Dakar 2024: Lucas Moraes gewinnt zum ersten Mal eine Etappe

Die dritte Etappe der Rallye Dakar 2024 war gleichzeitig der Auftakt zur ersten Marathon-Prüfung in diesem Jahr. Es gab ständige Führungswechsel im zweiten Streckenabschnitt. Titelverteidiger Nasser Al-Attiyah führte bis kurz vor dem Ziel, wurde aber von Lucas Moraes noch überholt. Der Brasilianer holte damit den ersten Tagessieg bei der Dakar. Im letzten Jahr war Moraes bereits bester Rookie 2023. Zweiter wurde Mattias Ekström vor den neuen Gesamtführenden Yazeed Al Rajhi aus Saudi-Arabien mit dem deutschen Navigator Timo Gottschalk.

3. Etappe: Al Duwadimi - Al Salamiya

(Prüfung: 438 km, Verbindung: 295 km, Tagesdistanz: 733 km)

Heute ging es für die Teilnehmer vom Biwak in Al Duwadimi zum Zielort Al Salamiya. Es war der erste Teil einer zweitägigen Marathon-Etappe. Die Piloten und Teams dürfen nur zwei Stunden nach Rennende im Biwak bei Arbeiten am Fahrzeug unterstützt werden.

Die heutige Wertungsprüfung ging über 438 Kilometer auf abwechslungsreichen Abschnitten. Es war alles dabei: Felsen, Steine und Schotteruntergrund. Später warteten nach einer kontinuierlichen Abwärtsfahrt die großen unberechenbaren Dünen auf die verbliebenen Teilnehmer. Beim Start waren noch 71 von 72 gestarteten Teams in der Auto-Kategorie dabei. Es gab erneut neun Kontrollpunkte mit Zeitmessung.

Start/WP1: Toyota-Teams führen in der Anfangsphase

Audi-Pilot Stephane Peterhansel ist als gestriger Etappensieger auch als erster Starter auf die Strecke gegangen. Der französische Rekord-Gesamtsieger gewann damit die 50. Tageswertung in seiner langen Karriere. Damit zog Peterhansel mit Ari Vatanen gleich, der bisher die Bestmarke von 50 Etappensiegen gehalten hat.

In der Autokategorie starteten die Top-10-Teams erneut in einem 3-Minuten-Modus. Anschließend wurden die Startintervalle kürzer. Der Gesamtdritte Sebastien Loeb ging im Prodrive als zweiter Fahrer die die Tagesprüfung vor dem starken US-Amerikaner Seth Quintero im Toyota.

Der erste Waypoint der Marathon-Etappe wurde bereits nach 26 Kilometern durchfahren. Drei Toyota-Team lagen in Führung. Guerlain Chicherit führte vor Guillaume de Mevius, dem Sieger der ersten Etappe, sowie Romain Dumas. Vierter war Mattias Ekström im Audi vor Titelverteidiger Nasser Al-Attiyah im Prodrive.

WP2/3/4: Die Gesamtzweiten Al Rajhi mit Gottschalk sind wieder vorne dabei

Bei Kilometer 38 erfolgte die zweite Zeitmessung. Dumas konnte die Führung vor De Mevius übernehmen. Dritter war jetzt Al-Attiyah vor Ekström und Sebastien Loeb im Prodrive. Peterhansel war verhalten gestartet. Nach Rang 29 am 1. WP war der Franzose jetzt schneller unterwegs und lag auf Position 17. Der Gesamtführende Carlos Sainz Senior war ebenfalls schwach gestartet und belegte inzwischen Position zehn.

Am dritten Waypoint übernahm De Mevius die Führung. Dumas lag 15 Sekunden dahinter und Yazeed Al Rajhi mit Timo Gottschalk machten einen Sprung auf Platz drei. Nach 135 Kilometern wurde der vierte Waypoint passiert. Die Top-3-Teams führten unverändert das Rennen an.

WP5: Halbzeitführung für De Mevius

Mit einem starken Endspurt sicherte sich De Mevius die Halbzeitführung beim fünften Kontrollpunkt nach 201 absolvierten Kilometern. Der Belgier vergrößerte im Toyota seinen Vorsprung auf Dumas und führte nun mit 1:24 Minuten. Al-Attiyah machte einen Sprung von Rang sechs auf Rang drei. Moraes machte ebenfalls drei Positionen gut und fuhr als Vierter über die Linie. Mathieu Serradori festigte den fünften Platz.

WP6/7/8: Führungswechsel nach jedem Kontrollpunkt

Nach weiteren 48 Kilometern konnte Dumas Platz eins zurückerobern. Der Franzose war 2:47 Minuten auf der Passage schneller als De Mevius und führte jetzt mit 1:23 Minuten. Moraes übernahm Rang drei und sorgte damit für eine 1-2-3-Toyota-Führung.

Das Wechselspiel ging auch am 7. Waypoint weiter. Jetzt führte zum ersten Mal der Brasilianer Moraes. Zweiter war Dumas vor dem neuen dritten Sainz.

Plötzlich wurde Titelverteidiger Al-Attiyah nach 352 Kilometern auf Platz eins geführt. Moraes fiel auf Platz zwei zurück vor Al Rajhi/Gottschalk. Ausgang des Rennens völlig offen. Toyota oder Audi werden auf jeden Fall den Sieger stellen.

WP9/Ziel: Moraes gewinnt zum ersten Mal eine Etappe

Al-Attiyah verteidigte die Führung auch am 9. Waypoint mit 22 Sekunden Vorsprung vor Moraes. Jetzt hatte der Titelverteidiger noch 34 Kilometer bis zum Ziel zu bewältigen. Insgesamt flogen die Top-5-Fahrer nur durch 1:34 Minuten getrennt auf den Zielpunkt zu.

Lucas Moraes machte aus einem Rückstand von 22 Sekunden tatsächlich noch einen Vorsprung von neun Sekunden und gewann zum ersten Mal eine Dakar-Etappe. Er holte den Tagessieg mit einer Zeit von 4:14:51 Stunden. Zweiter wurde Ekström vor dem neuen Gesamtführenden Al Rajhi/Gottschalk. Al-Attiyah verlor 2:23 Minuten auf dem letzten Wertungsanschnitt und musste sich mit Platz vier begnügen. Der Katarer rumpelte mit nur drei Reifen ins Ziel. Dumas wurde Fünfter.

Die Top-10 komplettierten Sainz im schnellsten Audi auf Platz sechs vor Serradori, Peterhansel, Vanagas, Zala und dem Zehnten Prokop.

Gesamtstand nach 3 Etappen

In der Gesamtwertung ist jetzt das saudi-arabisch-deutsche Duo Al Rajhi/Gottschalk die neue Nummer eins. Das Duo verdrängte Sainz mit 1:51 Minuten Abstand auf Platz zwei. Ekström sprang von Platz sechs auf drei, allerdings mit einem Rückstand von 8:26 Minuten auf den Führenden. Moraes konnte durch den Etappensieg vier Positionen gewinnen und ist jetzt Vierter vor Titelverteidiger Al-Attiyah. Auch Peterhansel machte durch Platz acht zwei Plätze in der Gesamtwertung gut und ist Sechster. Loeb war der große Verlierer der dritten Etappe. Nach Platz 23 im Rennen fiel er von P3 auf P9 im Klassement zurück.

Motorsport-Magazin.com berichtet von der Rallye Dakar in Saudi-Arabien:

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