Der Österreicher Martin Bauer vom Team Holzhauer Racing Promotion holte sich am Sonntag (3. August) auf dem Schleizer Dreieck beide Siege in der Klasse IDM SUPERBIKE der Internationalen Deutschen Motorradmeisterschaft. Der Honda-Pilot schaffte damit vor 25.000 Zuschauern und bei wechselhaftem, aber trockenem Wetter bereits seinen vierten Doppelerfolg in der aktuellen Saison. Rang zwei ging in beiden Rennen an den Yamaha-Piloten Jörg Teuchert aus Hersbruck, der damit auch seine Chancen auf den Meistertitel wahrte. Den dritten Platz holte im Vormittagsrennen der Belgier Werner Daemen (Suzuki), am Nachmittag stand sein Markenkollege Andreas Meklau aus Österreich als Dritter auf dem Podest.

Beim Zeittraining am Samstag hatten die Favoriten im Kampf um den Meistertitel die Nase vorn. Die erste Startreihe entsprach exakt dem Meisterschaftsstand - allerdings in umgekehrter Reihenfolge. Die Pole Position ging erstmals in der Saison 2008 an den Österreicher Andreas Meklau. Die übrigen Plätze in der ersten Startreihe sicherten sich der Belgier Werner Daemen, Jörg Teuchert und der Meisterschaftsführende Martin Bauer aus Österreich (Honda).

RENNEN 1:
Den Start zum ersten Rennen am Sonntagvormittag gewannen Jörg Teuchert und Andreas Meklau, doch bereits beim Überfahren der Ziellinie nach der ersten Runde lag Martin Bauer auf gleicher Höhe und bremste Teuchert in der nächsten Kurve aus. "Ich lag schon hintendran am Jörg und habe dann in der zweiten Runde die Führung übernommen. Doch die Jungs konnten mir lange folgen. Da wusste ich, dass ich am Ende zulegen muss, wenn ich gewinnen will.", so Martin Bauer nach dem Rennen. Genauso kam es auch. Bauer, Teuchert, Daemen, Meklau - wie an einer Perlenschnur waren die vier Spitzenpiloten rundenlang unterwegs. Meklau war der erste, der abreißen lassen musste. Drei Runden vor Schluss konnte auch Werner Daemen die beiden Spitzenleute nicht mehr halten. "Ich habe alles gegeben. Aber mehr als dranbleiben an Bauer und Teuchert war heute nicht drin.", gab der Belgier zu Protokoll.

Martin Bauer konnte am Ende noch einmal zulegen und fuhr das Rennen nach Hause. Teuchert konnte ihn auch wegen Überrundungen nicht mehr angreifen und wurde mit knappen 0,27 Sekunden Rückstand Zweiter. Rang drei ging an den Belgier Werner Daemen, dessen dritter Rang beinahe noch durch einen überrundeten Fahrer gefährdet wurde. Doch Andreas Meklau kam nicht mehr dicht genug an Daemen heran und belegte Rang vier.

Ein starkes Rennen fuhr der Franzose Gwen Giabbani (Kawasaki), der nach einem schwächeren Start noch auf den fünften Rang nach vorn kam. Der Berliner Dario Giuseppetti (Ducati) fuhr als Sechster ins Ziel, gefolgt vom Schweizer Roman Stamm und dem Ungarn Gábor Rizmayer (beide Suzuki). Aus dem Spitzenfeld kamen Dominic Lammert und der Belgier Olivier Depoorter nach Stürzen nicht ins Ziel. Der Norweger Kai-Borre Andersen (MV Agusta) wurde nach einem Ausritt nur 17.

Rennen 2:
Das Nachmittagsrennen nahm einen ähnlichen Verlauf, wie am Vormittag. Wieder kamen Teuchert und Bauer gut vom Start weg, nur der Belgier Werner Daemen hatte einen grottenschlechten Start. Trotzdem kam Daemen nach einer Runde als Vierter zurück - vor ihm fuhren Bauer, Teuchert und Meklau. Diese Reihenfolge hielt bis ins Ziel. Anfangs sah es so aus, als ob Daemen Meklau angreifen könnte, doch der Belgier kam nicht vorbei. Bauer und Teuchert setzten sich nach etwa 6 Runden von den beiden Suzuki-Piloten ab. "Ich konnte das Tempo der beiden an der Spitze heute nicht mitgehen, sondern nur Rang drei gegen Werner verteidigen. Jetzt stehen noch vier Rennen und 100 Punkte aus. Es gibt kein Pardon mehr, ich will unbedingt noch einen Sieg.", sagte Meklau schmunzelnd nach dem Rennen.

Teuchert blieb zwar lange im Schlepptau von Martin Bauer, aber auch er gab nach dem Rennen zu, es habe nur zur Verfolgung gereicht, nicht aber zu einem Angriff. "Wir haben gedacht, dass wir das Motorrad über den Mittag verbessert haben. Aber das ging wohl nach hinten los, da ich nicht so schnell aus den Kurven herausbeschleunigen konnte, wie im ersten Lauf.", so Teuchert in der Pressekonferenz.

So fuhr Martin Bauer das Rennen nach Hause und kam rund 2 Sekunden vor Teuchert ins Ziel. "Ich hatte im zweiten Lauf von Anfang an einen Tick mehr Luft nach hinten, ich habe gleich gepusht. Aber ich war nicht ganz so schnell, wie im ersten Lauf. Die Temperaturen waren wohl höher als am Vormittag.", gab Martin Bauer zu Protokoll.

Rang drei ging an Andreas Meklau, der knapp 2 Sekunden Vorsprung auf seinen Markenkollegen Werner Daemen hatte. Auf Rang fünf folgte erneut Kawasaki-Pilot Gwen Giabbani - wieder nach einem missglückten Start und einer starken Aufholjagd. Sechster wurde wie im 1. Lauf ein Ducati-Pilot - dieses Mal war es der Österreicher Günther Knobloch. Mit dem siebenten Platz ging das Wochenende noch mit einem guten Resultat für den Norweger Kai-Borre Andersen zu Ende, der vor vier Wochen am Salzburgring schwer gestürzt war. Zweitbester Deutscher war Dominic Lammert (Suzuki) als Achter. Nina Prinz (Yamaha) belegte Rang 12, der Eisenacher Mattias von Hammerstein freute sich über Platz 14 und zwei Meisterschafts-Punkte.

In der Meisterschaft vergrößerte Titelverteidiger Martin Bauer (256 Punkte) seinen Vorsprung auf Jörg Teuchert (215) um 10 Punkte. Dahinter folgen Werner Daemen (188) und Andreas Meklau (182). In der Markenmeisterschaft setzt sich Suzuki weiter ab. Mit 373 Punkten ist der Vorsprung auf Yamaha (306) und Honda (287) größer geworden.