Nani Roma gewann nach einer Fahrzeit von fast drei Stunden die dritte Etappe der Rallye Dakar. Der Spanier holte sich den ersten Etappensieg in diesem Jahr vor seinem MINI-Teamkollegen Krzystof Holowczyc. Dritter wurde Leeroy Poulter im Toyota Hilux vor Orlando Terranova in einem weiteren MINI des X-raid-Teams. Damit übernahm Roma auch die Führung im Gesamtstand, da der bisherige Gesamtführende Stephane Peterhansel mit 28:27 Minuten Rückstand hinter dem Etappensieger die Ziellinie überquerte.

3. Etappe: San Rafael - San Juan

Beim Start sah für Stephane Peterhansel noch alles gut aus, Foto: X-raid
Beim Start sah für Stephane Peterhansel noch alles gut aus, Foto: X-raid

Am dritten Tag der Dakar 2014 mussten die verbliebenen 141 Teilnehmer der Autokategorie vom Biwak in San Rafael zunächst eine 292 Kilometer lange Verbindung fahren, bevor die eigentliche Wertungsprüfung gestartet wurde. Teilstücke dieser Etappe über 301 Wertungskilometer wurden bereits in den Jahren 2010 und 2012 gefahren. Die Autos und Trucks hatten eine andere Streckenführung als die Bikes und Quads. Zunächst mussten Pisten auf großer Höhe oberhalb von 3.000 Metern überwunden werden, bevor im zweiten Teil mehrere steile Abfahrten auf dem Programm standen. Den Abschluss bildeten steinige Flussbetten auf dem Weg zum Zielpunkt. In den letzten Tagen hatte es einige Unwetter in der Gegend der dritten Etappe gegeben, deshalb sollte zunächst die Strecke gekürzt werden. Die Bodenverhältnisse hatten sich allerdings bis zum Start wieder normalisiert. Nach der Zielankunft folgte noch eine kurze letzte Verbindung nach San Juan.

Nani Roma führte nach 164 Kilometern

Peterhansel, der Gesamtführende und Sieger der letzten Etappe, ging als erster Fahrer auf die Zeitenjagd. Die Top-10 des Vortages folgte im Abstand von drei Minuten. Nach 164 Kilometern gab es nach der ersten großen Abfahrt die ersten Zwischenzeiten. Es führte Roma mit einer Zeit von 2:03:41 Stunden. Zeitgleich lagen seine MINI-Teamkollegen Terranova und Nasser Al-Attiyah mit 2:37 Minuten Rückstand auf Rang zwei. Carlos Sainz hatte als Vierter bereits über acht Minuten Rückstand, weil er zuvor einen kurzen Stopp einlegen musste, um seine Vorderräder zu überprüfen. Auf Platz fünf folgte mit Peterhansel der nächste MINI-Pilot aus dem X-raid-Team.

Viele Überraschungen in der Top-10

Guerlain Chicherit im Jefferies-Buggy, Foto: ASO
Guerlain Chicherit im Jefferies-Buggy, Foto: ASO

Roma machte weiter Tempo und gewann die erste Etappe in diesem Jahr. Der Spanier betätigte sich sogar als Reifenspender für seine X-raid-Kollegen und siegte trotzdem deutlich. Sein Teamkollege Holowczyc holte auf dem zweiten Streckenabschnitt gewaltig auf und belegte mit einem Rückstand von 1:07 Minuten den zweiten Platz. Der Südafrikaner Poulter zeigte ebenfalls eine starke Leistung und erreichte in seinem Toyota Hilux einen beachtlichen dritten Rang vor dem argentinischen Publikumsliebling Terranova. Auf Platz vier landete Guerlain Chicherit im Jeffries-Buggy mit Chevrolet-Motor. Der Amerikaner Robby Gordon konnte mit Rang sechs sein erstes Erfolgserlebnis im orangen Hummer feiern.

Al-Attiyah verlor durch vier Reifenschäden viel Zeit und fuhr als Siebter mit über zehn Minuten Rückstand über die Ziellinie. Der Belgier Erik Wevers schaffte mit seinem HRX-Ford einen starken achten Rang vor Frederico Villagra im fünften MINI, der einen Top-10-Platz erzielen konnte. Erik van Loon komplettierte in seinem Ford die Top-10 der heutigen Etappe. Sainz und Peterhansel hatten einen rabenschwarzen Tag und belegten nur die Plätze 18 und 29. Peterhansel musste sogar sechs Reifenschäden beheben und konnte nur mit drei Ersatzreifen von Teamkollegen weiterfahren. Heute waren die Piloten mit hinteren Startpositionen klar im Vorteil.

