Sebastien Loeb gewann die wegen einem Unwetter verkürzte fünfte Etappe der Rallye Dakar mit knappem Vorsprung vor Toyota-Pilot Nani Roma. Der Franzose ist damit der erste Fahrer, der in diesem Jahr einen zweiten Tagessieg erzielen konnte. Es war für das Renault-Team der vierte Sieg in Folge. Auch die Plätze drei bis fünf belegten mit Stephane Peterhansel, Cyril Despres und Romain Dumas Peugeot-Fahrer. Peterhansel übernahm die Gesamtführung knapp vor Loeb und dem entthronten Despres. Der viertplatzierte Roma liegt auch nur 5:35 Minuten hinter dem Leader zurück. Die restlichen Teilnehmen sind weit abgeschlagen.

Die 5. Etappe in der Übersicht, Foto: ASO/DPPI
Die 5. Etappe in der Übersicht, Foto: ASO/DPPI

5. Etappe: Tupiza - Oruro (Bolivien

(Prüfung: 447 km, Tagesdistanz: 692 km)

Die fünfte Etappe der Rallye Dakar wird komplett auf bolivischem Boden ausgetragen. Nachdem gestern mit Carlos Sainz ein weiterer Favorit auf den Gesamtsieg ausgeschieden ist, sind nur noch insgesamt 67 Teams am Start. Für Fahrer, Co-Piloten und Maschinen wird die Luft dünner. Die Wertungsprüfung findet durchschnittlich über 3.700 Höhenmeter mit zwei Dünenbereichen statt. Nach einer Verbindung vom Biwak in Tupiza beginnt die 447 Kilometer lange Prüfung, die durch eine neutrale Zone kurz unterbrochen wird. Nach der Zieldurchfahrt fahren die Teams nach einer weiteren Verbindung Richtung Oruro, dann ist die Tagesdistanz von 692 Kilometern geschafft.

WP 1,2 & 3: Loeb geht in Führung

Cyril Despres startete als erster Fahrer, Foto: Peugeot
Cyril Despres startete als erster Fahrer, Foto: Peugeot

Nach den beiden ereignisreichen letzten beiden Etappen sieht es nach einem Fünfkampf um den Titel aus. Mit dem neuen Gesamtführenden Despres, Titelverteidiger Peterhansel und Loeb kämpfen drei Franzosen mit Peugeot-Power gegen den Finnen Mikko Hirvonen im Mini und den Spanier Roma im Toyota. Die fünf Kontrahenten liegen insgesamt 10:30 Minuten auseinander. Nur noch drei weitere Fahrer haben weniger als eine Stunde Rückstand und hoffen auf weitere Ausfälle der Favoriten.

Despres, der Sieger des Vortages, ging als erster Fahrer auf die Zeitenjagd. Die Top-10 des Vortages startete im Drei-Minuten-Takt. Loeb übernahm sofort die Führung am ersten Waypoint vor seinem Teamkollegen Peterhansel. Dritter war Hirvonen vor Roma und Despres. Loeb baute seinen Vorsprung bis zur nächsten Zeitmessung auf 1:09 Minuten aus. Mini-Fahrer Terranova war jetzt neuer Fünfter vor Despres.

Mit einer Zeit von 1:32 Minuten passierte Loeb auch WP3 als Erster. Neuer Zweiter war Roma, allerdings mit 6:21 Minuten Abstand. Peterhansel hatte auf diesem Abschnitt viel Zeit verloren und lag eine weitere Minute zurück. Nun erwischte es auch den bisher so konstanten Hirvonen. Er hatte Navigationsschwierigkeiten und kam vier Kilometer von der Strecke ab. Peterhansel lag auf Rang drei vor Giniel de Villiers der sich um vier Positionen mit seinem Toyota verbesserte. Auch Peugeot-Pilot Dumas machte einen Sprung auf Rang fünf. Dafür hatte Despres weitere 13 Minuten verloren, als er in die falsche Richtung gefahren war.

