Die dritte Etappe zur 43. Ausgabe der Rallye Dakar gewann nach 403 Prüfungs-Kilometern erneut Nasser Al-Attiyah im Toyota. Nach dem Prolog erzielte der Pilot aus Katar nun den zweiten Tagessieg in Folge. Der Südafrikaner Henk Lategan führte im Toyota nach dem ersten Waypoint und schaffte mit Platz zwei im Ziel eine Sensation. Dritter wurde Dakar-Rekordsieger Stephane Peterhansel, der damit ohne Etappensieg weiterhin das Gesamtklassement anführt. Titelverteidiger Carlos Sainz fiel nach Navigationsfehler weit zurück.

3. Etappe in Saudi Arabien, Foto: ASO/Dakar
3. Etappe in Saudi Arabien, Foto: ASO/Dakar

3. Etappe: Wadi ad-Dawasir - Wadi ad-Dawasir

(Prüfung: 403 km, Tagesdistanz: 629 km)

In einer Schleife um Wadi ad-Dawasir über 403 Wertungskilometern streift die Rallye Dakar während der dritten Etappe das 'Empty Quarter'. Das ist mit 650.000 Quadratkilometern Fläche die größte Sandwüste der Welt. Am Rande des 'Empty Quarter' erwartet die Teilnehmer der Auto-Kategorie einiges an Sand in allen Variationen. Berge warten zu Beginn, im Mittelabschnitt kommt ein Mix an Pfaden, Dünen und offenem Gelände, sowie steinige und felsige Passagen.

Start/WP1: Lategan führt, Peterhansel nur auf P30

Nasser Al-Attiyah, der die gestrige zweite Etappe gewonnen hatte, ging als erster Fahrer auf die Zeitenjagd. Es folgte der Gesamtführende Stephane Peterhansel vor Titelverteidiger Carlos Sainz. Diese drei Piloten dominierten die ersten Wertungsprüfungen. Die Top-12-Fahrer des Vortages starteten mit einem Abstand von drei Minuten in die dritte Etappe nach Wadi ad-Dawasir. Die restlichen 52 Fahrer der Auto-Kategorie wurden mit geringeren Abständen auf die Reise geschickt.

Henk Lategan aus Südafrika führte am 1. Waypoint, Foto: ASO/Dakar
Henk Lategan aus Südafrika führte am 1. Waypoint, Foto: ASO/Dakar

Die erste Zeitmessung erfolgte bei Kilometer 43. Der Südafrikaner Henk Lategan, der mit seinem Toyota auf Rang 16 der Gesamtwertung liegt, ging überraschend in Führung. Markenkollege Yazeed Al Rajhi mit Navigator Dirk von Zitzewitz lagen auf Position zwei vor dem einzigen Hummer im Starterfeld mit Pilot Saleh Alabdalali aus Saudi Arabien. Sheikh Khalid Al Qassimi war Vierter im Peugeot vor Mathieu Serradori im Century. Von den Top-Favoriten konnte sich nur Al-Attiyah auf Platz acht in den Top-10 platzieren. Peterhansel lag mit einem Rückstand von über vier Minuten nur auf Rang 30.

WP2/3/4: Schwere Navigationsfehler bei Sainz und Al Rajhi

Nach 88 Kilometern sah die Reihenfolge schon etwas anders aus. Al Rajhi führte nun knapp vor Sainz und den drei Toyota-Piloten Al-Attiyah, Lategan und Bernhard ten Brinke. Der dritte Waypoint wurde nach 137 Kilometern erreicht. Durch Sainz gab es den dritten Führungswechsel an der Spitze. Al Rajhi war jetzt Zweiter vor Al-Attiyah, Lategan und dem neuen Fünften Sebastien Loeb im BRX-Hunter.

Auch nach der vierten Zeitmessung gab es einen neuen virtuellen Leader. Nach einer Fahrtzeit von 1:34:25 Stunden lag nun Al-Attiyah nach 183 Kilometern in Front. Sainz machte einen Navigationsfehler und kam bei Kilometer 156 von der Strecke ab. Erst nach einigen Kilometern bemerkte er sein Missgeschick. Sein Rückstand betrug nun satte 32 Minuten. Auch von Zitzewitz verlor die Orientierung, der Al Rajhi sogar 43 Minuten kostete. Loeb machte dadurch einen Sprung auf Rang zwei vor ten Brinke, Lategan und Peterhansel, der sich in die Top-5 gekämpft hatte.

WP5/6/7: Al-Attiyah verteidigt Führung

Der fünfte Waypoint wurde nach 217 Kilometern erreicht. All-Attiyah verteidigte seine Führung mit 2:43 Minuten Vorsprung vor Lategan, der zwei Positionen gewinnen konnte. Peterhansel war weiter auf dem Vormarsch und übernahm Rang drei vor Loeb und ten Brinke. Unverändert passierten die Top-5-Piloten den sechsten und siebten Kontrollpunkt.

WP8/9: Lategan ist erster Verfolger von Al-Attiyah

Al-Attiyah führte weiterhin das Rennen an und baute kontinuierlich seine Führung aus. Nur der Zweite Lategan konnte sein Tempo mitgehen. Ten Brinke und Loeb tauschten zwischen WP8 und WP9 die Plätze. Sainz konnte inzwischen wieder Richtung Top-20 fahren.

Ziel: Al-Attiyah gewinnt die dritte Etappe

Nach 3:17:39 Stunden hatte Al-Attiyah zum dritten Mal in diesem Jahr das Ziel als schnellster Fahrer erreicht. Lategan schaffte die Sensation und wurde mit nur 2:27 Minuten Rückstand Zweiter. Obwohl der Drittplatzierte Peterhansel 4:05 Minuten verlor, konnte er die Gesamtführung verteidigen.

Yasir Seaidan konnte sich im Century auf den letzten Kilometern noch bis auf Rang vier nach vorne arbeiten. Al Qassimi belegte Platz vier vor Loeb, Martin Prokop im Ford, dem neuen Gesamtdritten Serradori, Weu Han im SMG und Peugeot-Pilot Cyril Despres auf Position 10. Sainz landete mit 31 Minuten Rückstand auf Rang 21 und Al Rajhi war der große Verlierer mit fast 90 Minuten Rückstand auf den Leader.

Ergebnis 3. Etappe Autos (Top-5)

Pos.FahrerAutoZeit
1.Nasser Al-AttiyahToyota3:17:39
2.Henk LateganToyota+0:02:27
3.Stephane PeterhanselMini+0:04:05
4.Yasir SeaidanCentury+0:07:09
5.Khalid Al-QassimiPeugeot+0:12:31

Gesamtwertung nach 3/12 Etappen

Pos.FahrerAutoZeit
1.Stephane PeterhanselMini10:39:02
2.Nasser Al-AttiyahToyota+0:05:09
3.Mathieu SerradoriCentury+0:26:21
4.Carlos SainzMini+0:33:34
5.Jakub PrzygonskiToyota+0:44:22