MINI-Trio führt die Gesamtwertung an

Der neue Tabellenführer Nani Roma, Foto: X-raid
Der neue Tabellenführer Nani Roma, Foto: X-raid

Bisher gab es drei verschiedene Etappensieger, die anschließend auch die Gesamtführung übernehmen konnten. Jetzt führt Roma mit neun Minuten Vorsprung vor Terranova die Dakar an. Eine weitere Minute liegt Al-Attiyah zurück. Damit führen drei MINI All4-Racing die Zeitentabelle an. Sainz fiel vom zweiten auf den vierten Platz zurück. Noch schlimmer erging es Titelverteidiger Peterhansel, der an fünfter Stelle liegend, bereits 24:08 Minuten Rückstand auf den neunen Spitzenreiter aufholen muss. Giniel de Villiers belegt weiterhin den sechsten Rang vor Christian Lavieille. Hinter Holowczyc schafften Wevers und Poulter den Sprung in die Top-10.

Ergebnis: 3. Etappe Autos (Top 10)

1. Roma/Perin (MINI) 02:58:52 Stunden
2. Holowczyc/Zhiltsov (MINI) + 00:01:07
3. Poulter/Howie (TOYOTA) + 00:03:19
4. Terranova/Fiuza (MINI) + 00:04:54
5. Chicherit/Winoco (JEFFERIES) + 00:06:52
6. Gordon/Walch (HUMMER) + 00:07:02
7. Al-Attiyah/Cruz (MINI) + 00:10:09
8. Wevers/Lurquin (HRX) + 00:10:39
9. Villagra/Companc (MINI) + 00:10:54
10. Van Loon/Rosegaar (FORD) + 00:11:01

Gesamtwertung: Autos 3/13 (Top 10)

1. Roma/Perin (MINI) 09:20:13 Stunden
2. Terranova/Fiuza (MINI) + 00:09:06
3. Al-Attiyah/Cruz (MINI) + 00:10:00
4. Sainz/Gottschalk (SMG) + 00:12:02
5. Peterhansel/Cottret (MINI) + 00:24:08
6. De Villiers/von Zitzewitz (TOYOTA) + 00:26:23
7. Lavieille/Garcin (HAVAL) + 00:31:23
8. Holowczyc/Zhiltsov (MINI) + 00:33:56
9. Wevers/Lurquin (HRX) + 00:44:39
10. Poulter/Howie(MITSUBISHI) + 00:45:10

Stimmen nach der 3. Etappe

Nani Roma: Wissen Sie, manchmal ist die Dakar verrückt und diese Stage war so. Die Fahrer vor mir hatten Probleme und ich habe versucht, über die ganze Prüfung hinweg wirklich konzentriert zu sein und keine Fehler zu machen. Jedenfalls habe ich das geschafft und ich bin glücklich, aber bei der Dakar ist Valparaiso noch weit weg. Wir müssen so weitermachen und uns jeden Tag konzentrieren.

Stephane Peterhansel: Es war wirklich ein furchtbarer Tag für mich. Seitdem ich im Auto unterwegs bin, habe ich nie solche Reifenschäden wie heute gehabt. Wir hatten sechs Reifenschäden. Der eine am Anfang war mein Fehler, weil ich einen großen Stein getroffen habe, aber dann gab es einige Veränderungen am Roadbook und es war nötig, dass wir durch Vegetation fuhren. Ich war das erste Auto und ich denke, dass ich dort zwei oder drei schleichende Platten hatte, weil ich etwas Vegetation "weggefegt" habe. Ich glaube, es war ein kleines Stück Holz im Reifen. Was kann ich schon tun? Ich musste die Vegetation durchqueren und ich war das erste Auto. Danach war es für die anderen Autos etwas sauberer und einfacher, aber das war für mich zu spät.

Orlando Terranova: Wir haben schön begonnen, mit einem guten Rhythmus. Wir haben zu Nasser aufgeschlossen, aber es war unmöglich, zu überholen. Dann haben wir Giniel de Villiers eingeholt, der einen Reifenschaden hatte. Ich bin vorbeigegangen, hatte danach aber auch einen Reifenschaden. Wir haben das Rad gewechselt und nicht aufgeholt. Aber dann stand Stephane mitten im Rio und hatte keine Ersatzreifen mehr, also habe ich beschlossen, anzuhalten, um ihm einen Reifen zu geben. Wir haben dadurch etwas Zeit verloren, aber wir sind hier im Ziel und wir sind glücklich.