Die Spitzengruppe der Rallye Dakar rückte auf der längsten Etappe der Veranstaltung noch näher zusammen. Der Australier Toby Price feierte seinen dritten Tagessieg in diesem Jahr und pirschte sich damit in der Gesamtwertung bis auf 35 Sekunden an Paulo Goncalves heran, der mit Rang drei am Freitag seine Führung aber knapp verteidigen konnte.

Die 6. Etappe in der Übersicht, Foto: ASO/DPPI
Die 6. Etappe in der Übersicht, Foto: ASO/DPPI

7. Etappe: Uyuni - Uyuni

(Prüfung: 542 km, Gesamtstrecke: 723 km)

Dabei hatte Goncalves auf seiner Honda die Etappe in den ersten dreieinhalb Stunden der 542 Kilometer langen Tortur in den bolivianischen Anden sogar angeführt. In den letzten zwei Stunden büßte Goncalves aber zwei Minuten auf Price ein und fiel kurz vor Schluss auch noch hinter den österreichischen KTM-Fahrer Matthias Walkner zurück. Dieser verlor gleich zu Beginn der Sektion zwar drei Minuten, fuhr aber den schnellsten Schlussabschnitt.

Drama um Barreda Bort

Seine Titelhoffnungen begraben muss hingegen Joan Barreda Bort. Der spanische Honda-Fahrer hatte bei dieser Dakar bereits zweimal Etappensieg und Gesamtführung wegen nachträglicher Zeitstrafen verloren. Am Freitag erwischte es Barreda Bort aber noch härter: Nach etwa 200 Kilometern musste er seine Honda mit einem Motor-Defekt abstellen und konnte die Etappe erst Stunden später an der Abschleppstange seines Teamkollegen Paolo Ceci wieder aufnehmen.

Somit war die Bahn frei für einige Überraschungen. Helder Rodrigues durfte sich als Etappen-Fünfter hinter KTMs Stefan Svitko über das beste Ergebnis eines Yamaha-Fahrers in diesem Jahr freuen. Dahinter überzeugten die beiden Husqvarna-Piloten Pablo Quintanilla und Txomin Arana mit starken Leistungen. Insgesamt trennten die Top-10 nur elf Minuten - bemerkenswert ob der Länge dieser Etappe.

Am Samstag verlässt die Dakar Bolivien nach zwei Tagen auch schon wieder und begibt sich die Dakar auf eine 353 Kilometer lange Sonderprüfung zurück nach Argentinien, wo am Sonntag der einzige Ruhetag auf dem Programm steht.

Ergebnis 6. Etappe Motorräder (Top-10)

Pos.FahrerMotorradZeit
1.Toby Price (AUS)KTM5:51:48
2.Matthias Walkner (AUT)KTM+0:01:05
3.Paulo Goncalves (POR)Honda+0:01:12
4.Stefan Svitko (SVK)KTM+0:04:44
5.Helder Rodrigues (POR)Yamaha+0:05:23
6.Pablo Quintanilla (CHL)Husqvarna+0:07:52
7.Txomin Arana (ESP)Husqvarna+0:07:59
8.Ricky Brabec (USA)Honda+0:08:16
9.Alessandro Botturi (ITA)Yamaha+0:09:19
10.Jordi Viladoms (ESP)KTM+0:11:09

Gesamtwertung nach 6/13 Etappen

Pos.FahrerMotorradZeit
1.Paulo Goncalves (POR)Honda20:23:07
2.Toby Price (AUS)KTM+0:00:35
3.Matthias Walkner (AUT)KTM+0:02:50
4.Stefan Svitko (SVK)KTM+0:05:17 (Strafe: 0:01:00)
5.Pablo Quintanilla (CHL)Husqvarna+0:15:10 (Strafe: 0:01:00)
6.Helder Rodrigues (POR)Yamaha+0:20:12
7.Kevin Benavides (ARG)Honda+0:21:04
8.Antoine Meo (FRA)KTM+0:23:02
9.Alain Duclos (FRA)Sherco+0:26:09
10.Juan Pedrero Garcia (ESP)Sherco+0:27:17 (Strafe: 0:02:00)

Die Stimmen zur 6. Etappe

Toby Price (Etappensieger, KTM): "Bei Kilometer 22 liefen ein paar Kühe durch den Sand, deshalb musste ich ausweichen. Leider bin ich in eine hineingeknallt. Das war kein optimaler Start in die Sonderprüfung, danach war es aber ein guter Tag. Wir haben keine Fehler gemacht, aber es wird noch ein sehr harter Kampf bis zum Zieleinlauf. Normalerweise fangen die kleinen Probleme gegen Ende der ersten oder mit Beginn der zweiten an. So lange wir diese Fehler gering halten, sollten wir ziemlich gut abschließen können."

Matthias Walkner (2., KTM): "Leider haben sich Meo und Svitko am Anfang verfahren und kamen genau vor mir zurück auf die Strecke. Daher musste ich zu Beginn fast 160 Kilometer in ihrem Staub fahren. Als ich vorbei war, lief es viel besser und ich habe rasch einen guten Rhythmus gefunden. Vor allem die letzten 50 bis 80 Kilometer waren wieder hart, weil es ein sehr langer Tag war und man die Seehöhe schon stark fühlt."

Paulo Goncalves (3., Honda): "Ich habe die Stage ohne große Probleme abgeschlossen und bin froh, nach so einer langen Sonderprüfung im Ziel zu sein. Ich muss jetzt meine Kopfschmerzen auskurieren, die mich seit zwei Tagen begleiten. Wir stehen aber quasi erst am Beginn und das Härteste kommt jetzt erst auf uns zu. Leider weiß ich nicht genau, was mit Barreda passiert ist, aber selbst wenn er mehr als eine Stunde verloren hat und Faria auch aus dem Rennen um den Sieg ist, sind wir immer noch sechs Leute, die um den Titel ringen."