In der Motorrad-Wertung der Rallye Dakar ging es auf der fünften Etappe erneut drunter und drüber. KTM-Ass Sam Sunderland erklomm mit einem Tagessieg auf einer chaotischen und letztlich bei Halbzeit abgebrochenen Etappe die Spitze im Gesamtklassement während die Honda-Fraktion schon vor dem Start am Grünen Tisch eine erhebliche Niederlage kassierte.

So hätte die Etappe ursprünglich aussehen sollen, Foto: ASO/DPPI
So hätte die Etappe ursprünglich aussehen sollen, Foto: ASO/DPPI

5. Etappe: Tupiza - Ororu

(Prüfung: 447 km, Tagesdistanz: 692 km)

Joan Barreda, Michael Metge, Ricky Brabec und Paulo Goncalves lagen für das Honda Factory Team in aussichtsreicher Position, bekamen zum Start der Etappe aber eine Hiobsbotschaft: Da sie auf der 4. Etappe am Donnerstag schon vor dem vorgesehenen Checkpoint tanken mussten, bekam jeder Fahrer des Honda-Teams eine Stunde Strafzeit aufgebrummt. Somit hatte Barreda seine Führung schon vor dem Start auf das 447 Kilometer lange Teilstück verloren.

Doch für den Spanier kam es in den Dünen auf dem bolivianischen Hochplateau noch dicker. Ein Navigationsfehler kostete ihn früh über eine halbe Stunde auf die Spitzengruppe. Dabei zog er Konkurrenten, die ihm auf dem falschen Weg folgten, mit sich, etwa Xavier De Soultrait, Stefan Svitko oder Michael Metge.

Auch Walkner mit Navigationsfehler

Matthias Walkner, Etappensieger vom Donnerstag, wirkte ob der Probleme seiner Verfolger schon wie der neue Spitzenreiter, doch auch der Österreicher verfuhr sich wenig später und verlor eine halbe Stunde nach einem Navigationsfehler. So konnte Sunderland zuschlagen, der als einer der wenigen an diesem Tag den richtigen Weg fand.

Der Brite lag nach 219 Kilometern sieben Minuten vor Yamahas Hoffnung Adrien Van Beveren und neun vor Sherco-Werkspilot Juan Pedrero Garcia. Zu diesem Zeitpunkt dachten noch alle, im Anschluss auf eine 73 Kilometer lange Neutralisation zu fahren, bevor 228 weitere Wertungskilometer anstehen würden. Doch Unwetter machten eine Wiederaufnahme der Etappe unmöglich. Kurz nach 12 Uhr Mittag Ortszeit entschloss sich die Rennleitung zum Abbruch. Die restliche Wegstrecke zum Biwak wurde somit zur reinen Verbindungsetappe.

Schlechte Nachrichten für alle Fahrer, die in den Dünen viel Zeit verloren hatten. Etwa Walkner, der den Tag als 22. beendete, oder Brabec und Barreda, die nur auf den Rängen 25 und 26 landeten. In der Gesamtwertung liegt Sunderland nun fast zwölf Minuten vor Quintanilla und nicht ganz 16 vor Van Beveren. Walkner hat 36 Minuten Rückstand, die Honda-Fraktion bereits über eine Stunde (Goncalves 1:11, Barreda 1:17, Brabec 1:49, Metge 1:52). Die Strafstunde wiegt bei Honda also schwer.

Ergebnis 5. Etappe Motorräder (Top-10)

Pos.FahrerMotorradZeit
1.Sam Sunderland (GBR)KTM2:21:54
2.Adrien Van Beveren (FRA)Yamaha+0:07:19
3.Juan Pedrero Garcia (ESP)Sherco+0:09:31
4.Paulo Goncalves (POR)Honda+0:09:55
5.Gerard Farres Guell (ESP)KTM+0:14:57
6.Franco Caimi (ARG)Honda+0:17:02
7.Pablo Quintanilla (CHL)Husqvarna+0:18:02
8.Cristian Espana Munoz (AND)KTM+0:21:23
9.Daniel Oliveiras Carreras (ESP)KTM+0:24:19
10.Juan Carlos Salvatierra (BOL)KTM+0:27:11

Gesamtwertung nach 5/12 Etappen (Top-10)

Pos.FahrerMotorradZeit
1.Sam Sunderland (GBR)KTM15:22:08
2.Pablo Quintanilla (CHL)Husqvarna+0:11:50
3.Adrien Van Beveren (FRA)Yamaha+0:15:57
4.Gerard Farres Guell (ESP)KTM+0:20:47
5.Matthias Walkner (AUT)KTM+0:36:26
6.Xavier De Soultrait (FRA)Yamaha+0:39:18
7.Stefan Svitko (SVK)KTM+0:48:33
8.Pierre Alexandre Renet (FRA)Husqvarna+0:58:09
7.Diego Martin Duplessis (ARG)KTM+1:07:50
10.Paulo Goncalves (POR)Honda+1:11:09