Ein abwechslungsreicher Tag. Wir fahren klimatisiert auf ansprechenden Strassen und stehen stundenlang bei 38 Grad Gluthitze im Staub.
Die knapp 500 Kilometer auf der Servicestrecke sind heute schnell erledigt. Die Strassen sind flüssig und so ist es einfach die Maximalgeschwindigkeit von 120Km/h fast überall zu fahren. Hin und wieder wird es kurvig. Wir gleiten dahin. Die Geschwindigkeit wird vom Veranstalter penibelst per GPS kontrolliert. Einmal waren wir einen Km/h zu schnell und wurden direkt zur Kasse gebeten.
Da wir vorhaben zum Ziel zu fahren, können wir es ruhig angehen lassen. Die Stage soll wieder anspruchsvoll werden. Mit einer Ankunft der Fahrzeuge ist nicht vor 14 Uhr zu rechnen. Vorher gehen wir aber nochmal tanken, denn das Navi zeigt an, dass es auf der Strecke für 400 Kilometer keine Tankstelle geben wird. Natürlich haben alle den gleichen Gedanken und so gibt es eine Megaschlange vor den Zapfsäulen. Das ist der Moment, in dem wir dankbar sind, dass wir mit dem GLE 400 einen Benziner dabei haben, denn in der Schlange für den Diesel stehen endlos Servicetrucks an. Da diese alle mit großem Tankvolumen, die Tankstelle aber nur mit kleinen Zapfhähnen, ausgestattet ist, dauert die Betankung eines einzigen LKW's fast eine Stunde. An der Säule für Benzin steht genau ein Moped vor uns. Glück gehabt.
Gegen Ende der Wertungsprüfung gibt es einen Checkpoint, der an der Straße liegt. Da hier bisher nur die ersten Motorräder durch sind, denken wir, dass das ein guter Punkt ist, um sich ein bisschen in die Büsche zu schlagen und das ein oder andere Foto zu schießen. Dabei ist mir persönlich wichtig, dass ich in der Truck Kategorie den gestern siegreichen Renault vor die Linse bekommen, denn dieser Sieg war historisch. Das erste Mal, dass die Franzosen eine Stage bei der Dakar gewinnen konnten. Ein Foto vom Renntruck ist ein Muss.
Aber das heißt warten.....und warten.....und warten. Schlussendlich verbringen wir über drei Stunden in der Hitze und im Staub, da das Teilnehmerfeld unglaublich weit auseinandergezogen ist. Gerade als ich, nicht unzufrieden mit der Tagesausbeute, aber ohne Renaultbild, aufgeben will, kommt er vorbei. Das ist in dem Moment wie eine kühles Schokoladeneis. Belohnung pur!
Die komplette Stage wird heute nur von den Autos und LKW befahren, die Motorräder werden nach dem letzten Checkpoint auf direktem Weg in Bivak geschickt. Offensichtlich hatten zu viele Teilnehmer unterwegs Probleme. Am CP werden also für die Zweiradler die roten Flaggen geschwenkt, ganz wie auf der Rundstrecke.
Auf dem Weg ins Bivak bekommen wir dann sogar noch ein echtes Eis. Verstaubt wie wir sind, machen wir einen Abstecher in die City von San Juan. Den Ort kennen wir schon von einer der vergangenen Dakars und wissen, dass es hier alles gibt, was das Herz begehrt. Sogar schnelles Netz. Wunderbar.
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