Zwei Reifenschäden brachten das Duo Giniel de Villiers und Dirk von Zitzewitz in seinem Imperial Toyota Hilux auf der neunten Etappe aus dem Rhythmus. Beim heißen Ritt durch die extrem staubige Atacama-Wüste von Calama nach Iquique waren dann Ausdauer und Geduld gefragt: Mit viel Fingerspitzengefühl tasteten sich "GdV" und "DvZ" über den ausgesprochen weichen Untergrund von Düne zu Düne und kamen schließlich mit dem fünftbesten Tagesergebnis ins Ziel. In der Gesamtwertung nach wie vor "Best of the Rest" hinter vier Minis, liegt die Nummer 302 nun zeitgleich mit den viertplatzierten Nasser Al-Attiyah/Lucas Cruz auf Rang fünf.

Bei der Dakar ging es am Dienstag von den Bergen hinunter in Richtung Ozean. An der chilenischen Pazifikküste entlang durchquerte das Starterfeld die berühmt-berüchtigte Atacama-Wüste, den trockensten Ort der Erde, wo mancherorts seit Jahren kein Niederschlag mehr gemessen wurde. Teilweise im Zeitlupentempo wühlten sich die Teilnehmer durch die Sandberge. Wie tückisch dieses Gelände für alle Fahrzeuge sein kann, zeigten die südafrikanischen Teamkollegen von de Villiers und von Zitzewitz, Leeroy Poulter und Robert Howie. Nach einem Überschlag verlor das Duo im Hallspeed-Toyota mit der Nummer 323 mehr als zwei Stunden.

Stimmen nach der neunten Etappe

Giniel de Villiers: "Das ist heute wirklich ein extrem schwieriger Dakar-Tag gewesen. Dabei hatte es zu Beginn noch ganz gut ausgesehen, denn zunächst ist es bei uns recht ordentlich gelaufen. Doch dann haben wir uns einen Plattfuß eingefangen und dadurch etwas unseren Rhythmus verloren. Anschließend haben wir Holowczyc eingeholt, nur um dann einen zweiten Reifenschaden zu erleiden. Grund genug, um es auf dem Rest der Etappe, speziell als es über die sehr weichen Sanddünen ging, etwas ruhiger angehen zu lassen. Wenn man sieht, in welche Probleme unsere Konkurrenten heute teilweise geraten sind, können wir froh sein, dass wir es überhaupt so souverän ins Etappenziel geschafft haben. Dennoch sind wir natürlich enttäuscht, dass wir heute recht viel Zeit und auch zwei Plätze im Gesamtklassement verloren haben."

Dirk von Zitzewitz: "Die heutige Etappe war echt heftig. Zunächst haben uns die große Höhe und die damit verbundenen Leistungseinbußen aufgrund der dünnen Luft das Leben schwergemacht. Nach den beiden Reifenwechseln stellten sich dann die extrem weichen und dadurch schwierig zu durchfahrenden Dünen als große Herausforderung dar. Die hochstehende Sonne zur Mittagszeit tut dann ihr Übriges: Man sieht die Konturen der Dünen nur sehr schlecht und das Roadbook war dabei leider auch keine große Hilfe. Manchmal mussten wir mehrmals ansetzen, um mit genug Schwung über die Dünen zu kommen. Für unsere Teamkollegen, die sich anscheinend überschlagen haben, tut es uns sehr leid. Immerhin sieht es so aus, als ob ihnen glücklicherweise nichts weiter passiert ist."