auftakt im hohen Norden im Subaru Impreza Zweiter wurde, schätzt die Ausgangslage ähnlich ein. "Wer in Hessen gewinnt, ist schwer zu sagen. Es kommt auf das Wetter an. Die Skoda waren beim Auftakt schon stark. Aber auch Hermann Gaßner habe ich auf der Rechnung. Er hat beim ersten Lauf freitags viel Zeit verloren, ist dann am Samstag aber mehrere Bestzeiten gefahren. Er war nur schon zu weit abgeschlagen, um noch einzugreifen. Und wenn es trocken ist, dann werden die Porsche auch vorne dabei sein." Für die Hessen-Rallye, die zu seinen Lieblings-Events zählt, hat der amtierende DRM-Vizemeister allerdings noch einen Wunsch. "Letztes Jahr waren wir hier knapp geschlagen Zweiter, ein Platz besser wäre diesmal nicht schlecht."

Rekordchampion Kahle: "Konkurrenz bringt viel Spaß"

Bruderzwist wegen des Fights um Punkte und Platzierungen in der DRM gibt es im Hause Wallenwein übrigens nicht. "Wir gönnen uns gegenseitig die Erfolge", sagt Sandro. "Mein Traum wäre es, wenn wir beide bei allen DRM-Läufen gemeinsam auf dem Podest stehen könnten." Da hätte auch Matthias Kahle nichts einzuwenden – wenn er denn nur (wie beim Saisonauftakt) jeweils den obersten Podestplatz einnehmen darf. "Beim Auftakt war es schon sehr knapp, die Fahrzeuge in der DRM sind alle sehr ausgeglichen", hat der DRM-Rekordchampion beobachtet. "Ich will natürlich in Hessen gewinnen, aber ob das klappt, weiß ich nicht." Der Skoda-Werkspilot hat trotz des Erfolges beim Auftakt noch leichte Umstellungsprobleme, "Noch fahre ich nicht automatisiert, sondern muss aufgrund der unterschiedlichen Motorcharakteristik noch beim Fahren denken. Es läuft noch nicht alles intuitiv, aber ich bin auf dem Weg dorthin." Dem in Köln lebenden Lausitzer gefällt die neue Ausgeglichenheit in der DRM: "Ein starke Konkurrenz bei den Veranstaltungen bringt auch viel Spaß, da man immer um jede Sekunde kämpfen muss."