WP 4 & 5: Loeb gewinnt knapp vor Roma

Stephane Peterhansel übernahm mit Rang drei die Gesamtführung, Foto: Red Bull
Stephane Peterhansel übernahm mit Rang drei die Gesamtführung, Foto: Red Bull

Die Fahrer hatten inzwischen die Information erhalten, dass ein Unwetter nach der neutralen Zone die Strecke unbefahrbar gemacht hatte. Das neue Ziel war also der Beginn der neutralen Zone. Mit dem Sieg vor Augen machte auch Loeb einen Navigationsfehler und erreichte WP4 mit nur noch 28 Sekunden Vorsprung vor Roma. Peterhansel lag knapp dahinter. Der Gesamtführende Despres lag schon über zehn Minuten zurück. De Villiers verirrte sich ebenfalls und verlor 20 Minuten. Hirvonen tauchte mit 42 Minuten Rückstand wieder auf.

Loeb konnte seinen Vorsprung etwas ausbauen und gewann die fünfte Etappe nach 2:24:03 Stunden mit 44 Sekunden Vorsprung vor Roma und dem neuen Gesamtführenden Peterhansel. Despres erreichte mit zehn Minuten Rückstand Rang vier vor Dumas, der sein bisher bestes Resultat erzielte.

Conrad Rautenbach sorgte für einen Feiertag in Zimbabwe. Der Toyota-Pilot arbeite sich ständig im Ranking nach vorne und erreichte als Sechster das Ziel. Auch der Franzose Eric Bernard konnte mit seinem Buggy auf Platz sieben überraschen. Mit Orlando Terranova und Jakub Przygonski folgten die beiden besten Mini-Fahrer auf den nächsten Rängen. De Villiers und Dirk von Zitzewitz beendeten die fünfte Etappe auf dem zehnten Platz.

Update: Hirvonen kam mit 42:56 Minuten Rückstand ins Ziel. Er belegte Platz 15 in der Tageswertung und liegt mit fast der gleiche Zeit aussichtslos im Gesamtstand zurück.

Ergebnis Autos: 5. Etappe (Top-10)

Pos.FahrerAutoZeit
1.Loeb (FRA)/Elena (MON)Peugeot2:24:03
2.Roma/Bravo (ESP)Toyota+00:00:44
3.Peterhansel/Cottret (FRA)Peugeot+00:01:31
4.Despres/Catera (FRA)Peugeot+00:10:33
5.Dumas/Guehennec (FRA)Peugeot+00:11:55
6.Rautenbach (ZWE)/Howie (ZAF)Toyota+00:16:42
7.Bernard/Vigneau (FRA)Buggy+00:18:08
8.Terranova (ARG)/Schulz (DEU)Mini+00:21:51
9.Przygonski (POL)/Colsoul (BEL)Mini+00:28:59
10.de Villiers (RSA)/von Zitzewitz (DEU)Toyota+00:29:51

Gesamtwertung Autos: nach 05/12 Etappen (Top-10)

Pos.FahrerAutoZeit
1. (2)Peterhansel/Cottret (FRA)Peugeot14:02:58
2. (4)Loeb (FRA)/Elena (MON)Peugeot+00:01:09
3. (1)Despres/Castera (FRA)Peugeot+00:04:54
4. (5)Roma/Bravo (ESP)Toyota+00:05:35
5. (3)Hirvonen (FIN)/Perin (FRA)Mini+00:42:21
6. (6)Przygonski (POL)/Colsoul (BEL)Mini+00:59:55
7. (8)Terranova (ARG)/Schulz (DEU)Mini+01:04:49
8. (7)de Villiers (RSA)/von Zitzewitz (DEU)Toyota+01:08:11
9. (9)Garafulic (CHL)/Palmeiro (PRT)Mini+01:57:40
10. (11)Dumas/Guehennec (FRA)Peugeot+02:22:17