Sebastien Loeb gewann auch den zweiten Teil des Marathons durch die Sandwüste mit sehr hohen Dünen. Es war für den Franzosen im Prodrive der fünfte Rekord-Sieg in Folge und der sechste Etappensieg bei dieser Rallye Dakar. Damit eroberte Loeb Platz zwei im Gesamtklassement und verdrängte Lucas Moraes mit Navigator Timo Gottschalk. Er nahm dem Duo aus Brasilien und Deutschland satte 11:38 Minuten ab. Moraes/Gottschalk hatten im unterlegenen Toyota etwas Pech, aber eigentlich keine Chance. Sie bleiben aber bestes Rookie-Team 2023 und werden die Dakar sensationell auf dem Podium beenden.

Die Route der 12. Etappe, Foto: A.S.O.
Die Route der 12. Etappe, Foto: A.S.O.

Etappe 12: Empty Quarter Marathon - Shaybah

(Prüfung: 185 km, Verbindung: 191 km, Tagesdistanz: 427 km)

Heute begann mit der zwölften Etappe der zweite Teil des Empty Quarter Marathon. Ein kurzer Zubringer vom nächtlichen Biwak brachte die Teilnehmer der Rallye Dakar zum Startpunkt. Gleich nach dem Start ging es erneut durch die hohen Dünen der weltgrößten Sandwüste. Die Wertungsprüfung war 185 Kilometer lang. Dünen mit einer Höhe von bis zu 180 Metern, mussten bewältigt werden. Nach der Zielankunft folgte ein langer Zubringer zum Biwak bei Shaybah.

Da gestern keine Begleitfahrzeuge mit Mechanikern die Reise durch die Wüste zum Biwak mitmachten, waren alle Teilnehmer vorsichtig unterwegs, um Schäden zu vermeiden. Heute standen garantiert die Zeichen auf Angriff, denn es war vielleicht die letzte Chance auf das Podium zu fahren.

Start/WP1: Loebs Aufholjagd geht weiter

Nach vier Tagessiegen in Folge eröffnete Sebastien Loeb im Prodrive erneut die Wertungsprüfung. Es folgte die Top-10 der letzten Tageswertung im Abstand von jeweils drei Minuten. Anschließend wurden die Startintervalle kürzer. Der Gesamtführende Al-Attiyah ging als fünfter Fahrer auf die Strecke. Insgesamt waren noch 52 Teams der Autokategorie am Startpunkt versammelt.

Nach 42 Kilometern kam die erste Zeitmessung. Loeb kam erneut mit der besten Zwischenzeit an. Die unglaubliche Aufholjagd auf den zweiten Gesamtrang ging also unvermindert weiter. Al-Attiyah war im Toyota Zweiter mit 55 Sekunden Rückstand. Mattias Ekström war auch wieder mit dem letzten verbliebenen Audi vorne dabei. Guerlain Chicherit im Prodrive folgte auf Rang vier vor Jakub Przygonski im Mini.

WP2/3/4: Zweikampf Loeb vs. Moraes/Gottschalk spitzt sich zu

Am zweite Waypoint führte Loeb bereits mit 1:46 Minuten vor Al-Attiyah. In den Top-5 gab es keine Veränderungen. Die momentanen Gesamtzweiten Moraes/Gottschalk lagen auf Position neun mit einem Rückstand von 5:26 Minuten. Ihr Polster vor Loeb betrug vor dem Start noch 9:37 Minuten.

Bei Kilometer 128 war der dritte Kontrollpunkt erreicht. Loeb kam mit einer Zeit von 1:16:09 Stunden dort als erster Fahrer an. Mit 2:25 Minuten Rückstand konnte Ekström den zweiten Platz von Al-Attiyah erobern. Yazeed Al Rajhi mit Navigator Dirk von Zitzewitz lagen auf Platz sechs. Moraes/Gottschalk machten eine Position gut, verloren aber weitere Zeit auf Loeb. Der Rückstand betrug nun 6:49 Minuten.

Nach 28 weiteren Kilometern kam die letzte Zeitmessung vor dem Ziel. Loeb hatte den Vorsprung auf Ekstrom weiter ausgebaut. Moraes/Gottschalk lagen nun 7:47 Minuten zurück. Loeb fehlen jetzt noch 110 Sekunden, um den zweiten Gesamtrang zu übernehmen.

Ziel: Loeb siegt zum 5. Mal in Folge

Loeb fuhr nach 1:56:21 Stunden über die Ziellinie. Jetzt musste er auf die Konkurrenz warten. Ekström konnte das Tempo des Franzosen nicht mitgehen und hatte im Ziel 3:19 Minten Rückstand. Moraes/Gottschalk kamen zwar als Fünfte im Ziel am, hatten aber auf den letzten 29 Kilometern fast vier weitere Minuten verloren. Das Duo hatte Pech, kam zum Stillstand und verlor wertvolle Zeit. Insgesamt betrug der Ruckstand auf Loeb 11:38 Minuten und damit war der zweite Gesamtrang futsch.

Dritter wurde Titelverteidiger Al-Attiyah vor Chicherit, Przygonski, Century-Pilot Mathieu Serradori, Martin Prokop im Ford, Al Rajhi/von Zitzewitz, Giniel de Villiers im Toyota und Moraes/Gottschalk auf Position zehn.

Gesamtklassement: Al-Attiyah, Loeb und Moraes/Gottschalt auf Podium-Kurs

In der Gesamtwertung führt Al-Attiyah weiterhin mit 1:27:10 Stunden Vorsprung. Loeb übernahm durch den fünften Sieg in Folge Platz zwei mit 2:01 Minuten Vorsprung vor Moraes/Gottschalk. De Villiers ist neuer Vierter, liegt aber fast eine Stunde hinter dem Duo aus Brasilien und Deutschland zurück.

Motorsport-Magazin.com berichtet von der Rallye Dakar in Saudi-Arabien: