Die fünfte Etappe der Rallye Dakar 2024 war gleichzeitig der zweite Teil der ersten Marathon-Prüfung in diesem Jahr. Nachdem Nasser Al-Attiyah die letzten beiden Tagesprüfungen auf den letzten Kilometern noch abgeben musste, gelang dem fünffachen Dakar-Champion aus Katar heute ein Start-Ziel-Sieg. Es war gleichzeitig sein erster Erfolg mit dem Prodrive Hunter.

Die Positionen zwei bis sieben belegten nur Toyota-Teams. Für Guerlain Chicherit war Rang zwei die bisher beste Platzierung in diesem Jahr. Juan Cruz Yacopini wurde überraschend Dritter vor Yazeed Al Rajhi und Co-Pilot Timo Gottschalk. Das Duo aus Saudi-Arabien und Deutschland verdoppelte damit den Vorsprung in der Gesamtwertung auf über neun Minuten

Rallye Dakar 2024: Streckenverlauf der 5. Etappe
Die Route der 5. Etappe, Foto: A.S.O. / DPPI

5. Etappe: Al Hofuf - Shubaytah

(Prüfung: 118 km, Verbindung: 527 km, Tagesdistanz: 645 km)

Heute starteten die verbliebenen Teilnehmer in den zweiten Teil der Marathon-Etappe. Nach den riesigen Entfernungen, die sie bisher zurückgelegt haben, sollte die 118 Kilometer lange Sonderprüfung ein Kinderspiel sein. Aber die Dakar-Fahrer mussten zuvor vom Biwak einen langen Straßenabschnitt von 502 Kilometern bewältigen, um den Startpunkt zu erreichen, bevor sie tief in das unwirkliche 'Empty Quarter' (Leere Viertel) vordrangen.

Sie starteten vor Sonnenaufgang und werden bis weit nach Sonnenuntergang im Einsatz sein. Vor ihnen lagen gewaltige Dünen, die hauptsächlich ihre Federung beschädigen konnten. Die Durchschnittsgeschwindigkeiten werden sinken, wenn der Streckenuntergrund sehr hart wird. Nur zwei Waypoints mussten vor dem Ziel angefahren werden. Nach der Zieldurchfahrt waren es noch weitere 25 Kilometer bis zum Biwak bei Shubaytah. Von den 72 gestarteten Teams sind noch 64 in der Wertung.

Start: Nach einer sehr langen Verbindung folgte der Start

In der Autokategorie starteten die Top-10-Teams erneut in einem 3-Minuten-Modus. Anschließend wurden die Startintervalle kürzer. Nach dem gestrigen dramatischen Finale startete Etappensieger Sebastien Loeb im Prodrive als erster Fahrer in die heutige Wertungsprüfung. Es folgte der Gesamtführende Yazeed al Rajhi aus Saudi Arabien mit seinem deutschen Navigator Timo Gottschalk im Toyota. Titelverteidiger Nasser Al-Attiyah begann im Prodrive von Position drei. Es folgten die beiden Audi-Teams mit Carlos Sainz Senior und Stephane Peterhansel am Steuer.

Prodrive-Pilot Sebastien Loeb
Sebastien Loeb im Prodrive nach dem Start, Foto: A.S.O. / DPPI

WP1: Gelingt Titelverteidiger Al-Attiyah endlich der erste Tagessieg?

Der erste Waypoint der Marathon-Etappe wurde nach 39 Kilometern durchfahren. Nasser Al-Attiyah ging mit einer Zeit von 20:32 Minuten in Führung. Mit 20 Sekunden Rückstand folgte Toyota-Pilot Guerlain Chicherit auf Platz zwei vor Peterhansel, Guillaume de Mevius im Toyota, Al Rajhi/Gottschalk und Mattias Ekström. Die Top-12 lagen nur eine Minute auseinander.

WP2: Al-Attiyah weiterhin in Führung

Der letzte Kontrollpunkt vor dem Ziel lag bei Kilometer 80. Al-Attiyah führte weiterhin vor Chicherit, der 51 Sekunden Rückstand hatte. Al Rajhi/Gottschalk machten zwei Positionen gut und belegten nun Rang drei vor dem Argentinier Juan Cruz Yacopini im Toyota sowie Peterhansel auf Rang fünf.

Prodrive-Pilot Nasser Al-Attiyah
Titelverteidiger Al-Attiyah im Prodrive, Foto: A.S.O. / DPPI

Ziel: Titelverteidiger Al-Attiyah holt ersten Tagessieg

Mit einer Zeit von 1:37:25 Stunden erreichte Al-Attiyah die Ziellinie. Jetzt musste der Titelverteidiger aus Katar erneut auf die Nachzügler warten. Die große Frage: Wird er erneut vom Podest verdrängt?

Dann kam Chicherit endlich ins Ziel. Der Franzose hatte allerdings einen Rückstand von 1:51 Minuten. Damit hatte es Al-Attiyah geschafft: Der erste Sieg für ihn und mit Prodrive. Yacopini wurde überraschend Dritter vor Al Rajhi mit Gottschalk, die damit Gesamtführende bleiben.

Platz fünf ging an Quintero vor De Mevius und Giniel de Villiers. Damit belegten gleich sechs Toyota-Team die Plätze zwei bis sieben. Achter wurde Ekström im schnellsten Audi vor Prokop im Ford und Zala im Mini. Die Audis mit Sainz und Peterhansel verloren auf dem zweiten Abschnitt viel Zeit und landeten nur auf Rang 16 und 17. Heftiger traf es Loeb, der von Platz sieben auf Rang 28 im letzten Teil zurückgeworfen wurde, weil er einen Waypoint verpasst hatte. Seine Strafe betrug 15 Minuten.

RangFahrerMarkeZeit (in Stunden)
1N. Al-AttiyahProdrive01:37:25
2Y. Al RajhiToyota+00:01:51
3J. YacopiniToyota+00:01:58
4Y. Al RajhiToyota+00:02:00
5S. QuinteroToyota+00:02:52

Gesamtstand nach 5 Etappen

In der Gesamtwertung baute das saudi-arabisch-deutsche Duo Al Rajhi/Gottschalk die Führung gewaltig aus. Sie verdoppelten den Vorsprung auf 9:03 Minuten vor dem neuen Zweiten Al-Attiyah, der die Position mit Sainz tauschte. Der viertplatzierte Ekström gewann ebenfalls einen Platz und Serradori taucht zum ersten Mal in den Top-5 auf. Peterhansel folgt auf Platz sechs, Loeb ist nur noch Neunter.

RangFahrerMarkeZeit (in Stunden)
1Y. Al RajhiToyota17:24:04
2N. Al-AttiyahProdrive+00:09:03
3C. SainzAudi+00:11:31
4M. EkströmAudi+00:22:58
5M. SerradoriCentury+00:31:00
Toyota-Pilot Al Rajhi mit Navigator Timo Gottschalk
Gesamtführung: Al Rajhi/Gottschalk, Foto: A.S.O. / DPPI

Motorsport-Magazin.com berichtet von der Rallye Dakar in Saudi-Arabien: