Kris Meeke erlebt bei seinem Dakar-Debüt eine Achterbahn der Gefühle. Der fünffache WRC-Laufsieger führte bereits das Gesamtklassement an, ehe ein Feuer und eine Strafe ihn auf die letzten Plätze im Klassement zurückwarfen. Doch der 41-jährige Nordire gibt - ganz im Sinne der Rallye Dakar - nicht auf.

Den Prolog konnte Meeke am Samstag für sich entscheiden und auch auf der 1. Etappe am Sonntag sah es für das Rallye-Ass gut aus. Er führte von Beginn an und hatte der Konkurrenz in der Leichtgewichts-Klasse nach der ersten Stunde bereits mehr als drei Minuten abgenommen.

Doch dann ereignete sich eine kuriose Szene, denn ein Ersatzreifen rieb aufgrund der Erschütterungen in manch ruppigem Teilstück am heißen Auspuff und fing Feuer. Da auch Verkabelungen von den Flammen erfasst wurde, blieb der Zephyr-Protoyp mitten auf der Etappe liegen.

Stundenlang musste der Nordire mit seinem Co-Piloten Wouter Rosegaar ausharren und auf einen Abschlepptruck warten. Wie der "Belfast Telegraph" am Dienstag berichtete, vertrieben sich die beiden gestrandeten Dakar-Piloten die Zeit in einer nahegelegenen Siedlung, deren Bewohner ihre Lämmer und Babykamele vorführten.

Erst in der Nacht von Sonntag auf Montag kamen Meeke und Rosegaar im Biwak an. "Falls jemand plant, sich von einem 10-Tonnen-Truck mit einem fünf Meter langen Seil für 120 Kilometer über einen der ruppigsten Untergründe der Erde ziehen zu lassen: Das ist ein wahrer Höllenritt", scherzte Meeke in Interviews nach der Aktion.

Sein französisches Einsatzteam konnte den Buggy über nach wieder in Stand setzen, sodass Meeke die 2. Etappe sogar auf dem 20. von 52. Rängen der Leichtgewichtsklasse beenden konnte. In der Gesamtwertung hat der Nordire freilich keine Chance mehr, denn da er die 1. Etappe nicht eigenständig beendet hatte, bekam er eine Zeitstrafe in Höhe von 12 Stunden aufgebrummt. Die Dakar traf den Debütanten damit bereits an den ersten Tagen mit voller Härte.