Die Sachsen-Rallye war für das Füssener Rallyeteam Kößler eine abwechslungsreiche, aber dennoch überaus erfolgreiche Veranstaltung. Auf den ersten vier Wertungsprüfungen lief es zunächst sehr gut, doch dann trafen Manuel Kößler und Co-Pilotin Heidrun Haner bei WP5 in einer schnellen Passage einen Randstein. Dadurch hat sich der U-Schutz so verbogen, sodass ein Riss in der Ölwanne entstand. Diese Komplikationen führten dazu, dass in der zweiten Runde des Rundkurses auf der "Glück auf Brücke" der Reifen den Geist aufgab und platt war. So fuhren Manu und Heidi dann noch vier Runden mit einem platten Reifen, gingen aber an diesem Abend trotzdem mit 0,7 Sekunden in Führung.

Nachdem der Riss in der Ölwanne provisorisch repariert wurde, konnten die Beiden am Sonnabend wieder ohne Probleme angreifen. Es stellte sich schnell heraus, dass es ein harter Renntag für das Rallyeteam Kößler werden würde, da der Kontrahent Dominik Port mit den WP-Zeiten von Manuel sehr gut mithalten konnte. Es waren nur wenige Sekunden, die die beiden Spitzenfahrer voneinander trennten. Die letzte Wertungsprüfung war entscheidend und am Schluss konnte Manuel den Zweikampf für sich entscheiden.

Es war knapp, aber es ging sich aus, Foto: Jürgen von Schassen
Es war knapp, aber es ging sich aus, Foto: Jürgen von Schassen

Es war zwar nur ein "Wimpernschlag" von 0,4 Sekunden, doch diese brachten den Sieg für das Team. Somit baute das Team die Führung im Suzuki-Cup weiter aus. Manuel Kößler befindet sich dadurch sozusagen auf der "Überholspur" - doch nicht nur im Rallyesport: Auch beruflich setzt er auf Erfolg und ist gerade dabei, seinen Meister als Kfz-Mechatroniker zu machen.

Mit seinem Vater Sepp machte Manuel nach seiner Zeit an der Realschule einen Deal: "Wir haben vereinbart, dass ich Unterstützung als Rallyefahrer erhalte, wenn ich meine Aufgaben im Ausbildungsbetrieb und in der Berufsschule erfülle. Ich sollte Vollgas sowohl im Beruf als auch dem Hobby geben", erklärt der 20-Jährige. Und seine Leistungen waren ideal. "Er ist schon als Bub keinem hinterher gefahren", meint sein Vater Sepp Kößler.

Was für Manuel zählt, ist Teamgeist. "Über den neuen Wagen von Suzuki habe ich mich sehr gefreut. Aber eines ist noch wichtiger: Meine Co-Pilotin Heidrun Haner. Sie ist echt super." Zwischen der 21-jährigen Mathematikstudentin aus München und Manuel stimmte von Anfang an die Chemie. "Mit Heidrun in die Saison zu gehen, war eine richtige Entscheidung. Wir hatten einen Traumstart", so Manuel.

Die nächste Rallye für Manuel Kößler und Heidrun Haner findet am 26. Juni in Baden-Württemberg statt.