Der Kandidat für die Sichtung von europäischen Rallye-Talenten steht fest: Mit Hermann Gassner junior hat nun auch der Deutsche Motorsport Verband (DMSB) seinen Teilnehmer bei der "FIA Pirelli Star Driver Search" bestimmt. Die FIA vergibt zusammen mit Pirelli zwei freie Plätze in einem PWRC-Werksteam 2009. Vom 23. bis 25. Oktober werden die beiden Werkscockpits im österreichischen Mühlviertel unter 19 Kandidaten aus ganz Europa ausgefahren.

Erstmals sind keine Fahrer zugelassen, die bereits in einer FIA-Weltmeisterschaft aktiv sind: Am Rande der Sitzung des FIA World Councils am Donnerstag (9.10.) wurde bekannt, dass bei der Kandidatenauswahl für die Nachwuchssichtung der "FIA Pirelli Driver Search", für die 19 Länder je einen Piloten nominierten, somit strengere Regeln zur Anwendung kommen. Mit dieser Entscheidung soll garantiert werden, dass nur wirkliche Nachwuchspiloten, die international noch nicht groß in Erscheinung getreten sind, in den Genuss der zwei zur Vergabe stehenden PWRC-Werks-Cockpits kommen.

Davon betroffen sind der Österreicher Andreas Aigner, der Tscheche Martin Prokop, der für Schweden nominierte Patrik Sandell sowie Polens Kandidat Michal Kosciuszko. Sie müssen nun zu Hause bleiben. Während Prokop und Sandell in diesem Jahr sowohl die Produktionswagen- als auch die Junioren-WM fuhren, beschränkte sich der momentane WM-Führende Andreas Aigner auf die Produktionswagen-WM. Für Aigner wurde Franz Wittmann jr. nachnominiert.

"Natürlich fühle ich mich geehrt, dass ich für Deutschland beim Europa Shootout von Pirelli teilnehmen darf. Ebenso weiß ich jedoch, dass dort die besten jungen Fahrer aus ganz Europa zusammenkommen werden", freut sich Hermann Gassner im Gespräch mit dem adrivo Motorsport-Magazin.

Für den 20-Jährigen eine tolle Herausforderung: "Es sind auch einige Teilnehmer dabei, die schon WM-Erfahrung gesammelt haben. Deshalb wird es sehr schwierig werden vorne mitzumischen. Jedoch habe ich keine Angst vor der Konkurrenz sondern versuche ruhig zu bleiben und mein Bestes zu geben. Meine Vorbereitung besteht darin, dass ich noch zwei Schotterrallyes in Frankreich und Deutschland bestreite und intensiv Englisch lerne. Wenn die Entscheidung zu meinen Gunsten ausfallen würde wäre das natürlich eine sehr große Chance für mich."

Eine Chance, die den Youngster aus Ainring aufs weltweite Rallye-Parkett katapultieren könnte: "Bei den sechs von Pirelli finanzierten WM-Läufen im Jahre 2009 könnte ich sehr viel Erfahrung sammeln und mich international bekannt machen."

Doch auch auf anderer Basis ist die Sichtung für Hermann eine spannende Aufgabe: "Der Ablauf dieses Events ist ebenfalls etwas Besonderes. So findet am Freitagabend eine Talkshow mit allen Teilnehmer und der Jury statt. Natürlich auf Englisch. Am Samstag wird morgens eine Wertungsprüfung mit 75% Schotteranteil dreimal absolviert. Danach wird das Wettbewerbsfahrzeug auf die zweite Wertungsprüfung vorbereitet. Diese findet komplett auf Asphalt statt und wird ebenfalls dreimal absolviert. Da die Teilnehmer mit ihren eigenen und natürlich sehr verschiedenen Fahrzeugen antreten legt die Jury mehr wert auf das Talent als auf die gefahrenen Zeiten. Am Ende der Veranstaltung am Samstagabend werden noch einige Interviews geführt und die Sieger bekannt gegeben."