Nach dem Test ist vor dem Rennen - das gilt auch für die Piloten der Supersport-WM. Wer angenommen hat, dass WSS-Weltmeister Kenan Sofuoglu die Saison von Anfang bis Ende weiter dominiert und seinen vierten Titel holt, der musste sich schon bei den Testfahrten auf Phillip Island umgewöhnen. Denn dort stand ein anderer Name an der Spitze der Zeitenlisten: Sam Lowes. "Jedes Mal, wenn ich auf die Strecke fuhr, wurde ich schneller", stellte der neue Yakhnich Pilot fest.

"Ich denke, wir kennen das wirkliche Limit der Bike-Ressourcen noch nicht. Wir werden es im Rennen austesten. Wir haben großes Potential, um schnelle Runden zu zeigen, also suchen wir nur noch nach besseren Settings, um die Reifen bis zum Rennende aufzusparen", erklärte Lowes seinen Plan, nachdem er den Rundenrekord auf dem neuen australischen Asphalt bereits mit seiner Test-Bestzeit von 1:33.076 Minuten unterbot.

Die schnelle Pace des Briten sieht Sofuoglu nicht als Problem. "Es sieht ziemlich gut aus, wir haben ein sehr schnelles Renntempo und ich habe keinen anderen Fahrer gesehen, der über viele Runden besser war." Auch er habe sich mit jeder Session verbessert, hatte beim Test allerdings noch einige Probleme mit seinen Reifen, die der Türke aber schnell lösen konnte. Dem ersten Rennwochenende blickt er positiv entgegen: "Ich bin sehr zuversichtlich, dass das Bike bereit ist. Mit dem Team bin ich immer glücklicher."

Doch auch mit seinem schnellen Teamkollegen Fabien Foret muss der amtierende Weltmeister rechnen. "Wir haben ein paar Entscheidungen beim Setup getroffen und sie waren richtig. Am Ende habe ich es auf meinem Bike sehr genossen und konnte mit Kontrolle etwas pushen. Das Rennen ist am Sonntag. Ich denke, wir haben eine gute Pace, um ins Rennwochenende zu starten", sagte der Franzose, dem wiederum Rookie Michael van der Mark im Nacken saß. Der Honda-Pilot sucht noch nach einigen Lösungen für die Renndistanz, fühlt sich aber für sein erstes WSS-Wochenende bestens gerüstet.

Zum Favoritenkreis für das erste Rennwochenende zählt aber neben den Top-4 des Tests auch Kawasaki-Pilot David Salom, der nicht nur mit Erfahrung in sämtlichen Rennserien dieser Welt, sondern auch mit einem hohen Tempo punkten kann. Gleiches gilt für Gabor Talmacsi. Auch Vladimir Leonov ist an der Seite von Lowes zu großen Taten bereit, muss bis zum ersten Saisonrennen aber noch an seinen Einstellungen und mit seinen Daten arbeiten.