Joan Barreda Bort sorgte am Montag auf der zweiten Etappe der Rallye Dakar für Hondas ersten Tagessieg in diesem Jahr. Der Spanier setzte sich auf dem 518 Kilometer langen Teilstück in einer Zeit von 5:46:06 Stunden durch und siegte vor seinem Teamkollegen Paulo Goncalves (+6:13 Minuten). Als bester KTM-Pilot kam Ruben Faria (+9:16 Min.) auf Platz drei ins Ziel. Seine Teamkollegen Sam Sunderland und Marc Coma bekamen im Schlussabschnitt Probleme und fielen in der Gesamtwertung zurück.

2. Etappe: Villa Carlos Paz - San Juan

(Verbindung: 26 km, Prüfung: 518 km, Verbindung Biwak: 81 km)

Mit 518 Kilometer Länge wartete schon am zweiten Tag die zweitlängste Etappe dieser Dakar auf die Piloten. Aber nicht nur die Länge, auch das Profil der Strecke hatte es in sich. Einer Anfangssteigung von einer Seehöhe von rund 1.000 Meter auf knapp unter 2.000 Meter folgte eine rund 50 Kilometer lange Abfahrt auf unter 300 Meter Seehöhe, ehe es in die tückischen Dünen der argentinischen Pampa ging.

Lange Zeit lagen die Spitzenpiloten eng beisammen. Beim zweiten Checkpoint bei Kilometer 211 trennten die Top-5 nur zweieinhalb Minuten, beim dritten Checkpoint bei Kilometer 359 nur fünf Minuten. Doch im anspruchsvollen Schlussabschnitt bekamen einige Fahrer Probleme.

Sam Sunderland verliert nach einem Navigationsfehler zwei Stunden, Foto: Red Bull
Sam Sunderland verliert nach einem Navigationsfehler zwei Stunden, Foto: Red Bull

Coma und Sunderland schwächeln

Vor allem die KTM-Fraktion strauchelte. Coma büßte auf den letzten 150 Kilometern über elf Minuten auf Sieger Barreda Bort ein, über neun davon alleine auf den letzten 60 Kilometern, auf denen er wegen seines stark abgenutzten Reifens nicht mehr attackieren konnte. Noch schlimmer erwischte es Auftaktsieger Sunderland, der zwar als Dritter den dritten Checkpoint passierte, danach aber in den Sanddünen die Orientierung verlor. Rund zwei Stunden kostete den Briten der Navigationsfehler, womit er vorerst in der Gesamtwertung keine Rolle mehr spielt.

Ohne Probleme kamen hingegen Barreda Bort und sein Honda-Teamkollege Goncalves durch die Etappe. Barreda hatte nach gut eineinhalb Stunden die Führung übernommen und diese bis ins Ziel verteidigt. Goncalves war zwar verhalten gestartet, war auf den letzten Kilometern allerdings der absolut Schnellste und verlor so nur sechs Minuten auf den Tagessieger.

Honda schlägt KTM deutlich

Hinter den beiden Honda-Piloten reihten sich mit Ruben Faria, Jordi Viladoms, Toby Price und dem österreichischen Dakar-Neuling Matthias Walkner gleich sechs KTM-Fahrer mit einem Rückstand zwischen neun und elfeinhalb Minuten ein. Coma schaffte es hinter Helder Rodrigues als Achter mit zwölf Minuten Rückstand immerhin noch in die Top-10.

In der Gesamtwertung liegt Barreda nun 4:37 Minuten vor Goncalves. Faria hat als Dritter bereits 10:37 Minuten Rückstand auf die Führung, Titelverteidiger Coma liegt zwölf Minuten zurück und ist aktuell nur Sechster. Am Dienstag stehen 284 Wertungs-Kilometer zwischen San Juan und Chilecito auf dem Programm.

Ergebnis: 2. Etappe Motorräder (Top-10)

1. Joan Barreda Bort (Honda) 5:46:06 Stunden
2. Paulo Goncalves (Honda) +0:06:13
3. Ruben Faria (KTM) +0:09:16
4. Jordi Viladoms (KTM) +0:09:20
5. Toby Price (KTM) +0:09:42
6. Matthias Walkner (KTM) +0:11:25
7. Helder Rodrigues (Honda) +0:11:35
8. Marc Coma (KTM) + 0:12:32
9. Jeremias Israel Esquerre (Honda) +0:15:49
10. Juan Pedro Garcia (Yamaha) +0:16:45

Gesamtwertung: Motorräder 2/13 (Top-10)

1. Joan Barreda Bort (Honda) 7:06:44 Stunden
2. Paulo Goncalves (Honda) +0:04:37 3. Ruben Faria (KTM) +0:10:37
4. Jordi Viladoms (KTM) +0:11:24
5. Toby Price (KTM) +0:11:32
6. Marc Coma (KTM) + 0:12:03
7. Matthias Walkner (KTM) +0:12:26
8. Helder Rodrigues (Honda) +0:13:26
9. Jeremias Israel Esquerre (Honda) +0:16:24
10. Juan Pedro Garcia (Yamaha) +0:19:34

Stimmen nach der 2. Etappe

Joan Barreda Bort (Tagessieger): "Es war richtig hart. Vor allem im letzten Abschnitt mit vielen Schlägen und Bodenwellen ging es körperlich ans Eingemachte. Heute war einer dieser Tage, wo es nur darum geht, das Ziel zu erreichen. Das ist uns gelungen und darum bin ich glücklich. In einigen Abschnitten war ich komplett alleine, aber vor allem auf den ersten Kilometern ging es darum, die Ruhe zu bewahren. Meine Chancen auf den Gesamtsieg stehen wohl nicht schlecht, aber es liegt noch alles eng beisammen."

Paulo Goncalves (2. Etappen-Platz): "Die Stage heute war sehr lang und hart. Die Strecke war schwierig zu fahren und es gab viele Steine. Die Temperaturen haben uns auch zugesetzt und ich bin glücklich, im Ziel zu sein. Einen Waypoint musste ich etwas suchen, das hat mich Zeit gekostet. Auf den letzten 200 Kilometern war ich dann ganz alleine unterwegs. Wir haben uns heute wacker geschlagen und ich möchte Joan herzlich gratulieren."

Matthias Walkner (6. Etappen-Platz): "Auf den ersten 150 Kilometern habe ich mich gut geschlagen, doch dann musste ich lange hinter einem Vordermann herfahren. Am Ende waren 40 Kilometer nur Dünen, da hat mir meine Motocross-Erfahrung sehr geholfen. Im Hinblick auf die Navigation war es heute recht einfach und man konnte kaum Fehler machen. Ich bin überrascht, so knapp hinter der Spitze zu liegen. Ich befürchte aber, dass ich mehr Zeit verliere, wenn die Etappen kommen, auf denen die Navigation schwieriger wird."

Marc Coma (8. Etappen-Platz): "Am Morgen bin ich mit einem guten Gefühl gestartet und wusste, dass ich nicht zu schnell loslegen dürfte, weil die Etappe lang war. Leider war mein Reifen 60 Kilometer vor dem Ziel am Ende und ich konnte kaum schneller als mit 60 km/h fahren. Ich habe zwar Zeit verloren dadurch, aber es hätte noch viel schlimmer kommen können."