Der Franzose Stephane Peterhansel gewann die neunte Etappe der Rallye Dakar 2021 in Saudi Arabien. Es war der erste Tagessieg für den Gesamtführenden. Allerdings profitierte der Mini-Pilot vom Pech des zuvor Führenden Mathieu Serradori. Nasser Al-Attiyah verlor als Zweiter im Toyota genau zwölf Minuten auf Peterhansel. Damit geht der Dakar-Rekordsieger mit einem Vorsprung von 17:50 Minuten in die letzten drei Tage. Giniel de Villiers beendete die Etappe im Toyota auf Platz drei. Auch Platz vier ging an ein Toyota-Team mit Fahrer Yazeed al Rajhi und Co-Pilot Dirk von Zitzewitz.

9. Etappe in Saudi Arabien, Foto: ASO/Dakar
9. Etappe in Saudi Arabien, Foto: ASO/Dakar

9. Etappe: Neom - Neom

(Prüfung: 465 km, Tagesdistanz: 574 km)

Die neunte Etappe ist ein Rundkurs von und nach Neom über 465 Prüfungskilometer. Es ist eine der längsten und variantenreichsten Prüfungen der Rallye Dakar. Zu Beginn geht es entlang des Roten Meeres und führt die verbliebenen 57 Teilnehmer der Auto-Kategorie rund um Neom. Es geht anschließend über offenes, sandiges Gelände. Der mittlere Abschnitt bietet mehr Berge und Felsen. Steinig wird auch der Schlussabschnitt, der durch Schluchten der Canyons führt.

Start/WP1: Al-Attiyah ist der erste Leader

Der vierfache Etappensieger Nasser Al-Attiyah ging im Toyota als erster Fahrer auf die Zeitenjagd rund um Neom. Die Top-12 des Vortages startete erneut mit jeweils drei Minuten Abstand in die Tagesprüfung. Es folgten im Mini Titelverteidiger Carlos Sainz und der Gesamtführende Stephane Peterhansel. Der erste Kontrollpunkt war bereits nach 30 Kilometern erreicht. Es gab keine Veränderungen in den Top-3.

Dakar 2021: So lief die 9. Auto-Etappe (03:22 Min.)

WP2/3/4: Peterhansel führt vor Al-Attiyah

Dakar-Rekordsieger Peterhansel übernahm nach 63 Kilometern die Führung vor Al-Attiyah und Sainz. Vierter war Vladimir Vasilyev im Mini vor Giniel de Villiers im Toyota. Der dritte Waypoint lag bei Kilometer 91. Toyota-Pilot Sheikh Khalid al Qassimi war neuer Dritter vor Mathieu Serradori und Sainz. Nach weiteren 30 Kilometern konnte sich Peterhansel etwas von Al-Attiyah lösen und führte nun das Feld mit 48 Sekunden Vorsprung an. Serradori verbesserte sich auf Rang drei vor Yazeed al Rajhi im Toyota mit Co-Pilot Dirk von Zitzewitz. Auch Martin Prokop schaffte im Ford den Sprung in den Top-5.

Mathieu Serradori auf dem Vormarsch, Foto: ASO/Dakar
Mathieu Serradori auf dem Vormarsch, Foto: ASO/Dakar

WP5/6/7: Viele Positionswechsel hinter Peterhansel

Serradori machte an jedem bisherigen Kontrollpunkt eine Position gut und belegte nach 157 Kilometern Platz zwei mit 1:25 Minuten Rückstand auf Peterhansel. Al Rajhi war neuer Dritter vor Al-Attiyah und de Villiers. Am nächsten Kontrollpunkt holte Serradori gewaltig auf und lag virtuell nur noch zehn Sekunden hinter dem Leader.

Am siebten Waypoint war die Hälfte der Wertungsprüfung geschafft. Peterhansel und Serradori trennten nur noch sechs Sekunden. Al Rajhi lag 4:19 Minuten zurück und Al-Attiyah fehlten 5:36 Minuten auf den Leader. Die Top-10 komplettierten nach 239 Kilometern auf Platz fünf de Villiers vor Jakub Przygonski mit Timo Gottschalk im Toyota, Brian Baragwanath ebenfalls im Toyota, Prokop, BRX-Pilot Nani Roma und dem Zehnten Vasilyev.

 Brian Baragwanath nach Aufholjagd in den Top-5, Foto: ASO/Dakar
Brian Baragwanath nach Aufholjagd in den Top-5, Foto: ASO/Dakar

WP8/9/10: Serradori übernimmt Führung

Der achte Kontrollpunkt sah immer noch Peterhansel mit 17 Sekunden Vorsprung vorne. Hinter Serradori war jetzt de Villiers Dritter vor Al-Attiyah. Baragwanath lag am ersten Waypoint nur auf Rang 43 und tauchte nach Aufholjagd plötzlich in den Top-5 auf.

Nach 320 Kilometern hatte Serradori es tatsächlich geschafft. Er konnte Peterhansel nicht nur virtuell überholen, sondern fuhr einen Vorsprung von 1:37 Minuten heraus. De Villiers lag auf Platz drei bereits über zehn Minuten zurück. Serradori schien das Duell der beiden Franzosen für sich entscheiden zu können, denn er baute den Vorsprung auf 2:25 Minuten aus. Dritter war de Villiers vor Al-Attiyah und Al Rajhi.

WP11/12: Serradori verliert viel Zeit

Der elfte Waypoint wurde nach über vier Stunden Fahrtzeit erreicht. Fünf Kilometer vor dem Waypoint gab es Probleme beim Leader Serradori. Er stand still bei Kilometer 385 und der Traum vom Etappensieg war vorbei. Erst nach 35 Minuten konnte der Pechvogel seine Fahrt fortsetzen. Damit hatte Peterhansel wieder die Nase vorne und ging mit einem Vorsprung von fast zwölf Minuten in die letzten 40 Kilometer bis zum Ziel.

Ziel: Peterhansel holt ersten Tagessieg 2021

Peterhansel kam als erster Fahrer nach 4:50:27 Stunden im Ziel an. Damit konnte der Franzose endlich seinen ersten Etappensieg feiern. Al-Attiyah hatte genau zwölf Minuten auf den Gesamtführenden verloren und ging nun mit einem Gesamtrückstand von 17:50 Minuten in die letzten drei Etappen. Dahinter belegte de Villiers Rang drei vor Al Rajhi. Damit landeten gleich drei Toyota-Teams in den Top-4.

Baragwanath erzielte mit Platz fünf bereits das sechste Top-10-Resultat. Sechster wurde Prokop vor Despres und Al Qassimi. Benediktas Vanagas erreichte Platz neun im Toyota und damit die erste Top-10-Platzierung in diesem Jahr. Roma komplettierte die Top-10 vor dem Elften Sainz.

Ergebnis 9. Etappe Autos (Top-5)

Pos.FahrerAutoZeit
1.Stephane PeterhanselMini4:50:27
2.Nasser Al-AttiyahToyota+0:12:00
3.Giniel De VilliersToyota+0:12:19
4.Yazeed Al-RajhiToyota+0:12:44
5.Brian BaragwanathCentury+0:13:51

Gesamtwertung nach 9/12 Etappen

Pos.FahrerAutoZeit
1.Stephane PeterhanselMini34:26:16
2.Nasser Al-AttiyahToyota+0:17:50
3.Carlos SainzMini+1:02:25
4.Jakub PrzygonskiToyota+2:16:30
5.Nani RomaHunter+2:42:38